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UEFA-Fünfjahreswertung – erste Erkenntnisse zum Auftakt

Die ersten heimischen Europacup Starter haben ihre ersten Auftritte auf internationalem Parkett absolviert. Die Punkteausbeute ist bis jetzt überschaubar, nur der LASK konnte mit zwei Siegen etwas Zählbares für die Fünfjahreswertung holen. Wir wagen einen ersten Ausblick auf die Chancen der heimischen Vereine und die Konkurrenz aus den Verfolgerligen.

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Österreichs Ausgangssituation – Sprung nach vorne kaum möglich

In der vergangenen Saison kämpfte sich Österreich vor allem durch den Erfolgslauf vom FC Salzburg bis auf Rang elf vor, somit winkt dem Meister der Saison 2018/19 ein Fixplatz in der Gruppenphase der Champions League. Diesen Platz zu halten wird das vorrangige Ziel der aktuellen Spielzeit sein.

Die auf Rang zehn liegende Türkei hat einerseits einen Vorsprung von aktuell 4,850 Punkten und zudem mindestens drei Vereine fix in einer Gruppenphase und noch alle fünf Clubs international vertreten. Die Türken einzuholen liegt also nur im Bereich des theoretisch möglichen.

Österreich hat mit Admira Wacker bereits den ersten Verein verloren, das Aus gegen ZSKA Sofia kam nach den zahlreichen Abgängen im Sommer jedoch nicht überraschend. Deutlich klarer als von vielen erwartet konnte der LASK die Hürde Lilleström überspringen. Nun wartet mit Besiktas Istanbul aber ein extrem starker Gegner. Alles außer zwei Niederlagen würde für die Linzer wahrscheinlich schon einen Erfolg bedeuten. Sollte die Sensation gelingen wäre im Play-Off Norsjaelland oder Partizan Belgrad der nächsten Gegner.

Ein zu starker Gegner war Ajax Amsterdam für Vizemeister Sturm Graz. Die Grazer spielen nun in der Europa-League-Qualifikation weiter, wo man auf AEK Larnaka aus Zypern trifft. Die Aufgabe wird sicher kein Selbstläufer für Sturm, man ist aber Favorit auf den Aufstieg. Im Play-Off hätten die Grazer entweder AS Trencin oder Feyenoord Rotterdam vor der Brust. Auf Rapid wartet ein Nachbarschaftsduell gegen Slovan Bratislava. Die Hütteldorfer wirkten zum Saisonstart sehr stark und sind sicher auch zu favorisieren, vor allem da sich Slovan nur mit viel Mühe gegen Balzan aus Malta durchsetzen konnte. Beim Aufstieg würde es gegen Hajduk Split oder Steaua Bukarest zum Duell um die Gruppenphase kommen.

Für den FC Red Bull Salzburg sollten die Mazedonier vom FK Shkendija keine große Hürde darstellen und der Aufstieg ins Play-Off der Champions League nur Formsache sein. Dort würden mit Roter Stern Belgrad oder Spartak Trnava zwar unangenehme, aber sicher keine übermächtigen Gegner warten.

Zahlreiche Verfolger in Lauerstellung

Einen Rang hinter Österreich liegen die Niederlande, die mit AZ Alkmaar auch schon einen Verein verloren haben. Meister PSV Eindhoven steigt erst im Play-Off der Champions League ein, wo entweder Qarabag Agdam oder BATE Borissow der Gegner ist. Um den Einzug in eben jenes Play-Off kämpft Ajax Amsterdam gegen Standard Lüttich. Bei dieser Partie ist es schwer, einen Favoriten auszumachen, schafft Ajax den Aufstieg geht es gegen Slavia Prag oder Dynamo Kiew. Feyenoord Rotterdam trifft in der Europa-League Qualifikation auf Trencin aus der Slowakei, diese Hürde sollte kein großes Problem für die Niederländer sein. Danach könnte es zum Duell mit Sturm Graz kommen falls sich die Steirer gegen AEK Larnaka durchsetzen. Schwer wird es für Vitesse Arnheim, das mit dem FC Basel eine harte Nuss zugelost bekommen hat. Postitiv an diesem Duell ist das garantiert einer der Verfolger Österreichs ein Team verlieren wird.

Durchwegs gute Lose erwischten die vier Vereine aus Dänemark, die allesamt in der Europa-League-Qualifikation zu finden sind. Meister FC Midtjylland wird mit den New Saints aus Wales wohl nur wenig Mühe haben, danach wartet mit Malmö oder Videoton ebefalls kein übermächtiger Gegner. Auch Bröndby ist gegen Subotica aus Serbien der klare Favorit, dafür wartet Play-Off gegen KRC Genk oder Lech Posen ein starker Gegner. Der FC Kopenhagen hat mit ZSKA Sofia einen härteren Gegner, ist aber trotzdem etwas stärker einzuschätzen als die Bulgaren, danach würde Hapoel Haifa oder Atalanta Bergamo der nächste Gegner sein. Beim Duell FC Nordsjaelland gegen Partizan Belgrad muss man die Favoritenrolle wohl eher bei den Serben sehen, der Aufsteiger könnte wie bereits erwähnt auf den LASK oder Besiktas treffen.

