Junuzovic-Comeback und Harnik-Tor.

Da haben wir wohl am Freitag unsere Glaskugel blitzblank geputzt und sowohl das Comeback von Zlatko Junuzovic als auch das Tor von Martin Harnik vorhergesehen. Beides ist für das ÖFB-Nationalteam natürlich sehr erfreulich. Auch sonst haben wir an diesem Wochenende wieder sehr spannende Spiele gesehen, wenn gleich der Österreicher-Anteil – vor allem auf Grund einiger Verletzungen – derzeit etwas zu wünschen übrig lässt.

 

 

	2:2
	(1:1)

Spiele unter Flutlicht haben ihren eigenen Reiz. Das bewahrheitete sich Freitagabend wieder einmal in der SGL-Arena. In einer packenden Bundesliga-Partie trennten sich der FC Augsburg und Borussia Mönchenglabach vor 30.362 Zuschauern mit einem 2:2-Unentschieden. Die Borussia-Nuss war erwartet hart, doch der FCA hat voll dagegen gehalten, sie geknackt und über den Kampf einen Punkt erkämpft. Drei Punkte wären emotionale Vision und mit Glück auch möglich gewesen. Trainer Markus Weinzierl hatte sein Team gegenüber dem Punktspiel am vergangenen Samstag bei Hannover 96 auf einer Position umgestellt. Tobias Werner, beim  3:0-Pokalerfolg in Münster der überragende Spieler auf dem Platz, rotierte für Raphael Holzhauser in die Anfangsformation. Aus unserer Sicht natürlich schade, aus Sicht des Trainers folgerichtig.

Die Gladbacher standen zunächst sehr tief, überließen dem FCA die Initiative. Ein Angebot, das die Gastgeber auch nutzten. Nach sechs Minuten bot sich den Augsburgern gleich die erste Möglichkeit. Sascha Mölders enteilte den Borussen, Martin Stranzl zog 20 Meter vor dem Tor die Notbremse und wurde dafür den Schiedsrichter Weiner mit Gelb bestraft. Die Gäste waren an diesem Abend effektiver, verwandelten eiskalt ihre Möglichkeiten. Der FCA war aktiver, wollte nach dem Ausgleich zum 1:1 die Führung, vergab aber durch Hahn und Altintop zwei gute Möglichkeiten. Auch nach dem zwischenzeitlichen 1:2 gaben die bayrischen Schwaben niemals auf, kamen zu mehr Chancen und nützten eine davon kurz vor Abpfiff. Nach dem Spiel sagte FCA-Sportdirektor Stefan Reuter: "Das war sensationell. Man muss sich nur die Stimmung anschauen. Wir haben ein überragend engagiertes Spiel unserer Mannschaft gesehen. Es ist ganz wichtig für unsere Moral, dass wir zu einem Punkt gekommen sind." (sami)

 

 

	1:0
	(0:0)

Ein Arbeitssieg ohne großen Aufreger, bis auf Schweinsteiger, der beinahe seine erste rote Karte in seiner Bundesliga-Historie kassiert hätte. Die Stimmung vor dem Spiel war grandios. Das Oktoberfest ist gestartet, Schalke zuvor mit 4:0 in die Matten geschickt, eine zünftige Marschkapelle am Rasen, einzig die Frage nach der Höhe des Sieges stand im Raum an diesem Samstagnachmittag. Dann wurde angepfiffen und 90 Minuten lang Fußball gespielt. Am Ende stand es 1:0 für die Münchner. Drei Punkte im Kampf um die Meisterschaft, nicht mehr aber auch nicht weniger. Die Dortmunder thronen dank ihres 5:0-Triumpfes über Freiburg weiter an der Tabellenspitze. Wäre nicht die Tätlichkeit von Schweinsteiger in der ersten Halbzeit gewesen, wäre diese sicherlich nicht in Erinnerung geblieben. Schweinsteiger selbst schwieg nach der Partie. Die Wolfsburger wiesen dagegen nach vier eigenen Platzverweisen an den ersten sechs Spieltagen vorsichtig auf eine vermeintlich ungleiche Behandlung in der Liga hin. "Ich glaube, da hat er sehr viel Glück gehabt", befand Geschäftsführer Klaus Allofs.

Nach dem schmucklosen Alltagssieg gegen den VfL Wolfsburg waren Franck Ribéry müde, Thomas Müller kaputt, und laut Manuel Neuer war der Arbeitssieg über den VfL Wolfsburg an die Substanz gegangen. Einige Spieler des FC Bayern waren nach dem Spiel gegen Wolfsburg schlecht gelaunt. Spontan schenkte Trainer Pep Guardiola seinen geschlauchten Vielspielern nach dem 1:0 (0:0) einen Sonntag zum Entspannen und gab seinen Stars fast 48 Stunden frei. Erst Montagnachmittag wird wieder trainiert. David Alaba war an diesem Tag auch wieder in die Startelf rotiert. Er blieb seiner Position auf der linken Abwehrseite ungewohnt treu und hielt so seinem Vordermann Ribery den Rücken frei. Blieb ausnahmsweise mal ohne Scorerpunkt. (sami)

 

 

	3:3
	(2:1)

In einer packenden Partie trennen sich die beiden Österreicher-Klubs Werder Bremen und der 1. FC Nürnberg mit 3:3. Spieler des Spiels war der Holländer Eljero Elia, der mit seinem Doppelpack die Bremer zwei Mal in Führung brachte. Dieser meinte nach dem Match bei Sky: „Nach dem 2:0 haben wir keinen Fußball mehr gespielt. Dann haben wir unnötige Gegentore kassiert. Ich weiß nicht, warum ich so lange nicht getroffen habe, heute ist alles rausgekommen. Der Trainer, die Mannschaft und die Fans haben immer hinter mir gestanden“. Elia hat seit seiner Zeit bei Hamburg kein Tor mehr in der Bundesliga geschossen.

