Was wurde eigentlich aus… Lukas Hinterseer?
In einer kurzen Serie gehen wir in den Kaderzusammenstellungen der österreichischen Teamchefs einige Jahre zurück und beleuchten den weiteren Werdegang von kurzzeitigen Mitgliedern des ÖFB-Teams genauer. Wir betrachten die Nationalspieler genauer, die in den letzten Jahren zwar immer wieder einberufen wurden, heute aber keine Rolle mehr im Nationalteam spielen.
In Teil sechs unserer Serie geht es um einen Angreifer, der über mehrere Jahre hinweg einer der ersten Einwechsler als Stoßstürmer fürs Nationalteam war.
Lukas Hinterseer
Der Neffe des legendären Skifahrers und Schlagersängers Hansi Hinterseer bestritt zwischen 2013 und 2019 insgesamt 13 Partien für die österreichische Nationalmannschaft. Der 192cm große Kitzbüheler wurde dabei vor allem von Marcel Koller forciert, aber später auch noch einmal von Franco Foda einberufen. Ein Treffer im Teamtrikot blieb Hinterseer verwehrt.
Dabei hatte sich der Mittelstürmer in Deutschland – vor allem in der zweiten Bundesliga – einen guten Ruf als Torjäger erarbeitet. Man könnte sagen, dass Hinterseer das Maximum aus seinem Talent herausholte – für Bochum erzielte er 35 Tore, für Ingolstadt 18, dazu noch zehn für den Hamburger SV. In der deutschen Bundesliga stand er 56-mal auf dem Platz und traf neunmal.
Nachdem der Herbst 2020 beim Hamburger SV für ihn nicht nach Plan verlief, vollzog Hinterseer einen „exotischen“ Wechsel und schloss sich dem südkoreanischen Klub Ulsan Hyundai an, wo er in 28 Partien neunmal traf.
Bereits nach einem Jahr folgte aber die Rückkehr in seine deutsche Wahlheimat – nun allerdings nicht mehr mit durchschlagendem Erfolg: Bei Hannover 96 floppte der Tiroler völlig und kam in 16 Partien nur auf zwei Assists. Danach ging es für Hinterseer an die Ostsee, wo er für Hansa Rostock bis dato zwei Tore in 31 Partien erzielte.
Auch heute steht der 13-fache Teamspieler noch bei Hansa Rostock unter Vertrag, wird aber nur noch situativ eingewechselt, um gegebenenfalls in der Schlussphase bei hohen Bällen für Gefahr zu sorgen. In der laufenden Saison kommt er auf sieben Einwechslungen und steuerte einen Assist bei. Sein letztes Spiel ist allerdings bereits einige Tage her: Es war eine 0:1-Niederlage bei Wehen Wiesbaden im vergangenen Oktober.
Da es für Hinterseer in der „Ersten“ der Rostocker keinen Platz mehr gab, wurde im Februar beschlossen, dass er künftig für die zweite Mannschaft der Hansa in der Regionalliga Nordost auf Torjagd gehen soll. Für den fast feststehenden Absteiger (Hansa II hat fünf Runden vor Schluss acht Punkte Rückstand auf das rettende Ufer) bestritt Hinterseer aber schließlich doch keine Partie.
Im Sommer läuft sein Vertrag aus und es ist wahrscheinlich, dass sich Hinterseer in den Amateurfußball zurückziehen wird. Andererseits feierte der Stoßstürmer im März erst seinen 33. Geburtstag und es ist auch gut denkbar, dass es Interesse aus Österreich geben könnte. Sicher ist auch, dass Hinterseer mit Ende dieser Saison genau zehn Jahre im Ausland verbracht haben wird…