Legionärs-Check DFL, 32. Spieltag
„Der FC Bayern ist Vizemeister!“
Die deutsche Meisterschaft ist entschieden, der neue alte Meister heißt Borussia Dortmund – wir gratulieren an dieser Stelle herzlich zur erfolgreichen und verdienten Titelverteidigung! Auch im Abstiegskampf dürfte alles entschieden sein, Kaiserslautern kann man trotz des Auswärtssieges bei der Hertha als Zweitligaverein betrachten, Köln und die Herta kämpfen noch um den Relegationsplatz. Der SC Freiburg hat das Wunder geschafft und nach einer inferioren Hinrunde nach Trainerwechseln noch den Klassenerhalt fixiert. Der Österreicher-Verein Werder Bremen hat – wieder einmal – die Gunst der Stunde nicht genützt und durch eine Last-Minute-Niederlage gegen die Bayern wohl jede Chance auf internationale Startplätze verspielt.
1. FSV Mainz 05 (12.) – VfL Wolfsburg (10.) 0:0 (0:0)
Vom Niveau her eines der schwächsten Spiele der gesamten Bundesligasaison, kaum Torchancen sowie zahlreiche Fehlpässe und Ballverluste kennzeichneten diese Partie. Hin und wieder ertappte man sich dabei, das Senderlogo nach dem Schriftzug „sky sport austria“ zu untersuchen. Weiter wollen wir auf dieses Match nicht eingehen – Andreas Ivanschitz wurde nach schwacher Leistung zur Halbzeit ausgewechselt, Julian Baumgartlinger kam in der Schlussphase auf gerade sieben Einsatzminuten. Am Ende konnten die Mainzer dennoch feiern, der Klassenerhalt ist mit diesem Punktgewinn fixiert. Für die VWölfe gibt es jedoch keinen Grund zu feiern: die Europa League Startplätze sind für sie mittlerweile fast unerreichbar. (thelex)
SV Werder Bremen (8.) – FC Bayern München (2.) 1:2 (0:0)
Das erhoffte Top-Spiel aus österreichischer Sicht ist es nicht geworden. Einerseits fehlte bei den Bayern die österreichische Beteiligung, da David Alaba für das CL-Halbfinale geschont wurde. Außerdem trat der Rekordmeister überhaupt mit einer B-Mannschaft im Weser Stadion an, wie dies schon prognostiziert wurde. Da die Bremer stark ersatzgeschwächt sind, standen sich zwei Mannschaften gegenüber, die in dieser Formation noch nie zusammengespielt hatten. Dementsprechend war die Qualität dieses Fussballspiels. Zlatko Junuzovic war der einzige Österreicher auf dem Rasen bei Spielbeginn, und konnte über 90 Minuten doch den einen oder anderen Akzent setzen. Marko Arnautovic wurde im letzten Drittel eingewechselt, blieb aber ohne große Taten in seinen Bemühungen. Sebastian Prödl musste von der Bank ansehen, wie seine Mannschaft das Spiel aus der Hand gab, oder besser gesagt in die Hand von Frank Ribery gab, der einmal mehr Matchwinner war. Im letzten Drittel wechselte Jupp Heynckes dann doch noch „Qualität“ ein und die Bayern konnten die Vizemeisterschaft fixieren. Hätten sie schon während der Saison diese typischen Bayernspiele gedreht, wären sie wohl nicht schon am 32. Spieltag als „Nichtmeister“ festgestanden. Die Bremer verlieren ganz wichtige Punkte im Rennen um das Europaticket. Noch eine Anmerkung: Mit etwas Verspätung hat auch das österreichische Gebührenfernsehen, unserem Jungstar David Alaba einen durchaus charmanten Bericht in Sport am Sonntag in Bezug auf seine sensationelle Teilnahme, nein nicht nur Teilnahme sondern Fixbestandteil, beim Champions League Halbfinale gewidmet. Die zwölften Männer warden da doch etwas schneller… (kicknik)
