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ÖFB-Preise im europäischen Vergleich erhöht

Österreichs Nationalteam steht in der EM-Qualifikation vor zwei extrem wichtigen Spielen gegen Israel und Slowenien. Das Team hat die Chance, sich als erste rot-weiß-rote Auswahl zum zweiten Mal in Folge für eine EM zu qualifizieren. Das Spielermaterial ist, trotz einiger schmerzhafter Ausfälle, so gut wie selten bis nie in den letzten Jahrzehnten. Dennoch sind für das Heimspiel am Donnerstag im Ernst-Happel-Stadion gegen das von Andreas Herzog trainierte Israel erst 22.000 Tickets verkauft.

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Eine eher unattraktive Spielweise (von den zwei letzten Partien abgesehen), die Anstoßzeit spät an einem Donnerstagabend, das kühle Oktoberwetter im Zusammenspiel mit den kalten Sitzen im Prater und für viele Fans zu hohe Ticketpreise lassen das Team vor einem halbleeren Stadion auflaufen.

Wir haben uns – wie schon vor genau einem Jahr – einmal angesehen, ob vor allem das Empfinden der Fans nach zu hohen Ticketpreisen im internationalen Vergleich bestätigt werden kann. Alle Preise die hier angeführt werden, wurden aktuell von den Ticketportalen der jeweiligen Verbandsseiten abgefragt und beziehen sich auf den Vollpreis für einen Erwachsenen. (ebenfalls lesenswert dazu von 90minuten.at: „Lieber ÖFB! Wundert euch nicht über ein halbleeres Stadion.“)

Österreichs billigstes ist fast das teuerste Ticket

Für ein Heimspiel im „Happel“ muss man derzeit zwischen 32 und 66 Euro zahlen. Teurer ist das billigste Ticket für einen Erwachsenen bei unserem Vergleich nur in England, wo man im Wembley umgerechnet rund 33 Euro hinlegen muss. Auch das teuerste Ticket ist bei den Three Lions mit rund 72 Euro teurer. 

Mit Frankreich (25-115 Euro), Deutschland (25-80 Euro), Belgien (25-75 Euro) und den Niederlanden (25-65 Euro) gibt es eine Reihe an Topnationen die sich in etwa im österreichischen Preissegment befinden. Wobei das billigste Ticket jeweils günstiger zu haben ist und für die teuerste Kategorie teilweise doch deutlich mehr gezahlt werden muss.

In einer ähnlichen Kategorie wie Österreich bewegt sich die Schweiz, wo für das Match gegen Irland in Thun zwischen 29 und 85 Euro zu zahlen sind.

Teilweise deutlich billiger

In der modernen Friends-Arena in Solna muss man für schwedische Heimspiele teilweise nur 23 Euro und damit deutlich weniger als in Wien zahlen. Dafür kommt dort das teuerste Ticket auf 73 Euro. Interessant ist die Preisspanne in Schottland, wo es derzeit nur Tickets zwischen 30 und 33 Euro gibt, womit das teuerste nur die Hälfte vom ÖFB-Preis kostet.

Bei Österreichs Gruppengegner Polen, beim 0:0 im September konnte man sich vom tollen Stadion in Warschau überzeugen, kosten Tickets zwischen 18 und 42 Euro. Eine sportlich annähernd gleich starke Mannschaft, aber deutlich niedrigere Preise.

Noch deutlich darunter liegen die Preise in Dänemark (13-33 Euro), Tschechien (8-23 Euro) und beim Vizeweltmeister Kroatien (17-34 Euro).

Die Preispolitik beim ÖFB-Team liegt also im europäischen Vergleich im oberen Drittel. Vor allem bei einer Gegenüberstellung mit sportlich in etwa gleich starken Nationen hebt sich der ÖFB teilweise deutlich ab. Auffallend dabei ist, dass die billigste Kategorie teils weit über den Angeboten in anderen Ländern liegt. Die Preisgestaltung ist sicher nicht der einzige Grund, wieso das Nationalteam derzeit die Stadien nicht vollbekommt aber sie wird von vielen Fans auffallend oft genannt. Wie man am europäischen Vergleich sehen kann, ist hier das österreichische Sudern sogar berechtigt.

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Sebastian Sohm

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Sebastian SOHM
(Redakteur, Nachwuchsfußball)

Bei 12terMann seit: 09/2015

M: sebastian.sohm@12termann.at

 

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