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Legionärs-Check DFL, 26. Spieltag

Sonne und Schnee – Licht und Schatten.

Ähnlich den derzeit herrschenden, sehr wechselhaften (und unserer Meinung nach äüßerst nervigen) Wetterbedingungen geht es auch unseren Legionären in der deutschten Bundesliga. Sonne und Schnee – Licht und Schatten wechseln einander ab. Unsere Legionäre bei Werder Bremen können einem wirklich leid tun, neben einer veritablen Formkrise von Zlatko Junuzovic, wird Marko Arnautovic regelmäßig zu spät eingewechselt, die Performance von Coach Schaaf wird immer kritischer betrachtet – auch von uns. Unser Schalke-Export Christian Fuchs zeigt zwar eine sehr ordentlich Leistung, ging mit seiner Mannschaft aber dennoch in Nürnberg unter. Und unsere Mainzer konnten nur einen Punkt aus Hoffenheim entführen. Dies ist wohl für die Mainzer nicht so schlimm wie für die Hoffenheimer, denn ein anderer Österreicher konnte aus der Kraftkammer mit einem breiten Lächeln beim Sieg der Augsburger in Hamburg mitfiebern. Neben Augsburg durfte auch unser schwäbisches Legionärsteam die Sonnenseite geniessen, ein ganz wichtiger Arbeitssieg in Frankfurt hat hoffentlich eine Trendwende eingeleitet. Martin Stranzl gewann mit seinen Gladbachern gegen Hannover und darf wieder in Richtung Europa denken.  Naja, und David Alaba hat einmal mehr für Sonnenschein in den Herzen der Verantwortlichen beim FC Bayern gesorgt. 

 

sv_werder_bremen

2:2

greuther_fuerth
14 (0:0) 18

Ist Thomas Schaaf noch der richtige Trainer für den SV Werder? Wir vermögen es nicht zu beantworten. Fakt ist jedoch, dass die Floskeln nach den Interviews doch immer wieder die selben sind. "Wir sind im Umbruch", "brauchen noch Zeit", "Pech im Abschluß", "junge Mannschaft, die sich erst einspielen muß", und so weiter und so fort. Die Frage, die sich alle Werder-Fans und -Sympathisanten – die ohnedies die wohl geduldigsten Fans der Welt zu sein scheinen – stellen, lautet: wie lange kann ein Umbruch denn dauern und wann zeigt diese Truppen endlich zumindest einen Hauch von Konstanz und Stabilität?

Gegen die Fixabsteiger aus Fürth waren einfach Punkte eingeplant, und das absolut zu Recht! Die Kleeblätter spielen eigentlich schon über die gesamte Saison eine Klasse unter den restlichen Teams (sieht man einmal von der TSG aus Hoffenheim ab, die aber mit einer normalen Mannschaft ohnedies so viel gemeinsam hat, wie der Papst mit einem Zuhälter). Einen Sieg gegen dieses Team einzufordern war also mehr als legitim. Umso trauriger ist es, dass Werder Bremen wieder einmal weit davon entfernt war. Gleich in der ersten Viertelstunde durfte man sich glücklich schätzen, nicht bereits zweimal in Rückstand zu geraten. Der einmal mehr inferiore Gebre Selassie legte beinahe für den Fürther Nehrig auf, dieser konnte die Riesenchance aber ebenso wenig nützen, wie kurz danach sein Teamkollege Fürstner. Werder benötigte wieder einige Zeit, um sich innerlich zu sammeln, übernahm ein wenig das Kommando und versuchte, Chancen herauszuspielen – lediglich es blieb beim Versuch. Parallel dazu zeigte die berüchtigte Werder-Defensive (sofern man diese Bezeichnung bisweilen überhaupt verwenden möchte) immer wieder fatale Fehler, die Fürth aber nicht auszunutzen vermochte.

In Halbzeit zwei schickte Thomas Schaaf die beiden Offensivakteure Marko Arnautovic und Aaron Hunt für Trybull und Gebre Selassie auf's Feld. Diese Einwechslung belebte das Spiel der Bremer merklich – und wieder die beinahe blasphemische Frage: warum erst jetzt, Herr Schaaf? Es folgten intensive 20 Minuten, in denen Hunt einen Elfmeter verwertete, Fürth innerhalb von fünf Minuten das Spiel drehte und Hunt abermals per Elfmeter zum 2:2-Endstand ausglich. Marko Arnautovic hat neben einiger guter Szenen auch zwei sehr gute Chancen zum Siegtreffer für Werder auf dem Fuß, beim ersten Mal zielte er einen Hauch zu ungenau, die zweite Chance vereitelte der Fürther Schlussmann mit einem tollen Reflex.

