Portugal vs. Island – die erste Sensation bei der EURO
Die erste Überraschung bei der UEFA EURO 2016 ist perfekt! Island, als kleinste Nation bei einer EM-Endrunde aller Zeiten, zwingt den Favoriten Portugal zu einem 1:1 Unentschieden. Zwar haben die Iberer rund um ihren Superstar Cristiano Ronaldo letztlich doch mehr Torchancen, doch zeigen die enorme Kampf- und Laufbereitschaft des Außenseiters Wirkung. Zudem lässt Islands Schlussmann Hannes Thór Halldórsson mit einigen Reflexen seine Klasse aufblitzen und ist am Endergebnis sicherlich nicht ganz unbeteiligt.
1 : 1 |
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PORTUGAL |
(1 : 0) |
ISLAND |
Spielort: Saint-Étienne, Stade Geoffroy Guichard (41.138 Zuschauer) Schiedsrichter: Cüneyt Çakir |
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1:0 Nani (31.) |
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1:1 B. Bjarnason (50.) | ||
Startaufstellungen / Auswechslungen / Karten
Portugal: Patrício, Vieirinha, Guerreiro, Pepe, Carvalho, Moutinho (71., Sanches), Pereira, Gomes (84., Éder), Mário (76. Quaresma), Ronaldo, Nani
Island: Halldórsson, Saevarsson, Skúlason, Arnason, R. Sigurdsson, Gudmundsson (90., T. Bjarnason), G. Sigurdsson, B. Bjarnason , Gunnarsson, Bödvarsson, Sigthorsson (81., Finnbogason )
Spielbericht
Der EM-Neuling aus dem hohen Norden zeigt sich von Beginn an aggressiv und euphorisch im Spiel. Gleich in der 3. Spielminute ist es Gylfi Sigurdsson, der durch die Abwehrreihen der Portugiesen bricht und Rui Patrício gleich zu einer Doppelparade zwingt. Die Isländer versuchen dabei nicht bloß ihre körperliche Robustheit auszuspielen, sondern versetzen die Fans immer wieder mit ihren Spielzügen in Freude und Erstaunen. Die Passstatistiken – 553 zu 141 angekommene Pässe zeigen hier einen deutlichen Vorteil für Portugal – spiegeln dabei nicht ganz den Eindruck des Spiels wieder.
Nach ungefähr einer viertel Stunde kann sich die Selecao erstmals in der Hälfte des Gegners langfristiger festsetzen und generiert dabei eine Reihe von Chancen, wobei die Abwehrreihen des Gegners zumeist aber eine sehr gute und vor allem kompakte Figur machen. Die wohl größte vergebene des Spiels auf dieser Seite des Spielfeldes hatte wohl Nani in der 21. Minute. Ronaldo setzt eine scharfe Flanke zart auf die Schläfen des Stürmers, der den Ball fünf Meter vor dem Tor wuchtig und optimal erwischt. Doch hier eine wahre Heldentat des Keepers, der mit einer unglaublichen Reaktion den linken Fuß im Laufen noch vor die Linie werfen kann und somit den frühen Einschlag verhindert.
Gerade, als sich die Isländer von der Umklammerung mit Einzelaktionen zu befreien scheinen, schlägt der Favorit nun doch zu. Vieirinha und André Gomes spielen am rechten Flügel einen herrlichen Doppelpass, gefolgt von einer scharfen flachen Hereingabe ans kurze Eck. Nun braucht Nani den Fuß nur noch hinzuhalten und die Führung der Portugiesen ist gesichert. In den Folgeminuten halten sie das Tempo hoch und wollen gleich nachlegen, doch mit der Zeit findet die isländische Auswahl wieder zurück in die Partie. Somit lautet der Pausenstand zwar nicht ganz unverdient, aber irgendwie doch fast so etwas wie glücklich 1:0.
Die zweite Hälfte beginnt gleich mit einem Paukenschlag in der 50. Spielminute. Johann Berg Gudmundsson hat auf der rechten Seite den Ball, Platz und zu viel Zeit. Die Folge ist eine weite und hohe Flanke in den Strafraum auf Höhe des langen Ecks, wo Birkir Bjarnason bereits wartet. Nach Pepes Fehleinschätzung der Situation steht der Stürmer völlig frei und übernimmt volley, zwar nicht sehr platziert, aber dennoch unhaltbar.
Nun hat man das Gefühl, dass die Portugiesen zwar spielerisch mehr von der Partie haben, die Chancen scheinen jedoch zu diesem Zeitpunkt relativ gleichmäßig verteilt. Die zahl an Großchancen wird auf beiden Seiten immer höher, doch zeigen sich beide Torhüter konzentriert. Es ist ein Match auf des Messer Schneide, beide Teams geben alles, wer den nächsten Treffer macht, hat das Spiel wahrscheinlich gewonnen. Der Unparteiische zeigt drei Minuten Nachspielzeit an, wovon die letzt angebrochen ist. Die Pfeife ertönt. Freistoß für Portugal aus 33m. Perfekt für Cristiano Ronaldo. Der läuft an, es ist bereits die vierte Minute der Nachspielzeit, schießt… und trifft die Mauer. Wieder ein Pfiff, Handspiel eines Isländers, erneuter Freistoß diesmal aus ca. 24m. Wiederum ist der Superstar, der den Freistoß ausführt. Er trifft den Ball mit voller Wucht, doch dieser landet abermals in der Mauer, der Schiedsrichter pfeift wieder einmal. Diesmal ist es der Schlusspfiff. Das Match endet 1:1 unentschieden.
Video-Highlights & Tore
Tabelle & Ausblick
Spiele | S | U | N | Tore | Diff. | Punkte | |
Ungarn | 1 | 1 | 2:0 | +2 | 3 | ||
Island | 1 | 1 | 1:1 | 0 | 1 | ||
Portugal | 1 | 1 | 1:1 | 0 | 1 | ||
Österreich | 1 | 1 | 0:2 | -2 | 0 |
Die Isländer schaffen damit eine kleine Sensation und halten die Gruppe von der ersten Runde an ausgeglichen und spannend. Ob sich das für Österreich letztlich als ein Vor- oder doch eher ein Nachteil erweisen wird, ist zu diesem Zeitpunkt noch komplett offen. Ziel wird es sein, es dem Außenseiter dieser Partie gegen Portugal zumindest gleichzutun und mindestens einen Punkt aus der nächsten Runde zu holen, um die Aufstiegschancen zu wahren.
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