1. FC Köln (16.) – VfB Stuttgart (5.) 1:1 (0:0)
Unentschieden in der Domstadt. Dieses Ergebnis bringt keiner der beiden Mannschaften wirklich weiteren Antrieb in Ihren Vorhaben. Der von den Schwaben begehrte CL Qualifikationsplatz scheint unmöglich zu erreichen, da müssten die Fohlen aus Gladbach schon zwei ganz schwarze Schlussrunden haben. Die Kölner hingegen hätten dringend mehr Punkte benötigt um den Klassenerhalt zu fixieren. Es sieht alles danach aus, dass die Kölner nach Saisonende noch zwei weitere Spiele in der Relegation einplanen müssen. Spielen sie aber so engagiert wie gestern – die Kölner hätten den Sieg in jedem Fall verdient – wird es aber auch in der kommenden Saison einen Verein in der Bundesliga geben, der für die ein oder andere Karnevalseinlage gut ist. Martin Harnik spielte bis zur Minute 69, außer der gelben Karte, die er sich abholte, war aber nicht übermäßig viel von ihm zusehen. Kollege Raphael Holzhauser war nicht im Kader. (kicknik)
Borussia Dortmund (1.) – Borussia Mönchengladbach (4.) 2:0 (1:0)
Nachdem die Bayern einen Last-Minute-Sieg in Bremen einfuhren, konnte der BVB auf die schönste Art und Weise den Meistertitel fixieren: mit einem Sieg im eigenen Stadion. Dieser gelang in souveräner Manier. Die Dortmunder ergriffen von Beginn an die Initiative und drängten die Fohlen aus Gladbach zurück in die Defensive. Nach einer Standardsituation wurde das 1:0 per Kopf durch Perisic erzielt, die Euphorie im Stadion war greifbar, dennoch setzte der BVB nicht entscheidend nach, um schon vor der Pause die Vorentscheidung herbeizuführen. Diese gelang dann aber in der 59. Minute aus einem Konter durch Kagawa. Die Meisterparty konnte somit bereits 30 Minuten vor Ende zumindest auf den Rängen beginnen… Martin Stranzl wurde als rechter Verteidiger auf Seiten der Gladbacher aufgeboten, zeigte großen Einsatzwillen, bot aber im Großen und Ganzen keine berauschende Leistung. Zudem holte er sich seine 5. Gelbe Karte ab, wodurch er nun beim Heimspiel gegen Augsburg fehlen wird. (xandi)
FC Augsburg (15.) – FC Schalke 04 (3.) 1:1 (1:1)
Wie schon in unserer Vorschau angekündigt, gab es hier keine ÖFB-Beteiligung, da Christian Fuchs die Sperre, ausgelöst durch seine 5. Gelbe Karte, absitzen musste. Der FC Augsburg war in diesem Spiel die stärkere Mannschaft, konnte auch durch einen Kopfball früh in Führung gehen. Schalke konnte keine herausragenden Akzente setzen, dennoch gelang noch in der ersten Hälfte der Ausgleich durch Huntelaar, der dadurch in der Torschützenliste mit Mario Gomez gleichzog. Man darf gespannt sein, wer von den beiden Weltklasse-Stürmern sich am Ende die Torjäger-Krone aufsetzen darf. In der 2. Hälfte neutralisierten sich beide Mannschaften, sodass es beim 1:1 blieb. Diese Punkteteilung hilft allerdings keine der beiden Mannschaften wirklich weiter: die Gelsenkirchner müssen weiter um Platz 3 zittern, obwohl der Vorsprung auf Gladbach ausgebaut werden konnte, die Augsburger befinden sich noch immer im Abstiegskampf, allerdings immerhin schon 4 Punkte vor den Kölnern, die den Relegationsplatz innehaben. (xandi)
