Durch die Hintertür nach Russland – die Gruppenzweiten der WM-Qualifikation
Sechs von zehn Runden in der WM-Qualifikation für Russland 2018 sind in Europa gespielt. Für das österreichische Nationalteam beginnt die Zeit des Rechnens. Rechnen, wie man sich doch noch für die Endrunde im kommenden Jahr qualifizieren kann. Nach dem 1:1 in Irland sind die Chancen zwar weiterhin intakt, recht groß sind sie jedoch nicht mehr. Vor allem wenn man bedenkt, dass sich nur der Gruppensieger direkt qualifiziert. Das Ziel für Rot-Weiß-Rot wird wohl der zweite Gruppenplatz sein, da die acht besten Gruppenzweiten in einem Play-Off die restlichen vier europäischen WM-Vertreter ermitteln. Wir wollen uns einmal anschauen, wie sich das Rennen auf die Tickets durch die Hintertür entwickelt.
Vier Siege sind wohl Pflicht
Eines ist klar. Das Team von Marcel Koller benötigt mit ziemlicher Sicherheit aus den ausstehenden Heimspielen gegen Serbien und Georgien sowie den Auswärtsspielen in Wales und Moldawien zwölf Punkte. Bleiben dabei Punkte auf der Strecke, sind der zweite Gruppenplatz und der WM-Traum wohl dahin. Angenommen Österreich holt tatsächlich vier Siege, würde man die Gruppe D mit 20 Punkten beenden. Für die Tabelle der Gruppenzweiten würden dann 14 Punkte übrig bleiben, da zur besseren Vergleichbarkeit die Spiele gegen die Gruppenletzten wegfallen. Dies wird in der Österreich-Gruppe entweder Moldawien oder Georgien sein und Österreich hätte gegen beide sechs Punkte geholt. So, genug der „hätti-wari-Analyse“.
Wieviele Punkte braucht man
Um sich einen Platz unter den besten acht Gruppenzweiten zu sichern, sollten die 14 Punkte in jedem Fall reichen. Bei der EM-Quali 2012 benötigte man zwölf, bei der WM-Quali 2014 elf und bei der EM-Quali 2016 eben diese 14 Punkte, um sich unter den besten acht Gruppenzweiten einzufinden.
Zugegeben, das momentane Ranking ist bei vier ausstehenden Runden mit viel Vorsicht zu genießen. Zu verschieden ist das Restprogramm der Teams und in manchen Gruppen die Lage am Ende der Tabelle zu unsicher, um abzuschätzen wer Gruppenletzter wird. Dennoch, als Fan der österreichischen Nationalmannschaft wird es nach vierjähriger Pause wieder Zeit, sich mögliche Szenarien für eine erfolgreiche Qualifikation durch den Kopf gehen zu lassen. Der souveräne Weg zur Euro 2016 nach Frankreich blieb leider eine Ausnahme.
Gruppenzweite der WM-Qualifikation 2018 (Stand Juni 2017)
1. | Italien | 4 | 3 | 1 | 0 | 9:4 | +5 | 10 | G |
2. | Nordirland | 5 | 3 | 1 | 1 | 7:2 | +5 | 10 | C |
3. | Frankreich | 5 | 3 | 1 | 1 | 8:4 | +4 | 10 | A |
4. | Island | 5 | 3 | 1 | 1 | 7:5 | +2 | 10 | I |
5. | Portugal | 4 | 3 | 0 | 1 | 15:2 | +13 | 9 | B |
6. | Slowakei | 5 | 3 | 0 | 2 | 9:3 | +6 | 9 | F |
7. | Griechenland | 5 | 2 | 3 | 0 | 6:2 | +4 | 9 | H |
8. | Irland | 5 | 2 | 3 | 0 | 5:3 | +2 | 9 | D |
9. | Montenegro | 5 | 2 | 1 | 2 | 9:7 | +2 | 7 | E |
[app_teaser]