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Daten, Stats, xG: Sloweniens trügerische Heimniederlage gegen Norwegen

Dem Gruppensieg und Aufstieg Österreichs in der UEFA Nations League steht nun nur noch ein Heimsieg gegen Slowenien im Weg. Wie man die Slowenen besiegen kann, zeigte Norwegen am vergangenen Donnerstag bereits eindrucksvoll.

Norwegen reagierte gut auf die 1:5-Schlappe gegen Österreich und gewann in Slowenien mit 4:1, womit man die Chance auf Platz eins noch ein wenig am Leben hielt.

Das Ergebnis war dennoch trügerisch, denn bei den Expected Goals hatten die Slowenen die Nase vorn: Am Ende hieß es 1.94 : 1.56 xG für die Slowenen, die damit underperformten, während Norwegen deutlich überperformte. Vor dem Heimspiel gegen die Mannschaft von Matjaz Kek ist demnach Vorsicht geboten und man sollte sich vom deutlichen Ergebnis zugunsten der Norweger nicht blenden lassen.

Norwegen bestimmte zwar in Slowenien das Spiel, allerdings gab es auch Phasen, in denen das Spiel zugunsten unserer südöstlichen Nachbarn kippen hätte können.

Ein Spiel, das mehrmals kippen konnte

Die Norweger kamen bis zu Haalands 2:1 im Grunde nur viermal vors Tor der Slowenen, während auf der anderen Seite Vipotnik, Sesko und Mlakar aussichtsreiche Chancen vergaben. Seskos Treffer zum zwischenzeitlichen 1:1 fiel aus einem Elfmeter und hatte damit alleine schon einen xG-Wert von 0.76, was die xG-Statistiken ein wenig verfälschte.

Dennoch stand das Spiel mehrmals an der Kippe, so etwa kurz vor Haalands 2:1, aber auch kurz bevor Nusa das vorentscheidende 3:1 für Norwegen besorgte. Wenige Minuten davor vergab Sesko eine Chance aufs 2:2, die mit 0.47 xG taxiert wurde.

Schwache Ballbesitzphasen bei Slowenien

Slowenien gewann über die volle Spieldauer deutlich mehr Zweikämpfe als die Norweger. Auch wenn Slowenien insgesamt das etwas höhere Spieltempo als Norwegen fuhr, war eines der Probleme, dass die Kek-Elf ins eigene Ballbesitzspiel zu wenig Ruhe brachte. Pro Ballbesitzphase kam Slowenien im Schnitt nur auf 5.35 Pässe – und das obwohl Norwegen mit 10.84 nur einen durchschnittlichen PPDA-Wert (Passes per Defensive Action) aufwies.

Viele Ballverluste im zweiten Drittel

Die Slowenen hatten demnach in verschiedenen Spielphasen so ihre Probleme. Auffällig war dabei vor allem, dass man die Hälfte der Ballverluste (61 von 120) im zweiten Drittel fabrizierte. Das Gros der Ballrückeroberungen (35 von 73) gelang allerdings im ersten Drittel, während Norwegen Bälle zumeist schon im zweiten Drittel zurückerobern konnte. Es gab also Probleme im defensiven Umschaltspiel und auch in Ballbesitz konnte Slowenien sich nie wirklich in hohen Zonen festsetzen.

Österreich sollte demnach alleine wegen der recht hohen xG-Werte (im Vergleich zum Ergebnis) gewarnt sein, muss aber die Mittelfeldschwächen bzw. die Mängel im eigenen Ballbesitzspiel bei den Slowenen ausnutzen. Zudem gilt es natürlich, Starstürmer Benjamin Sesko in Schach zu halten: Nach seinem Elfertor gegen Norwegen sorgte er nun schon für fünf von sechs Nations-League-Toren für die Slowenen…

Die xG-Werte stammen von Wyscout, die Statistik-Panels von Overlyzer.