Ralf Rangnick: „Hatten Chancen für fünf, sechs Tore“
Das letzte Spiel der UEFA Nations League Saison 2024/25 zwischen Österreich und Slowenien endete mit einem ernüchternden 1:1-Unentschieden. Für das Team von Ralf Rangnick, das unbedingt einen Sieg für den Gruppensieg benötigt hätte, bleibt nun der zweite Platz hinter Norwegen. Trotz drückender Überlegenheit auf dem Spielfeld spiegelte das Ergebnis am Ende nicht die Leistung wider.
„Chancen für fünf, sechs Tore“
Der österreichische Teamchef Ralf Rangnick zeigte sich einerseits zufrieden mit der spielerischen Leistung seiner Mannschaft, andererseits sichtlich enttäuscht über das Resultat. „Wir hatten Chancen für, weiß ich nicht, fünf, sechs Tore. Der Gegner hatte keine einzige Torchance im ganzen Spiel,“ stellte Rangnick nüchtern fest. Er lobte die Energie und den Einsatz seines Teams, betonte jedoch, dass „das Einzige, was am Ende nicht gestimmt hat, das Ergebnis“ war.
Gefragt nach der Effizienz im letzten Drittel, räumte Rangnick ein, dass die Mannschaft vielleicht „noch mehr ins Tor schießen“ hätte können. Insgesamt sei der Matchplan aber hervorragend umgesetzt worden. „Ich wüsste jetzt auch nicht im Rückblick, was ich der Mannschaft sagen würde, was wir hätten anders machen können,“ fügte er hinzu.
Wechsel und Timing: Strategische Entscheidungen hinterfragt
Eine zentrale Diskussion drehte sich um die späten Wechsel. Erst in der 84. Minute kam es zu den ersten Veränderungen im Kader – unmittelbar nach dem Gegentor. Rangnick rechtfertigte die Entscheidung mit dem Verlauf des Spiels: „Wir wollten wechseln genau in dem Moment, als das Tor fiel.“ Das Gegentor habe die Ausgangslage verändert und einen kurzen Strategiewechsel erfordert.
Diese Situation reflektierte die insgesamt dominante Leistung des Teams, bei der ein kleiner Fehler ausreichte, um den Sieg aus der Hand zu geben. „Das Tor haben wir mit Verlaub schon auch selber vorbereitet,“ bemerkte Rangnick mit einer Spur Selbstkritik.
Ein Blick zurück: Entwicklung und Zuversicht für die Zukunft
Rangnick zog eine insgesamt positive Bilanz des Jahres. Die Fortschritte des Teams seien unverkennbar, auch wenn nicht alle Ziele erreicht wurden. „Wenn wir mit der gleichen Power wie heute gegen die Türkei gespielt hätten, dann hätten wir zwar immer noch nicht gewusst, ob wir zwei oder drei Tore schießen, aber der Gesamtauftritt stimmt mich extrem zuversichtlich,“ erklärte er.
Besonders optimistisch blickt Rangnick auf die kommenden Herausforderungen, wie die WM-Qualifikation im neuen Jahr. Er hofft auf die Rückkehr langzeitverletzter Schlüsselspieler wie David Alaba und Xaver Schlager. „Wenn wir so weiterspielen und diese Spieler zurückkommen, bin ich sehr zuversichtlich, dass wir uns für die WM qualifizieren.“
Fokus auf die WM-Qualifikation
Trotz des enttäuschenden Ergebnisses gegen Slowenien ist die Stimmung im Nationalteam positiv. Die dominante Leistung gibt Hoffnung für die kommenden Aufgaben. „Ich freue mich jetzt schon riesig auf das nächste Jahr,“ fasste Rangnick zusammen.
Das Nations-League-Jahr endet für Österreich damit ohne den ersehnten Gruppensieg, aber mit dem Gefühl, auf dem richtigen Weg zu sein.
Nun wird man den Fokus auf die WM-Qualifikation richten. 16 Mannschaften aus Europa werden in der Endrunde in den USA, Kanada und Mexiko auflaufen. Die Auslosung der Qualifikationsgruppen findet am 13. Dezember statt.