Hannover 96 (7.) – SC Freiburg (13.) 0:0 (0:0)
Ein maues 0:0 zum Abschluss des Spieltags? Könnte man meinen, wenn man nur das Ergebnis anschaut. Doch es war ein durchaus interessantes Match in der AWD Arena. Wobei die Breisgauer wesentlich mehr vom Spiel hatten und Ihrem 4. Auswärtssieg in Folge wesentlich näher waren als die Hannoveraner dem nächsten Heimsieg. Emanuel Pogatetz spielte ebenso durch wie Jonathan Schmid, „Pogerl“ hatte durchaus einmal das 1:0 am Kopf, der Ball ging dann um einige Zentimeter am Tor vorbei. Klar hilft auch den 96ern jeder Punkt in Richtung Europa, wirklich feiern konnten am Ende jedoch nur die Mitarbeiter des SC Freiburg. Mit diesem Punkt ist Ihnen der Klassenerhalt nicht mehr zu nehmen, wer hätte das nach der Hinrunde für möglich gehalten. Schön, dass damit in der nächsten Saison ein weiterer Platz eines österreichischen Legionärs in der Bundesliga fix ist, durch seine Leistungen hatte sich Schmid in die Stammelf gespielt und hat somit auch gehörigen Anteil an der Bestätigung des Bundesligatauglichkeit des SC Freiburg. (kicknik)
Sehen wir uns die Leistungsdaten aller eingesetzten Österreicher in der 1. deutschen Bundesliga (DFL) einmal genauer an:
Legende
Min (Einsatzminuten)
TS (Torschüsse)
TSV (Torschussvorlagen)
ZK (gewonnenen Zweikämpfe in Prozent)
PQ (erfolgreiche Pässe in Prozent)
BK (Ballkontakte absolut)
Dist. (gelaufene Kilometer während der gesamten Einsatzminuten)
Läufe (die Anzahl der intensiven Läufe)
Spr. (Anzahl der Sprints)
Vavg (Durchschnittsgeschwindigkeit während der gesamten Einsatzminuten in km/h)
90M (in Klammern auf 90 Minuten hochgerechnet, falls nicht über die volle Distanz im Einsatz)
Name | Verein | Min. | Tore | Assists | TS | TSV | ZK | PQ | BK (90M) | Dist. (90M) | Läufe (90M) | Spr. (90M) | Vavg |
Andreas Ivanschitz (4,5) | 1. FSV Mainz 05 | 45 | 0 | 0 | 2 | 0 | 45,5% | 40,0% | 24 (48) | 6,1 (12,2) | 42 (84) | 16 (32) | 7,92 |
Julian Baumgartlinger | 1. FSV Mainz 05 | 7 | 0 | 0 | 0 | 0 | – | 88,9% | 9 (116) | 1,3 (16,7) | 8 (103) | 4 (51) | 8,75 |
Zlatko Junuzovic (3,5) | SV Werder Bremen | 90+ | 0 | 0 | 3 | 1 | 40,0% | 73,8% | 67 | 13,5 | 81 !! | 20 | 8,75 |
Marko Arnautovic (4) | SV Werder Bremen | 22 | 0 | 0 | 1 | 1 | 33,3% | 91,7% | 14 (57) | 3,7 (15,1) | 20 (82) | 4 (16) | 9,07 |
Martin Harnik (5) | VfB Stuttgart | 69 | 0 | 0 | 0 | 1 | 23,8% | 60,0% | 30 (39) | 9,4 (12,3) | 56 (73) | 21 (27) | 8,10 |
Martin Stranzl (4) | Borussia M’gladbach | 90+ | 0 | 0 | 1 | 0 | 60,0% | 86,8% | 76 | 10,8 | 65 ! | 21 | 7,09 |
Emanuel Pogatetz (3) | Hannover 96 | 90+ | 0 | 0 | 2 | 0 | 71,4% | 94,3% | 77 | 9,7 | 29 | 8 | 6,41 |
Jonathan Schmid (3,5) | SC Freiburg | 90+ | 0 | 0 | 1 | 2 | 57,1% | 91,7% | 65 | 10,0 | 56 | 25 ! | 6,59 |
So sieht diese Woche unsere Wertung der Top-3-Legionäre aus ÖFB-Sicht aus:
1. Emanuel Pogatetz
2. Jonathan Schmid
3. Zlatko Junuzovic
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(Autoren: xandi, kicknik, thelex)