Nordirland bezwingt Ukraine im Regen von Lyon

17. Juni 201610. August 2016 Thomas Zibar

Im ersten Match der zweiten Runde der Gruppe C bei der UEFA EURO 2016, zwischen Ukraine und Nordirland, galt die Devise – „Der Verlierer ist raus“. Die Ukraine hat es in der durch starken Regen und Hagel „sehr nordirischen“ Partie erwischt und die Osteuropäer müssen nach der Gruppenphase die Heimreise antreten. Nordirland gewinnt erstmals gegen die Ukraine und erstmals ein EM-Endrundenspiel.

	0 : 2
UKRAINE	(0 : 0)	NORDIRLAND
Spielort: Lyon, Stade de Lyon (51.000 Zuschauer) Schiedsrichter: Kralovec
	0:1	McAuley (49.)
	0:2	McGinn (96.)

Startaufstellungen / Auswechslungen / Karten

Ukraine: Pjatow, Fedezki, Chatscheridi, Rakizky, Schewtschuk, Sidortschuk (Gelb, 76. Garmasch), Stepanenko, Jarmolenko, Kowalenko (83. Sintschenko), Konopljanka, Selesnew (Gelb, 71. Sosulja)

Nordirland: McGovern, Hughes, Cathcart, McAuley, J. Evans (Gelb), Ward (Gelb, 69. McGinn), C. Evans (93. McNair), Davis, Norwood, Dallas (Gelb), Washington (84. Magennis)

Spielbericht

Im strömenden Regen von Lyon wurde den Fans ein gänzlich anderes Spiel serviert als erwartet. Nachdem der nordirische Coach O’Neill die halbe Startelf gegenüber der Auftaktniederlage gegen Polen ersetzte, fand Nordirland erstmals bei dieser Endrunde auch den Weg zum gegnerischen Tor. Es schien so , als würden sich die Inselkicker bei den gewohnten Verhältnissen, Dauerregen und eine kurze Spielunterbrechung wegen Hagels, richtig in ihrem Element fühlen. Schon in Minute 5 musste Pjatow eine Aufsitzer von Ward entschärfen. Für die Nordiren war es ein Spiel gespickt mit historischen Ereignissen. Der erste Sieg bei einer EM-Endrunde für Nordirland. Gareth McAuley trug sich als der zweitältester Torschütze in der EM-Geschichte (hinter Ivica Vastic) und als erster Torschütze eines nordirischen EM-Endrundentreffers in die Geschichtsbücher ein. So nebenbei gelang der erste Sieg gegen die Ukraine.

Das Spiel hielt sich an die bei dieser EM offensichtlich übliche Regievorlage. Die Ukraine versuchte mit geordnetem Aufbau und Ballbesitz die Nordiren in Schach zu halten und, so wie es Polen erfolgreich tat, mit einem gelungenen Spielzug das Spiel zu gewinnen. Doch kam alles anders. Nach einer sehr schwachen ersten Hälfte wurden die Träume der Ukrainer in Minute 49 von McAuley durch einen wunderschönen Kopfball ins lange Kreuzeck zerstört. Aber das Team reagierte und setzte die Nordiren gehörig unter Druck. Nur einem sehr guten McGovern im Tor der Inselkicker ist es zu verdanken, dass der Ukraine kein Treffer gelang. Beeindruckend fischte McGovern einen Freistoß Konopljankas aus dem Kreuzeck. Offensichtlich gefiel Referee Kralovec die zweite Hälfte so gut, dass er gleich 6 Minuten nachspielen ließ und die Nordiren nutzen diese Zeit um in Minute 96 durch den eingewechselten McGinn das Spiel endgültig zu entscheiden.

Als tragischen Höhepunkt ist der Tot eines nordirischen Fans im Stadion anzumerken. Die Todesursache wird mit einem Herzinfarkt angegeben. Es ist dies bereits der zweite nordirische Fan der bei dieser EM sein Leben läßt.