Gegnerportrait Lettland – baltischer Underdog
Am vergangenen Samstag qualifizierte sich Österreich durch einen 2:1-Sieg gegen Nordmazedonien zum zweiten Mal in Folge für eine Europameisterschaft. Nun steht das letzte Spiel der EM-Qualifikation gegen Lettland an, in welchem Teamchef Franco Foda vermutlich nochmal einiges ausprobieren wird und eventuell neuen Spielern eine Chance gewährt. Wir stellen euch die Mannschaft aus dem Baltikum, gegen die wir im Hinspiel mit 6:0 gewannen, im Portrait vor.
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Ein großes Highlight, viel sportliche Tristesse
Es gab eine Zeit, da konnte das kleine Lettland mehr EM-Teilnahmen als Österreich vorweisen. Und zwar in den vier Jahren zwischen 2004 und 2008. Die Mannschaft aus dem Baltikum qualifizierte sich völlig überraschend für die Endrunde in Portugal, im Play-Off schaltete man die Türkei aus, die damals immerhin amtierender WM-Dritter war. Bei der Endrunde trotzte der Underdog Deutschland ein bemerkenswertes 0:0 ab, war aber schlussendlich als Gruppenletzter chancenlos. Doch damit ist die lettische Fußballherrlichkeit auch großteils erledigt, der großen Sternstunde folgten keine weiteren Highlights mehr. Im Jahr 2018 gab es in zwölf Spielen nur einen Sieg in einem Freundschaftsspiel gegen Estland. In der Nations League schaute in einer Gruppe mit Georgien, Kasachstan und Andorra nur der dritte Gruppenplatz heraus und es konnte kein einziger voller Erfolg gefeiert werden. Im heurigen Jahr hat man alle Spiele verloren und in den bisher neun absolvierten Qualifikationsspielen bereits 28 Gegentore kassiert und nur zwei Treffer erzielt.
Ein Kader mit vielen Unbekannten
Im Kader sucht man bekannte Namen vergeblich. Die meisten Spieler sind in der heimischen Liga aktiv, die wenigen Legionäre stehen in Polen, Weißrussland oder unteren Ligen in Deutschland oder Tschechien unter Vertrag. Der durchschnittliche Marktwert liegt bei 300.000 Euro, teuerster Spieler im Kader ist Stürmer Roberts Uldrikis vom FC Sion mit einem Marktwert von 1.000.000 Euro. Teamchef ist seit März der Slowene Slavisa Stojanovic, der aber wie bereits erwähnt sämtliche Spiele verloren hat.
Positive Bilanz für Österreich
Das erste Spiel gegen Lettland absolvierte Österreich im Jahr 1937 und konnte es mit 2:1 gewinnen. Da Lettland in weiterer Folge ein Teil der Sowjetunion war, dauerte es bis zur Qualifikation für die EURO 1996 bis die beiden Teams wieder aufeinander trafen. In dieser Kampagne setzte es auch die bisher einzige Niederlage für Österreich. Das letzte Duell vor der EM-Qualifikation datiert aus dem Jahr 2011, damals konnte das Nationalteam ein Freundschaftsspiel mit 3:1 gewinnen. Insgesamt ist die Bilanz für Österreich mit sechs Siegen und jeweils einem Unentschieden und einer Niederlage klar positiv. Auch die Tordifferenz spricht mit 25:8 klar für das Nationalteam.
Fazit
Alles andere als ein Sieg wäre für Österreich trotz des Fehlens einiger Leistungsträger ein herbe Enttäuschung. Natürlich ist es gegen einen defensiven Gegner nicht immer einfach, aber das Team von Franco Foda muss gegen Lettland einfach gewinnen. 28 Gegentore in neun Partien zeigen das die Abwehr alles andere als ein Bollwerk ist und vor der Offensive sollte man sich bei zwei erzielten Toren in den letzten neun Partien auch nicht zu sehr fürchten müssen. Ein Erfolgserlebnis zum Abschied wäre die ideale Gelegenheit um nochmal ein paar Fans zu begeistern. Hoffentlich bekommen wir auch ein paar neue Gesichter zu sehen, denn diese werden sich bestimmt beweisen wollen. Wir drücken kräftig die Daumen und hoffen, das unser Nationalteam die Fans in Riga mit vielen Toren verwöhnt.
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