In einer Formkrise scheint sich rechtzeitig zum Länderspiel hin Zlatko Junuzovic zu befinden. In Halbzeit eins zeigte er auf rechts de facto nichts Positives, in der zweiten Halbzeit konnte er – in die defensive Zentrale geschoben – zumindest die eine oder andere brauchbare Aktion und die gewohnt großartige Laufleistung (12,68 kkm) zeigen. in den letzten Wochen zeigt seine Formkrise jedoch deutlich nach unten. Sieht man sich die Tabellensituation an, sollten in Bremen nun längst alle Alarmglocken heftig schrillen: internationale Plätze sind längst in weiter Ferne, aber der Relegationsplatz ist nur noch gefährliche sechs Punkte entfernt. Grün-weiß in der Krise, nicht nur in Österreich. Gemein haben beiden Vereine, dass sich Grundsätzliches ändern muß, um einen erfolgreichen Neuanfang zu starten – und der ist definitiv notwendig, will man nicht vollends in der Bedeutungslosigkeit enden. (thelex)

 

 

fc_nuernberg

3:0

fc_schalke_04
11 (1:0) 05

Nürnberg kontert Schalke aus, Aluminium und gnadenlose Effizienz: diese Zutaten haben dem 1. FC Nürnberg am Samstag zu einem famosen 3:0-Heimerfolg über den FC Schalke 04 gebracht. Der FCN bleibt zum siebten Mal in Folge ungeschlagen und baut seine Heimserie zudem auf zehn Partien ohne Niederlage aus. Trainer Wiesinger macht weiterhin Werbung in eigener Sache. Davon, dass sein Vertrag über diese Saison hinaus verlängert wird, kann getrost ausgegangen werden. Bevor der Pfiff des Schiedsrichters die Partie startete, wurde man Zeuge einer imposanten Choreografie seitens beider Fanclubs. "Schalke und Nürnberg, das passt zusammen wie Bier und Bratwurst" lautete der zentrale Slogan der Aktion, der die jahrzehntelange Fanfreundschaft beider Traditionsvereine unterstreichen sollte.

Schalkes Trainer Jens Keller nahm nach dem bitteren Aus in der Champions League drei personelle Veränderungen vor, die taktisch mehrere Umstellungen nach sich zogen. Neustädter erhielt eine schöpferische Pause und wurde durch Jones (Anm. der Redaktion: nach Gelb-Sperre in der Champions League) ersetzt. Christian Fuchs kehrte – wie erhofft – auf die linke Abwehrseite zurück. Sein Vertreter Kolasinac rückte dafür ins defensive Mittelfeld vor.

FCN Coach Wiesinger stellte nur auf einer Position um: Pinola kehrte für Plattenhardt auf die linke Abwehrseite zurück. Und so musste unser ÖFB-Legionär Muhammed Ildiz von der Ersatzbank aus ansehen, wie die Defensive des Clubs die Schalker Offensivbemühungen in den ersten zehn Minuten egalisierte. Nach 12 bzw 13 Minuten brannte es dafür lichterloh im Club-Sechzehner. Jefferson Farfan vergab einen Hochkaräter bevor Julian Draxler frei vor dem Keeper auftauchte und diesen überlupfen wollte, doch Schäfer konnte mit seinen Fingerspitzen den Gegentreffer gerade noch verhindern. In der 24. Minute setzte wieder Draxler den Ball statt ins leere Tor an den Pfosten. Aber wie es im Fußball des Öfteren kommt, so auch an diesem Nachmittag: in der 31.Minute startete Feulner durch, nahm den Ball eher unabsichtlich via Arm mit, schlängelte sich aber gekonnt an Matip vorbei und schob abgezockt zur Führung ein. Der Rest war brilliantes Choaching seitens des Clubs. Der quirrlige konterstarke Esswein übernahm nach der Pause die Mittelstürmer-Position. Nachdem die Schalker zu Beginn der Halbzeit wieder einige Hochkaräter liegen gelassen haben, bewies Esswein seine Schnelligkeit und vollendete einen gut gespielten Pass flach ins kurze Eck.

