Mental-Coaching

Weg vom Mittelmaß – Stillstand ist der Anfang vom schlechter werden

Warum erfolgreiche Vereine die mentale Betreuung forcieren

Der FC Red Bull Salzburg marschiert ins Viertelfinale der Europa League und leistet einen wesentlichen Beitrag, dass Österreich in der Saison 2019/20 ein Startplatz in der UEFA Champions League fast sicher ist. Was macht Salzburg besser als die restlichen Vereine in Österreich? Für viele ist das große Budget das Geheimnis. Ja es stimmt, sie haben ein größeres Budget als alle anderen österreichischen Klubs. Aber Geld alleine macht nicht den Unterschied und das lasse ich nicht gelten.

Würden wir das Match gegen Borussia Dortmund rein vom Kader-Marktwert betrachten, hätte der BVB überlegen gewinnen müssen (Geschätzter Marktwert Dortmund: 365 Mio. vs. RB Salzburg: 50 Mio.) 

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Red Bull Salzburg ist Vorreiter in allen Belangen

Erfolg ist nicht nur von Geld abhängig, sondern vor allem von einer langfristigen Vision und Strategie. Bei Salzburg spürt man, dass man sich mit Mittelmaß nicht zufrieden gibt und alle Möglichkeiten ausschöpft. In Salzburg gilt nicht die Devise wie in vielen anderen Vereinen Österreichs: „Das haben wir schon immer so gemacht, warum sollen wir etwas ändern!

Nicht nur in der Jugendarbeit ist Salzburg Vorreiter, auch die Profis werden nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen, bestmöglich betreut. Im Vergleich zu anderen österreichischen Bundesliga-Clubs beschäftigt RB Salzburg seit einigen Jahren auch für die Profis einen Mentalcoach. Warum das in der heutigen Zeit so wichtig ist, und weshalb viele Bundesliga Vereine noch immer darauf verzichten, möchte ich nachfolgend erklären.

Hans Dieter Hermann, Sportpsychologe bei der deutschen Fußball-Nationalmannschaft antwortete einmal auf die Frage, warum nicht viel mehr Teams eng mit einem Psychologen zusammenarbeiten:

Etliche Verantwortliche im Fußball haben ein sehr konservatives, männliches, manchmal kriegerisches Bild dieses Sports oder möchten es bedienen. Da passen Psychologen nicht richtig hinein. Dass der Kopf tatsächlich die Steuereinheit und ein guter Ansatzpunkt für Leistungssteigerungen ist, scheint bei manchen nicht anzukommen.

Stillstand ist der Anfang vom schlechter werden

Tatsache ist, jede Handlung ist immer von einem mentalen Prozess begleitet. Es geht also darum, ob Vereine dieses mentalen Prozesse BEWUSST beeinflussen möchten, oder ob sie ihren Verlauf eher dem Zufall überlassen wollen. Wenn ein österreichischer Bundesliga-Trainer aber davon redet, dass man Ergebnisse nicht beeinflussen kann, dass 40 Prozent aller Tore durch Glück fallen und man immer vom Pech verfolgt wird, stelle ich mir die Frage, wie professionell wird hier gearbeitet!

Ich habe den Eindruck, die Wichtigkeit der mentalen Komponente ist bei vielen Vereinsverantwortlichen noch nicht angekommen. Sowohl das Umfeld des Spielers (private Situation, Spannungen mit dem Trainer, neue Umgebung, etc.) als auch ihre mentalen Störfaktoren (Selbstzweifel, Angst vor einer Verletzung, fehlendes Selbstvertrauen, etc.) haben Einfluss auf die gesamte Mannschaftsleistung. Gibt es in einer Mannschaft nun mehrere Spieler, die aufgrund der oben genannten Faktoren nicht zu 100 Prozent fokussiert sind, dann sinkt die Leistung der Mannschaft dementsprechend ab.

Der Druck auf die Spieler ist enorm

Als Fan und Zuseher kann man sich oft schwer vorstellen, wie riesig die Erwartungen an die Profis sind, und dass sie in den letzten Jahren nochmals deutlich angestiegen sind. Der Druck auf die Spieler ist enorm, auch außerhalb des Spiels. Da spielt auch die Verbreitung von Informationen über Social Media und öffentlicher Kritik eine große Rolle. Auch das Privatleben kommt heute viel schneller in die Öffentlichkeit.

In der heutigen Zeit beginnt für viele die Profiphase schon mit 17, 18 Jahren, viel früher als noch vor zehn Jahren. Wo andere noch ihre Jugend voll genießen können, müssen diese jungen Athleten sehr viele Reize und Anforderungen, manchmal auch Rückschläge verarbeiten. Hier sehe ich die Vereine in der Pflicht, ihren Spielern einen erfahrenen Mentalcoach/Sportpsychologen zur Verfügung zu stellen. Nicht nur in der Jugendarbeit, sondern vor allem auch im Profibereich, wie es auch Salzburg praktiziert.

In meinen nächsten Beiträgen werde ich dann näher auf die mentalen Störfaktoren und ihre Auswirkungen eingehen.

Be strong,

Wolfgang

Wolfgang Seidl, ist selbstständiger akademischer Mentalcoach und HeartMath® Coach mit einer Praxis in Wien und in der Süd/Ost-Steiermark. Er bringt langjährige Wirtschafts-Erfahrung mit, war selbst erfolgreicher Leistungssportler (unter anderem viertbester Österreich beim Ironman Hawaii 2012) und ist heute Mentalcoach von Einzelsportlern, stressgeplagten Menschen, Mannschaften und Unternehmen. Der Schwerpunkt seiner Arbeit mit Fußball liegt einerseits in der mentalen Betreuung von SpielerInnen sowie im mentalen Coaching und in der mentalen Beratung von Fußballmannschaften.

MANA4YOU
Wolfgang Seidl, MBA
Akademischer Mentalcoach
Dipl. Lebens- und Sozialberater
HeartMath Coach®
Mentalcoach von IRONMAN Austria und von erfolgreichen SportlerInnen

mind@mana4you.at
www.mana4you.at

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Alexander Doubek

Alexander DOUBEK (Gründer/Chefredakteur) Bei 12terMann seit: 09/2011 M: alexander.doubek@12termann.at T: @AlexanderDoubek  

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