Ein Eigentor der Nürnberger brachte die Bremer früh in Führung, Dabanli konnte eine scharfe Hereingabe nur in das eigene Tor klären. Danach erhöhte Elia sehenswert (34.). Doch Kiyotake hielt den Club im Spiel und erzielte kurz vor der Pause den Anschlusstreffer. Direkt nach dem Seitenwechsel glich die Wiesinger-Elf dann durch Josip Drmic (53.) aus, der Neuzugang aus der Schweiz wurde in der Pause für Esswein eingewechselt. Danach war es wieder Elia (66.), der die Bremer mit einem herzhaften Schuss zurück auf die Siegerstraße bringen sollte, doch Hlousek nutzte einen Patzer in der Bremer-Innenverteidigung eiskalt aus und glich nur vier Minuten später aus. Danach plätscherte das Spiel vor sich hin, keine der beiden Mannschaften konnte noch entscheidend nachlegen. Somit blieb es bei einem gerechten 3:3-Unentschieden.

Eine erfreuliche Nachricht für das Österreichische Nationalteam ist die Rückkehr von Zlatko Junuzovic. Er spielte nach seiner einmonatigen Verletzungspause wieder von Beginn und zeigte – wie gewohnt – eine läuferisch starke Leistung. Das Ländermatch gegen Schweden am 11.10. sollte sich somit für den Kärntner ausgehen. Er spielte über die vollen 90 Minuten und spulte dabei starke 12,2 km Laufstrecke runter, mit diesem Wert war er einer der laufstärksten Spieler am Platz, nur Hlousek rannte mehr. Über 52% seiner Zweikämpfe entschied er für sich und brachte 79 % seiner Pässe zum Mitspieler. Auch offensiv setzte er Akzente, legte er doch drei Torschüsse auf und flanke zwei Mal gut in den Sechzehner. Für Österreich aber auch Bremen ist die Rückkehr von Junuzovic eine mehr als positive Nachricht!

Auf Seiten von Nürnberg spielte Emanuel Pogatetz auch über die volle Distanz und zeigte eine hervorragende Leistung in der Innenverteidigung des 1. FC Nürnberg. Er war der zweikampfstärkste Spieler am Platz (14 gewonnen Zweikämpfe, das entspricht einer Zweikampfqoute von 82%). Außerdem zeigte er sich auch wieder sehr passsicher (87%). Seinen Gegenspieler Nils Petersen nahm er fast komplett aus dem Spiel. Das direkte Duell um den Platz neben Dragovic im Nationalteam gewann Pogatetz ebenfalls, spielte Sebastian Prödl doch das gesamte Spiel nicht. (maha)

 

 

	0:4
	(0:1)

Lange Zeit tat sich der VfB Stuttgart beim Tabellenletzten Eintracht Braunschweig schwer – der Aufsteiger war kämpferisch stark, laufbereit und hatte gar mehrere Chancen als die Schwaben. Dass es aber dennoch zu einem klaren 4:0-Auswärtssieg kam, lag an der effizienten Chancenauswertung: Ibisevic köpfte nach einem Standard kurz vor der Pause ein, Maxim traf gleich nach dem Seitenwechsel. Nach diesen beiden Toren kontrollierte der VfB das Spiel und konnte das Tor-Konto um weitere zwei erhöhen. Das Letzte durfte Martin Harnik beisteuern, der im Vergleich zur Pokalniederlage wieder auf der Bank Platz nehmen musste und erst in der 74. Minute ins Spiel kam. Mann des Spiels war aber eindeutig Ibrahima Traore, der mit einem Tor und zwei Vorlagen der überragende Spieler am Platz war.

Mit diesem Sieg setzte der VfB Stuttgart seinen Aufwärtstrend fort und ist mittlerweile sogar schon auf Platz 6 in der Tabelle – dies war nach dem Katastrophenstart vor ein paar Wochen noch undenkbar. Die Braunschweiger Eintracht hingegen bleibt am Tabellenende – für Trainer Torsten Lieberknecht könnte es bereits das letzte Spiel auf der Trainerbank gewesen sein. (xandi)

 

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Video-Highlights

Martin Harnik (Tor)

https://vimeo.com/75707783

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Leistungsdaten

Legende:
Min (Einsatzminuten)
TS (Torschüsse)
TSV (Torschussvorlagen)
ZK (gewonnenen Zweikämpfe in Prozent)
PQ (erfolgreiche Pässe in Prozent)
BK (Ballkontakte auf 90 Minuten hochgerechnet)
Distanz (gelaufene Kilometer während der gesamten Einsatzminuten, auf 90 Minuten hochgerechnet)
Läufe (die Anzahl der intensiven Läufe auf 90 Minuten hochgerechnet)
Vavg. (Durchschnittsgeschwindigkeit während der gesamten Einsatzminuten in km/h)
90M (Werte auf 90 Minuten hochgerechnet, falls nicht über die volle Distanz im Einsatz, Einsätze < 15 Min. werden nicht hochgerechnet)
+/- (Wertung ähnlich wie Eishockey: -1 bei Gegentor am Feld / +1 bei Tor am Feld (zusätzlich +1 bei Assist, +2 bei Tor)) 
Farbcodes der Zellen: hellgrün (Bestwert innerhalb der Mannschaft) / dunkelgrün (Bestwert aller Spieler der Partie) 

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Legionärswertung

So sieht diese Woche unsere Wertung der Top-3-Legionäre aus ÖFB-Sicht aus:

1. Emanuel Pogatetz
2. David Alaba
3. Martin Harnik

 

(Autoren: maha, sami, thelex, xandi)