Obwohl beim Startelf-Comeback von Christian Fuchs verloren wurde, lag es sicherlich nicht an seiner Performance an diesem Nachmittag. Er kämpfte und ackerte, gewann wichtige Zweikämpfe und zeigte seine Offensivqualitäten wie in vergangenen Tagen. Ildiz kam in der 84. Minute für Chandler, konnte allerdings keine weiteren Höhepunkte setzen.  Am Ostersonntag nach der Länderspielpause soll Wolfsburgs Dieter Hecking dann live sehen, dass man in Nürnberg auch ohne ihn erfolgreichen Fußball bieten kann. Einen Tag zuvor empfängt Schalke die TSG Hoffenheim(sami)

 

 

tsg_1899_hoffenheim

0:0

mainz_05
17 (0:0) 06

Am Samstag endete die Partie Hoffenheim gegen Mainz mit einem torlosen Unentschieden, Chancen gab es aber genug. In den ersten 20 Minuten trafen die Mainzer nach einem Ivanschitz-Freistoss die Stange. Aber auch Hoffenheim kam zu Chancen, jedoch verteidigte Mainz fleißig. Der aktive Ivanschitz zeigte in der ersten Hälfte noch mit einem guten Schuss auf. Am Anfang der zweiten Hälfte blieben Chancen Mangelware, Halbchancen durch Parker und Noveski waren die einzigen Highlights, bis Pospech mit einem Weitschuss das Lattenkreuz strich und Parker im eins gegen eins gegen Gomes der Verlierer blieb. So blieb es bei einem 0:0.

Andreas Ivanschitz spielte bis zur 63. Minute im linken offensiven Mittelfeld. Er zeichnete sich vor allem durch seine starke Passqoute von 100 % aus, außerdem setzte er immer wieder Akzente in der Offensive. Sein Zweikampfwert hingegen war eher schwach, nur zwei seiner zehn Zweikämpfe konnte er für sich entscheiden.

Julian Baumgartlinger spielte über die volle Distanz und kam zu einer ähnlich starken Passqoute wie Ivanschitz, 93 % seiner Pässe kamen beim Mitspieler an. Sieben seiner zwölf Zweikämpfe konnte er gewinnen, außerdem lief er eine Gesamtdistanz von über zwölf Kilometer. (maha)

 

 

hsv_hamburg

0:1

fc_augsburg
08 (0:1) 16

Der 1:0-Sieg gegen Hamburg kann mehr gewesen sein als ein normaler Auswärtssieg. Weinzierls Truppe hatte diesmal Glück, den frühen Vorsprung über die Runden gebracht zu haben – jenes Glück, dass der Mannschaft in dieser Saison schon oft gefehlt hat. Der Abstand zum rettenden Ufer beträgt nur mehr fünf Punkte. Mitten drin im Abstiegskrimi  ist die Fortuna aus Düsseldorf (15./29 Punkte) und Werder Bremen (14./30 Punkte).  Der Hamburger SV verstand die Welt am Freitagabend nicht mehr. Klarste Chancen wurden gegen den Abstiegskandidaten vergeben. "Wir haben das Spiel über die gesamte Zeit bestimmt und einmal geschlafen. Deshalb haben wir verloren", kommentierte René Adler die Hamburger Pleite. Statt Rang vier steht Platz sieben am Spieltagende zu Buche.

Das Siegtor hatte Jan-Ingwer Callsen-Bracker schon nach acht Minuten erzielt. Hamburgs Spielgestalter van der Vaart musste wegen eines Magen-Darm-Infekts passen. Ohne ihn musste Trainer Fink am Ende konstatieren: "Das Überraschungsmoment hat ohne ihn gefehlt". Trainer Weinzierl brachte das Spiel folgendermaßen auf den Punkt: "Das war ein Spiel in eine Richtung. Wir haben mit Glück und Leidenschaft gewonnen".

Alexander Manninger, der von Mohammed Amsif vertreten wurde, versucht weiterhin alles, um seinen Trainingsrückstand aufzuholen. Bei den zuletzt gezeigten Leistungen von Amsif wäre das Startleiberl für Manninger, selbst wenn er bei 100% seiner Kräfte wäre, nicht fix. Nächste Woche erwarten die Schwaben ein schweres Heimspiel gegen die heuer auswärtsschwachen Hannoveraner. Der Abstiegskampf ist voll im Gange und noch sind sieben Runden zu spielen. Es ist weiterhin alles drinnen für den FCA. (sami)

 

 

bayer_leverkusen

1:2

fc_bayern_muenchen
03 (0:1) 01

Nicht ganz unglücklich, letztlich aber durchaus verdient gewinnen die Bayern auch dieses Spiel. Es gelingt ihnen damit die Revanche für die bisher einzige Niederlage in der Bundesliga. Vor allem in der ersten Halbzeit hatten die Bayern das Spiel fest im Griff und gingen duch ein sehenswertes Tor von Mario Gomez in Führung. Gomez, der ja nicht zum Stammpersonal zählt, ist damit der effektivste Stürmer der Bundesliga, wenn man Einsatzminuten und Tore in Relation stellt. Er war an diesem Samstag nicht der einizige, der von der Ersatzbank in die Startelf wechselte. Ganze fünf Stammspieler fuhren gar nicht mit in die BayArena – auch ein Indiz für den breiten Kader der Bayern und das große Selbstvertrauen, wenn man auswärts beim Tabllendritten so experimentiert.

