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Die kulturelle Relevanz des Sports in Deutschland

Der Sport in Deutschland hat nicht nur eine lange und traditionsreiche Geschichte, er ist auch tief in der Gesellschaft verwurzelt. Das beweisen sowohl die TV-Quoten als auch die hohe Zahl an Sportvereinen im Land.

Diese möchten vor allem möglichst vielen Menschen den Zugang zu Sportstätten und Geräten ermöglichen. Die meisten großen Sportarten haben einen eigenen Verband. Bestes Beispiel dafür ist der Fußball mit dem Deutschen Fußball-Bund. Dieser gliedert sich in eigene Landes-, Bezirks- und Kreisverbände. Er ist damit der größte in Deutschland und hat aktuelle mehr als 7 Millionen Mitglieder. Insgesamt verfügt Deutschland über mehr als 87.000 Sportvereine. 20 Prozent davon sind allein in Nordrhein-Westfalen beheimatet.

Ausgleich zum Alltag

Noch beeindruckender werden die Zahlen, wenn man die aktiven Sportler in Deutschland betrachtet. So waren im Jahr 2021 mehr als 23 Millionen Menschen in den Sportvereinen gemeldet. Dabei unterscheiden sich die Präferenzen zwischen Männern und Frauen deutlich. Während das männliche Geschlecht mit sechs Millionen Spielern den Fußball präferiert, konzentrieren sich die Frauen mit 3,2 Millionen Mitgliedern auf das Turnen. Die Gründe dafür sind für beide gleich. Sie möchten ihre Gesundheit fördern und suchen einen Ausgleich zum Alltag. Immerhin 15 Prozent der sportlich aktiven Deutschen treibt täglich Sport, die Hälfte mehrfach die Woche.

Das beweist, wie tief Sport in der Gesellschaft verwurzelt ist. Er dient nicht nur der Freizeitgestaltung, sondern auch der Förderung kultureller Identität und der Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts. Dies lässt sich anhand verschiedener Aspekte nachweisen.

Sportnation

Deutschland gilt als leidenschaftliche Sportnation. Die Freude an der Bewegung erstreckt sich über alle Altersklassen. Die beliebteste Sportart des Landes ist der Fußball. Er führt deutlich vor dem Skispringen und der Leichtathletik. Das runde Leder gilt als Volkssport Nummer 1. Jedes Wochenende pilgern zehntausende Fans in die Stadien und feuern ihre Lieblingsvereine an.

Rund um den Sport hat sich längst eine riesige Industrie gebildet, die von der Begeisterung profitiert. Bestes Beispiel dafür sind die Sportwetten, die jährlich Milliarden Euro umsetzen. Die Anbieter unterstützen nicht nur die Berichterstattung, sondern finanzieren den Sport auch als Sponsor. Diese Industrie profitiert von der Fankultur, die auf Loyalität zum Verein setzt. Sie ist längst ein charakteristisches Merkmal der deutschen Sportlandschaft geworden.

Identitätsstifter

Sport kann bei der Bildung einer Identität eine große Rolle spielen. Klubs oder Nationalmannschaften werden dabei zum Symbol für Städte oder ganze Regionen, die sich national und international repräsentieren. Das zeigt sich ideal am Beispiel des FC Bayern München. Der deutsche Serienmeister steht nicht nur für außergewöhnlichen Erfolg, sondern auch für Traditionspflege und bayrische Kultur. Er schafft ein Gefühl der Zusammengehörigkeit und des Stolzes auf die eigene Herkunft.

Wie stark ein Misserfolg am Selbstvertrauen nagen kann, bewies die Deutsche Fußball-Nationalmannschaft. Der Absturz vom viermaligen Weltmeister zum sportlichen Außenseiter bei Großevents, wie den Fußball-Weltmeisterschaften in Katar und Russland, lastet schwer auf der deutschen Volksseele. Immerhin galten die Spieler jahrzehntelang als sportliches Aushängeschild, mit denen sich auch die Politiker gerne ablichten ließen. Doch die Misserfolge der letzten Jahre bereiten den Organisatoren des nächsten Großevents Sorgen.

Kulturelle Höhepunkte

Immerhin findet die nächste Fußball-Europameisterschaft 2024 in Deutschland statt. Dieser kulturelle Höhepunkt soll Erinnerungen an das Sommermärchen von 2006 wachrütteln. Damals befanden sich die Sportler in einer ähnlichen Ausgangssituation, doch die Fußball-Weltmeisterschaft veränderte alles. Deutschland präsentierte sich als offenes und freundliches Land, das viele Sympathien erringen konnte.

Das soll sich nach dem Willen der Verantwortlichen 2024 wiederholen. Immerhin fordert das Großevent neuerlich eine logistische Meisterleistung, die Deutschland einem globalen Publikum präsentieren soll. Bei dieser Gelegenheit möchte sich Deutschland als hervorragender Gastgeber zeigen, für den gesellschaftliche Werte wichtig sind.

Das Gefühl der Einheit und Zusammenhörigkeit soll der Deutschen Fußball-Nationalmannschaft jenen Schub verleihen, der nötig sein wird, um international wieder ganz vorne mitzuspielen.

Gesellschaftliche Werte

Nirgends ist es so einfach, gesellschaftliche Werte, wie Respekt, Disziplin oder Teamgeist zu vermitteln, wie im Sport. Wer diese Einstellung im Wettkampf verinnerlicht hat, kann sich auch in seinem Privatleben vorleben. Diese Werte sind die Basis für Ambitionen aller Art, nicht umsonst gilt auch bei Olympischen Spielen das Motto: Schneller, höher und stärker. Der Drang nach immer besseren Leistungen macht den Sport zum Spiegelbild des Lebens. Hier können die Anhänger erkennen, wie der Fortschritt zustanden kommt. Sport hat die Macht, diese Werte spielerisch zu vermitteln und die Menschen zu prägen, doch er kann noch sehr viel mehr.

Gesundheitliche und soziale Bereicherung

Schließlich ist er für das körperliche Wohlbefinden unerlässlich. Wer einen aktiven Lebensstil pflegt, tut sich und seinem Körper etwas Gutes. Sport bietet daher nicht nur die Chance gesund zu bleiben, sondern auch neue soziale Kontakte zu knüpfen und Freunde zu finden. Sein Stellenwert geht daher weit über die sportliche Betätigung hinaus und gewinnt somit an Relevanz im Zusammenleben der Menschen.

Die enorme Vielfalt an Aktivitäten reicht vom Massensport bis hin zu Nischen-Sportarten, die ebenfalls eine treue Anhängerschaft gefunden haben. Die Bandbreite spiegelt die gesellschaftlichen Interessen der Bevölkerung wider und gibt jedem Individuum Raum, sich wie gewünscht zu entfalten. Daneben spielt der Sport auch eine wichtige Rolle bei den Themen Integration und Förderung interkulturelle Unterschiede. Sport ist also nicht nur ein Spiegelbild der Kultur, sondern auch eine Quelle für Begeisterung und sozialen Zusammenhalt.

Alexander Baburek

Alexander BABUREK (Gründer/Finanzen/Marketing/Kooperationen) Bei 12terMann seit: 09/2011 M: alexander.baburek@12termann.at

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