EM 2016

Reise durch die EM-Geschichte: Italien 1980

Die Europameisterschaft 1980 wartete mit einer wichtigen Änderung auf. Erstmals nahmen 8 Mannschaften an der Endrunde teil. So wurden die Finalteilnehmer erstmals über eine Gruppenphase ermittelt, die Gruppensieger waren automatisch im Finale, die Gruppenzweiten spielten um Platz 2.

Das österreichische Nationalteam

Das österreichische Nationalteam traf in der Qualifikation auf Belgien, Portugal, Schottland und Norwegen. Nach der erfolgreichen WM 1978 machte man sich große Hoffnungen, sich für die Endrunde zu qualifizieren. Im Heimspiel gegen Portugal setzte es die einzige Niederlage, gegen Belgien konnte jedoch nur zwei mal ein Remis geholt werden. Im letzten Spiel gewann Österreich in Portugal und setzte sich an die Tabellenspitze, musste einige Tage danach jedoch tatenlos zusehen, wie Belgien sein letztes Spiel in Schottland gewann und sich so den Gruppensieg holte.

Turnierverlauf

In Gruppe 1 traf Titelverteidiger Tschechoslowakei auf Deutschland, die Niederlande und EM-Debütant Griechenland. Gleich das erste Spiel war die Neuauflage des Finales des letzten EM, Deutschland glückte mit einem 1:0 gegen die CSSR die Revanche für die Niederlage vor 4 Jahren. Am zweiten Spieltag war das Nachbarschaftsduell zwischen den Niederlanden und Deutschland des Schlagerspiel. Die Deutschen führten schon 3:0, kamen aber durch 2 Treffer der Niederländer in der Schlussphase noch gehörig in Bedrängnis. Schlussendlich reichte es aber zum Sieg, bei dem Lothar Matthäus im Alter von 19 Jahren sein Debüt im Nationaldress feierte. Da sich am dritten Spieltag die Tschechoslowakei und Niederlande mit einem Unentschieden trennten, stand der Finaleinzug der Deutschen schon vor ihrem letzten Spiel gegen Griechenland fest. Teamchef Jupp Derwall wechselte kräftig durch und schonte einige gelbbelastete Spieler für das Finale, was sich in einem glanzlosen 0:0 niederschlug.

Gruppe 2 bestand aus den Teams von Gastgeber Italien, Belgien, England und Spanien. Am ersten Spieltag erreichte Belgien überraschend ein 1:1 gegen England während sich Italien gegen die defensivstarken Spanier nur zu einem 0:0 kam. In der zweiten Runde schlug Belgien Spanien mit 2:1 und auch Italien konnte mit einem 1:0 gegen England einen Sieg feiern. So kam es am letzten Spieltag zu einem Duell zwischen Italien und Belgien um den Gruppensieg und den Einzug ins Finale. Die roten Teufel ließen Italien mit der damals neuen Taktik der Abseitsfalle immer wieder ins leere Laufen und holten das Untentschieden, das ihnen zum Finaleinzug reichte. Italien enttäusche bei der EM im eigenen Land weitgehend, in drei Gruppenspielen gelang ihnen nur 1 Tor.

Im Finale gab Deutschland von Beginn weg den Ton an und war klar spielbestimmend. Bereits nach 10 Minuten stellte Horst Hrubesch auf 1:0 für den großen Favoriten. Die Deutschen drückten weiter und drängten auf die Vorentscheidung, es wollte ihnen aber kein Tor gelingen. In der 75. Minute dann der große Schock: Belgien fuhr einen Konter, den ein deutscher Abwehrspieler mit einem Foul stoppte. Der Schiedsrichter verhängte einen Elfmeter, obwohl das Foul vor dem Strafraum passierte. Belgien nahm das Geschenk dankend an und stellte auf 1:1. Doch Deutschland kämpfte sich zurück in die Partie, zwei Minuten vor dem Ende sorgte Horst Hrubesch mit seinem zweiten Finaltor für die Entscheidung und den zweiten EM-Titel für den DFB.

Facts

  • Gastgeber: Italien
  • Teilnehmer: 8
  • Europameister: Deutschland

 

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Matthias Riemer

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Matthias Riemer
(Redaktionsleitung/Frauenfußball)

Bei 12terMann seit: 12/2013

M: matthias.riemer@12termann.at

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