Den ersten Erfolg können die Münchner mit diesem Sieg auch schon verbuchen: Der CL-Qualifkationsplatz ist ihnen in der Bundesliga auch rein rechnerisch nicht mehr zu nehmen – ein Faktum was jedoch nicht für großes Korkenknallen an der Säberner Strasse sorgen wird – ganz anders sind die Ziele.

David Alaba spielte eine sehr gute Partie, hatte viele Ballkontakte und machte auf der linken Seite, auch ohne seinen kongenialen Partner Ribery, richtig viel Dampf. Die Form für das Nationalteam stimmt also.  (kicknik)

 

 

eintracht_frankfurt

1:2

vfb_stuttgart
04 (1:0) 12

"Ein schmutziger Sieg muss her!" – dies hatte Raphael Holzhauser im 12terMann.at-Interview gefordert und genau dieser ist dem VfB Stuttgart bei der Frankfurter Eintracht gelungen.

Dabei hat es in der 1. Halbzeit nicht danach ausgesehen: die Hessen führten 1:0 und es sah nach der fünften Pflichtspielniederlage in Serie für die Schwaben aus. Doch durch Tore von Ibisevic (Elfmeter) und Niedermeier konnte der VfB drei Punkte nach Hause entführen. Österreicher waren keine dabei – Martin Harnik (an Grippe erkrankt) und Kevin Stöger waren nicht im Kader, Holzhauser verbrachte den Nachmittag mit Aufwärmen. (xandi)

 

 

borussia_moenchengladbach

1:0

hannover_96
07 (1:0) 10

Gladbach hat im Kampf um die Europapokalplätze Fahrt aufgenommen und am Sonntagabend den direkten Konkurrenten Hannover mit einem 1:0 besiegen können. Das wichtige Tor zum 1:0 erzielte Luuk de Jong in der 36. Minute. Sergio da Silva Pinto erhielt zudem in der 85. Minute die rote Karte. Martin Stranzl spielte bei Gladbach bis zur 62 Minute. Er musste wegen einer Augenbrauenverletzung ausgewechselt werden. Für ihn kam Brouwers. Bis dorthin spielte Stranzl eine sehr gute Partie, 97 % seiner Pässe waren erfolgreich und 71 % seiner Zweikämpfe konnte er für sich entscheiden. (maha)

 


Leistungsdaten20122013_26

 

Legende:
Min (Einsatzminuten)
TS (Torschüsse)
TSV (Torschussvorlagen)
ZK (gewonnenen Zweikämpfe in Prozent)
PQ (erfolgreiche Pässe in Prozent)
BK (Ballkontakte auf 90 Minuten hochgerechnet)
Distanz (gelaufene Kilometer während der gesamten Einsatzminuten, auf 90 Minuten hochgerechnet)
Läufe (die Anzahl der intensiven Läufe auf 90 Minuten hochgerechnet)
Vavg. (Durchschnittsgeschwindigkeit während der gesamten Einsatzminuten in km/h)
90M (Werte auf 90 Minuten hochgerechnet, falls nicht über die volle Distanz im Einsatz, Einsätze < 15 Min. werden nicht hochgerechnet)
+/- (Wertung ähnlich wie Eishockey: -1 bei Gegentor am Feld / +1 bei Tor am Feld (zusätzlich +1 bei Assist, +2 bei Tor)) 
Farbcodes der Zellen: hellgrün (Bestwert innerhalb der Mannschaft) / dunkelgrün (Bestwert aller Spieler der Partie) 


Legionärswertung

So sieht diese Woche unsere Wertung der Top-3-Legionäre aus ÖFB-Sicht aus:

  1. David Alaba
  2. Martin Stranzl
  3. Julian Baumgartlinger

 

(Autoren: xandi, kicknik, maha, sami, thelex, kara)

Alexander Doubek

Alexander DOUBEK (Gründer/Chefredakteur) Bei 12terMann seit: 09/2011 M: alexander.doubek@12termann.at T: @AlexanderDoubek  

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