WM 2014 / Frankreich vs Nigeria

1. Juli 20141. Juli 2014 12terMann

Frankreich mit Schlusssprint weiter.

Frankreich steht nach einem 2:0-Sieg über Nigeria im Viertelfinale der Fußball Weltmeisterschaft 2014. Das Team von Trainer Didier Deschamps musste gegen kämpferische Nigerianer aber lange zittern, bevor Paul Pogba nach einem Fehler von Nigerias Keeper Vincent Enyeama (79.) und ein Eigentor von Joseph Yobo (90.) für den 2:0-Sieg der „Equipe Tricolore“ sorgten. „Wir sind sehr glücklich. Der Gegner hat es uns sehr schwer gemacht, aber wir hatten noch Lösungen parat. Jetzt wollen wir natürlich auch das Viertelfinale überstehen“, sagte Deschamps. Sein Gegenüber, Stephen Keshi, war dagegen enttäuscht: „Es ist sehr schade, dass wir dieses Spiel verloren haben. Wir hatten es nicht verdient, zu verlieren.“

Beide Teams hatten im Estádio Nacional in Brasilia von Beginn an ein gutes Tempo, aber überschaubarer Genauigkeit an den Tag gelegt. So gab es ein wildes Hin und Her, bei dem sich Nigeria keineswegs vor dem großen Favoriten verstecke. Besonders Peter Odemwinigie und Ahmed Musa brachten die Abwehr der „Equipe Tricolore“ mit ihrer Geschwindigkeit phasenweise in Schwierigkeiten. Es war auch Musa, der in der 19. Minute Emmanuel Emenike mit einem schönen Pass bediente, doch der nigerianische Stürmer stand bei seinem Tor hauchdünn im Abseits.

Auf der Gegenseite konnten die Franzosen ihre in der Vorrunde so gefährlichen Kombinationen nur zwei Mal zu Ende spielen: In der 22. Minute zog Pogba nach tollem Solo und Doppelpass mit Mathieu Valbuena volley ab, doch Enyeama im Tor der Nigerianer reagierte bei dem zu zentral platzierten Ball stark. Wenig später war es erneut Valbuena, der einen Mitspieler gut in Szene setzte, doch auch Mathieu Debuchy fehlte bei seinem Versuch die Präzision (40.).

Auch nach der Pause fehlte die Präzision dem Spiel beider Teams lange und so gab es weiter viele Fehlpässe, Leerläufe und ungenaue Abschlüsse. Die Franzosen brauchten bis zur 70. Minute, um eine erste gelungene Aktion nach dem Seitenwechsel auf den Rasen zu bringen. Doch nach perfektem Doppelpass mit Joker Antoine Griezmann brachte Karim Benzema den Ball zwar an Enyeama, aber nicht an Victor Moses vorbei, der auf der Linie klärte.

Die vergebene Gelegenheit ihres Stars war der Startschuss für eine starke Schlussphase der Mannschaft von Trainer Deschamps: Frankreich spielte nun direkter und kam zu guten Gelegenheiten wie dem Lattenkracher von Yohan Cabaye (77.). Am Ende war es ein Fehler des bis dahin so starken Enyeama, der die Führung der Franzosen verursachte. Der Keeper von Lille griff im Sturmlauf der Franzosen bei einem Eckball nicht richtig zu, das Leder landete bei Pogba und der Jungstar köpfte ein (79.).

„So für mein Team und mein Land zu treffen, ist einfach unglaublich“, jubelte der Mittelfeldspieler nach der Partie. „Das ist einer der größten Momente meiner Karriere.“ Auch nach dem Führungstor ließen die Favoriten nicht locker und nachdem Griezmann in einen Querpass spritzte, war es Kapitän Joseph Yobo, der den Ball ins eigene Tor drückte und damit für die endgültige Entscheidung sorgte (90.). Er trat nach dem Spiel aus Nigerias Nationalmannschaft zurück. „Das war es für mich. Meine Familie braucht mich. Es war ein langer Weg“, sagte der 33-Jährige. „Ich hätte gern anders aufgehört“, fügte er nach seinem 100. Länderspiel hinzu.