Frauenfußball

Klare Niederlage für ÖFB-Frauen in Deutschland

Das Frauen-Nationalteam verliert das letzte Gruppenspiel der EM-Qualifikation in Hannover gegen Deutschland mit 0:4. Vor der mit 43.953 Fans ausverkauften Heinz von Heiden Arena treffen Klara Bühl (2), Jule Brand und Lea Schüller.

Die Partie in der Heinz von Heiden Arena startet mit zwei von Beginn an offensiv agierenden Teams. Bereits in der 5. Minute findet die ÖFB-Elf nach flacher Hereingabe von Laura Wienroither und dem Abschluss von Verena Hanshaw eine erste Tormöglichkeit vor, es fehlt zunächst noch an Präzession. Auf der Gegenseite ist es DFB-Kapitänin Giulia Gwinn, die nach einer Hereingabe außerhalb des Strafraums zum Abschluss kommt (9.).

Kurz darauf der Rückschlag für die Österreicherinnen. Nach Hereingabe von Jule Brand über links kann die ÖFB-Elf den Ball im Fünfmeterraum nicht klären, Klara Bühl ist gedankenschnell und staubt aus kurzer Distanz zur frühen Führung ab (11.).

Das Team um Kapitänin Sarah Puntigam, das personell unverändert im Vergleich zum 3:1-Erfolg gegen Polen in Altach auf dem Platz steht, zeigt sich vom frühen Rückstand unbeeindruckt, kommt dem deutschen Tor aber erst in der 27. Minute näher. Ein auf das kurze Eck gezielter Corner von Marie Höbinger landet im Außennetz. Defensiv verteidigt die Fuhrmann-Elf über weite Strecken der ersten Hälfte souverän und kann die DFB-Frauen lange an weiteren Torabschlüssen hindern. Kurz vor der Pause schlagen die Gastgeberinnen dann allerdings erneut zu. Ein weiter Ausschuss von Ann-Katrin Berger findet Jule Brand, die am Ende ihres Sprints unhaltbar für Manuela Zinsberger flach ins lange Eck auf 2:0 für Deutschland stellt (39.). Mit dem Zwei-Tore-Rückstand geht es in die Kabine.

Zur zweiten Hälfte bringt Irene Fuhrmann mit Annabel Schasching und Laura Feiersinger zwei frische Offensivkräfte. Der nächste Treffer fällt aber wieder auf der anderen Seite. Die eingewechselte Elisa Senß erobert den Ball in der österreichischen Hälfte und legt im Strafraum quer, wo Lea Schüller nur noch einschieben muss (53.) – 3:0 für Deutschland. Eine Minute später kann sich Manuela Zinsberger im Eins-gegen-Eins mit Klara Bühl stark durchsetzen und den schnellen Doppelschlag der Deutschen verhindern.

Im direkten Gegenzug folgt ein erster Abschluss der ÖFB-Frauen, Annabel Schaschings Abschluss geht knapp am Tor vorbei (57.). Das Frauen-Nationalteam bleibt auch trotz Drei-Tore-Rückstands bissig in den Zweikämpfen, kann die zweifachen Welt- und achtfachen Europameisterinnen aber offensiv zu selten unter Druck setzen, während die Elf von Horst Hrubesch bei dessen Abschiedsspiel die Partie geschickt verwalten kann. In der 75. steckt die eingewechselte Julia Hickelsberger für Annabel Schasching durch, der Pass kommt allerdings einen Hauch zu weit für die Oberösterreicherin. In der Nachspielzeit stellt erneut Bühl auf 4:0 (90.+2). 

Das Frauen-Nationalteam beendet die Gruppenphase der European Qualifiers auch nach der Niederlage in Hannover auf Rang drei hinter Deutschland und Island. Der kommende PlayOff-Gegner der ÖFB-Elf wird bei der Auslosung in Nyon am kommenden Freitag, 19. Juli 2024 um 13 Uhr ermittelt. Gespielt wird die erste von zwei Playoff-Runde von 23. bis 29. Oktober 2024, die zweite Runde folgt vom 27. November bis 3. Dezember 2024.

Die Stimmen zum Spiel:

Teamchefin Irene Fuhrmann: „Die hohe Niederlage tut natürlich weh, aber wir müssen akzeptieren, dass wir gegen ein absolutes Top-Team gespielt haben und heute vor allem bei ersten und zweiten Bällen nicht aktiv und aggressiv genug waren. Im Spiel mit dem Ball haben wir zu viele leichte Fehler gemacht, wodurch wir den Gegner stark gemacht haben. Ich glaube schon, dass wir auch gute Momente hatten, es ist aber dabei nichts Zählbares herausgekommen. Das ist zu wenig, um hier etwas mitzunehmen.“

Manuela Zinsberger: „Deutschland war heute immer einen Tick schneller, wacher und intensiver. Wir müssen das heute so akzeptieren, auch wenn das 0:4 sehr weh tut. Dennoch wissen wir, dieses Spiel richtig einzuordnen. Wir haben im Oktober mit den Playoffs einen neuen Job vor uns, wo wir wieder mutig auftreten wollen.“

Barbara Dunst: „Das Ergebnis ist ein ordentliches Brett. Wir müssen einiges aufarbeiten, bis zu den wichtigen Playoff-Spielen, denn unser klares Ziel ist es, zur Europameisterschaft in die Schweiz zu fahren. Da haben wir jetzt eine richtige Hausaufgabe. Gerade im Ballbesitz müssen wir noch bessere und schnellere Lösungen finden. Deutschland hat es heute richtig gut ausgespielt, ich wünsche Ihnen für Olympia alles Gute.“

Laura Wienroihter: „Wir haben uns viel vorgenommen für dieses Spiel, es ist uns aber in den neunzig Minuten nie wirklich gelungen, gute Chancen herauszuspielen. Deutschland hat jeden Konter brutal gut ausgespielt, zudem haben wir zu viele leichtfertige Fehler gemacht. Das ist uns heute zum Verhängnis geworden. Für uns ist es jetzt wichtig, aus der gesamten Qualifikation die richtigen Schlüsse zu ziehen, denn im Playoff müssen wir wieder funktionieren.“