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Gegneranalyse Irland – das erwartet „Koller’s Eleven“ in Dublin

Eine bittere 0:1-Niederlage musste das ÖFB-Nationalteam gegen Irland in Wien hinnehmen, wobei diese Niederlage eher das Resultat eigener Fehler und einer falschen Spielanlage war. Die Iren konnten in Wien ihr Konterspiel aufziehen und Österreich tappte in die Falle. Der schnelle James McClean verwertete einen der gefährlichen Gegenangriffe. In der Defensive machte das Team von Martin O´Neill erfolgreich dicht und die Koller-Elf fand bis zum Ende kein Rezept gegen das irische Abwehrbollwerk. Doch ist auch in Irland ein ähnliches Spiel zu erwarten, oder kommt diesmal alles anders?

Klar ist, dass das ÖFB-Team einen Sieg braucht, um die Chancen auf die WM 2018 aufrecht zu erhalten, wobei die Ausfälle von [spielerprofil spieler=“Marko Arnautovic“], [spielerprofil spieler=“Alessandro Schöpf“], [spielerprofil spieler=“Marcel Sabitzer“] und [spielerprofil spieler=“Stefan Ilsanker“] kompensiert werden müssen. 12terMann hat vorab das irische Team analysiert und geht dabei auch auf die taktischen Möglichkeiten gegen die Iren ein.

Irland nützt Fehler im Aufbau häufig aus

Wer die irische Nationalmannschaft kennt, dem ist auch bekannt, dass die Nummer 26 in der FIFA-Weltrangliste keine wirklichen Superstars aufbieten kann. Dementsprechend setzen die Iren auf das Kollektiv und arbeiten im Team extrem geschlossen. Die Formation, auf welche Trainer Martin O´Neill regelmäßig setzt, kann übrigens variieren. Zu erwarten ist entweder ein 3-5-2-System oder ein 4-5-1-System, wobei Irland jedenfalls aus einer stabilen Defensive heraus agieren wird. Auch vor dem außergewöhnlichen irischen Publikum im AVIVA Stadium von Dublin überlassen die Iren regelmäßig dem Gegner den Ball, um diesen dann mit aggressivem Mittelfeldpressing zu Fehlern zu zwingen. Bei Ballgewinnen geht es dann meist sehr schnell und die sprintstarken irischen Offensivspieler schalten auf Angriff um. Immer wieder lässt sich Irland aber auch weit zurückfallen und wartet in einer sicheren Ordnung auf den Gegner. So geschehen auch beim einzigen und entscheidenden Treffer der Iren im Hinspiel in Wien. Dass alle irischen Akteure in der Premier League oder der Championship, also der zweiten englischen Liga spielen, macht sich auch am Spielstil bemerkbar. Die irische Defensive spielt diszipliniert, ist zweikampfstark und auf den Außenpositionen verfügt man auch über das nötige Tempo, wobei allerdings der starke Linksverteidiger Seamus Coleman vom FC Everton verletzt fehlen wird. Dieser Ausfall wiegt schwer. 

Absicherung gegen Konter besonders wichtig

Österreichs Nationalteam muss in Dublin auf wichtige Spieler verzichten. Das Fehlen von [spielerprofil spieler=“Marko Arnautovic“] wiegt besonders schwer. Trotzdem wird Teamchef Marcel Koller wohl kaum die Grundausrichtung des Teams verändern und erneut auf Ballbesitz und Spielkontrolle setzen. Man darf also davon ausgehen, dass die Spielanlage beider Mannschaften ähnlich sein wird, wie schon im Hinspiel im Herbst 2016. Erschwerend kommt hinzu, dass die ÖFB-Elf drei Punkte braucht, um in der Qualifikation wieder ein Wort mitreden zu können. Umso wichtiger wird die defensive Absicherung sein. Diese muss deutlich besser funktionieren, als das in Wien der Fall war. Ob dafür eine Dreier- oder eine Viererkette besser geeignet ist, sei dahingestellt, wird aber auch nicht unbedingt entscheidend sein. Das aufgebotene österreichische Personal wird erneut vor der Herausforderung stehen, die richtige Balance zwischen Ballbesitz und Absicherung zu finden. Zu oft kassierte man in den vergangenen Spielen trotz Spielkontrolle unnötige Kontertore, welche auch durch Eigenfehler im Spielaufbau provoziert wurden. 

Walters und McClean als größte Gefahr

Namentlich sind Jonathan Walters von Arnautovic-Klub Stoke City, James McClean von West Bromwich Albion und Shane Long von Southampton die drei gefährlichsten Offensivspieler der Iren. Vor allem McClean, der Siegtorschütze von Wien, hat enormes Tempo. Das würde auch für Long gelten, der aber aufgrund eines Mittelfußbruches ausfallen wird. McClean und Walters sind als die beiden verbliebenen Offensivwaffen enorm robust. John Walters ist außerdem per Kopf gefährlich, was auch auf einige andere Spieler der Iren zutrifft. Daher muss man auch bei Standardsituationen achtsam sein. Insgesamt konnte Irland in den ersten fünf Spielen sieben Tore erzielen, was ein durchschnittlicher Wert ist. Man kassierte aber nur drei Gegentreffer, weshalb das Prunkstück ganz eindeutig die bereits angesprochene starke Defensive ist. An dieser werden sich die Österreicher in Dublin wohl auch einige Male die Zähne ausbeissen. Bewahrt man aber Geduld und glaubt man an die eigenen Stärken, ist ein Sieg in Dublin nicht aussichtslos. 

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Simon Priglinger-Simader


redakteursprofil-simon-priglinger-simaderSimon PRIGLINGER-SIMADER

(Redaktion/Taktik)

Bei 12terMann seit: 10/2016

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