U20-Frauen-WM: Österreich nach verpasstem Gruppensieg im Achtelfinale gegen Nordkorea
Das U20 Frauen-Nationalteam verliert sein letztes WM-Gruppenspiel. Gegen WM-Titelkandidat Japan muss sich die bereits für das Achtelfinale qualifizierte ÖFB-Elf mit 0:2 geschlagen geben. Im Achtelfinale wartet Nordkorea.
Teamchef Markus Hackl nutzt die bereits fixierte Achtelfinal-Teilnahme für einige personelle Rotationen. In der Defensive feiern Vienna-Verteidigerinnen Jovana Cavic und Isabell Schneiderbauer ebenso ihr WM-Startelf-Debüt, wie Vienna-Mittelfeldspielerin Nadine Seidl. Zudem steht auch Julia Keutz (Sturm Graz) erstmals in der WM-Startelf der Österreicherinnen.
Die Österreicherinnen versuchen es in den ersten zehn Minuten gegen die favorisierten Japanerinnen immer wieder mit hohen Bällen in die Spitze auf Valentina Mädl, während die Elf von Michihisa Kano mit ihrem gewohnten Kurzpassspiel versucht, vor das Tor von Mariella El Sherif zu kommen. Der erste gefährliche Abschluss gehört den Asiatinnen. Rio Sasaki fasst sich aus gut 20 Metern ein Herz und zwingt Mariella El Sherif zu einer ersten Glanzparade (22.). Manaka Matsukubo (24) mit einem flachen Linksschuss im Strafraum und Miyu Matsunaga (25.) gegen El Sherif haben in der Folge die Führung für Japan auf dem Fuß. Ebenso erneut Matsukubo von Höhe des Elfmeterpunktes (34.). Die Japanerinnen bleiben das bestimmende Team und kommen in der 38. Minute zur verdienten Führung. Nach einem erneuten Top-Reflex von El Sherif staubt Maya Hijikata nach einem Corner aus kurzer Distanz ab. Kurz vor dem Pausenpfiff kommt Valetina Mädl nach einer weiten Freistoßflanke von Nicole Ojukwu zum Abschluss per Kopf (45.). Es bleibt aber beim knappen 0:1-Rückstand zur Pause.
Die ÖBF-Elf kommt personell unverändert aus der Kabine und nach zehn Minuten zu einer ersten Ausgleichs-Chance nach dem Seitenwechsel. Nach Corner von Ojukwu verpasst Isabell Schneiderbauer im Strafraum per Kopf denkbar knapp (55.). Wenig später ist es Julia Keutz, die eine Hereingabe von Anna Wirnsberger direkt nimmt, Akane Okuma im Tor der Japanerinnen kann den Ball festmachen (61.).
Nach etwas mehr als einer Stunde tauscht Teamchef Markus Hackl auf drei Positionen. Sowohl Anna Holl als auch Tatjana Weiss und Alisa Ziletkina kommen in die Partie (66.). Das spielbestimmende Team bleibt aber zunächst Japan. Vor 1387 Zuschauer:innen im El Techo Stadion von Bogotá sind es dann auch die Japanerinnen, die in Form von Maya Hijikatas Doppelpack mit 2:0 in Führung gehen und damit für die Vorentscheidung sorgen. Die beste Gelegenheit auf den 1:2-Anschlusstreffer vergibt die eingewechslte Alisa Ziletkina nach Vorarbeit der ebenfalls eingewechselten Greta Spinn (89.).
Durch die Niederlage steht gleichzeitig auch der Achtelfinal-Gegner des U20 Frauen-Nationalteams fest. Am Donnerstag, 12. September um 16:30 Uhr Ortszeit trifft die ÖFB-Elf im rund 40.000 Zuschauer:innen fassenden Atanasio Girardot Stadium in Medellin (23.30 Uhr MEZ) auf Nordkorea. Die Partie wird live auf ORF Sport+ übertragen. Die Reise nach Medellin wird das U20 Frauen-Nationalteam bereits am Montag, 9. September antreten.
Teamchef Markus Hackl: „Es war von Anfang an klar, dass Japan ein richtig gutes Team hat, das den Ball sehr gut laufen lassen kann und kaum technische Fehler macht. Teilweise ist es uns gut gelungen, die Räume dicht zu machen. Mit Hinblick auf das Achtelfinale haben wir heute auch die ein oder andere Spielerin geschont, um gegen Nordkorea wieder voll da zu sein. Insgesamt bewerte ich die Gruppenphase sehr positiv, weil wir jene Gegner, die in unserer Reichweite liegen, schlagen konnten. Mit sechs Punkten und dem historischen Achtelfinaleinzug können wir sehr zufrieden sein.“
Isabell Schneiderbauer: „Für uns war es heute ein Bonusspiel, in dem wir uns mit einem der stärksten Gegner bei dieser WM messen konnten. Ich finde, dass wir uns relativ gut geschlagen haben mit dem 0:2, jetzt gilt der gesamte Fokus dem Achtelfinale am Donnerstag, wo wir wieder voll angreifen wollen. Japan war unglaublich schnell und wendig, da müssen wir selbst auch noch einen Tick schneller werden.“
Anna Wirnsberger: „Wir haben alles investiert, aber Japan hat einfach ein starkes Team. Dennoch stehen wir im Achtelfinale, das war unser Ziel. Wir können aus diesem Spiel viel mitnehmen, werden die Partie gut analysieren. Wir wussten, dass Japan sehr schnell spielen wird und wir in den Zweikämpfen dagegenhalten müssen. Was heute bleibt ist, dass wir trotz der Niederlage das erste Frauen-Nationalteam sind, dass sich für eine WM und dann für ein Achtelfinale qualifiziert hat.“
Laura Spinn: „Es war das erwartet schwere Spiel, weil Japan im Spiel mit dem Ball einfach sehr gut ist. Wir haben die Chancen, die wir hatten, heute leider nicht genutzt. Im Endeffekt geht das Ergebnis in Ordnung und wir wissen, was uns im Achtelfinale erwarten wird. Wir haben sehr gut gesehen, wie stark diese Teams mit dem Ball sind und was wir tun müssen, um mithalten zu können im Achtelfinale. Es geht immer besser, aber wir können uns im Achtelfinale wieder steigern.“
( Pressemeldung ÖFB )