Auch die Schweiz hat mit dem FC St. Gallen bereits einen Verein weniger im internationalen Geschäft. Die Young Boys Bern steigen erst im Play-Off der Champions League in den Bewerb ein, haben dort als ungesetztes Team mit FK Astana oder Dinamo Zagreb die wahrscheinlich einfachsten der möglichen Gegner erwischt. Der FC Basel scheiterte in der Qualifikation überraschend deutlich an PAOK Thessaloniki und muss nun mit der Europa League Vorlieb nehmen. Wie bereits oben erwähnt ist Arnheim der nächste Gegner des FCB. In einem möglichen Play-Off sollten Apollon Limassol oder Dinamo Brest keine großen Hürden sein. Auf den FC Luzern wartet mit Olympiakos Piräus ein wahrscheinlich übermächtiger Gegner. Cupsieger FC Zürich ist bereits fix für die Gruppenphase der Europa League qualifiziert, wird dort aber ziemlich sicher nur aus einem der hinteren Lostöpfe gezogen.

Von Vereinen aus Tschechien musste überraschend Sparta Prag bereits die Segel streichen, trotzdem sind mindestens drei Vereine bis zum Winter international dabei. Viktoria Pilsen steht bereits fix in der Gruppenphase der Champions-League. Slavia Prag spielt gegen Dynamo Kiew um den Aufstieg ins Play-Off der Eliteliga, die Gruppenphase der Europa League dem Team aus der Hauptstadt in jedem Fall aber schon sicher. Ebenfalls schon fix für die Gruppenphase qualifiziert ist Pokalsieger FK Jablonec. Sigma Olmütz zog mit Almaty aus Kasachstan ein unangenehmes Los, ein Aufstieg in die nächste Runde ist aber durchaus realistisch, danach könnte aber beim FC Sevillia Endstation für die Tschechen sein.

Griechenland hat nur mehr drei Teams in den Bewerben. Meister AEK Athen kämpft gegen Celtic Glasgow um den Aufstieg in die nächste Runde, der Papierform nach werden es zwei enge Partien werden. Schafft AEK den Aufstieg sollten Malmö oder Videoton keine Stolpersteine auf dem Weg in die Gruppenphase sein. PAOK Thessaloniki trifft in der Champions-League Qualifikation auf Spartak Moskau, auch hier kann man ein Spiel auf Augenhöhe erwarten, bei einem Aus wartet immerhin fix die Gruppenphase der Europa League. Olympiakos Piräus ist in der Europa League Qualifikation gegen den FC Luzern klarer Favorit.

Kroatien ist mit einem Rückstand von aktuell 2,450 Punkten das letzte Land, das Österreich realistisch gefährlich werden kann. Mit Osijek hat sich auch hier schon der erste von vier Vertretern verabschiedet. Dinamo Zagreb muss in der Champions-League-Qualifikation gegen den FK Astana antreten, ein machbares Los aber bei weitem kein Selbstläufer. In einem möglichen Play-Off würden die Young Boys Bern warten. HNK Rijeka hat in der Europa League Qualifikation mit Sarpsborg aus Norwegen sicher keinen übermächtigen Gegner zugelost bekommen auch die möglichen Play-Off Gegner Jerewan oder Maccabi Tel Aviv sollten für die Kroaten eine schaffbare Hürde sein. Eine schwierige Aufgabe wartet auf Hajduk Split mit dem rumänischen Vertreter Steaua Bukarest, der Sieger des Duells könnte auf Rapid treffen.

Harter Kampf um die Ränge

Man sieht, dass der Kampf um die Plätze 11 bis 17 ein sehr enger ist, in dem jeder Punkt den Ausschlag geben kann. Natürlich gibt es zu dieser frühen Phase noch viele Variablen, die eine Prognose schwierig machen. Wichtig für die heimischen Vertreter wird auf jeden Fall sein, auch vermeintliche Pflichtaufgaben mit zwei Siegen in Hin- und Rückspiel zu erledigen. Diesen Anspruch muss man in der kommenen Runde vor allem an Salzburg und Sturm stellen. Auch Rapid sollte unter normalen Umständen die nächste Runde erreichen. Postiv für Österreich ist, dass es mit Basel gegen Arnheim und Piräus gegen Luzern gleich zwei Duelle von direkten Verfolgern gibt die sich gegenseitig aus dem Bewerb kegeln werden. Andererseits haben bis auf Kroatien alle Verfolger bereits fix Mannschaften für eine Gruppenphase qualifiziert. Alles in allem wird diese Saison wohl ein Kampf auf Biegen und Brechen werden.

 

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Matthias Riemer

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Matthias Riemer
(Redaktionsleitung/Frauenfußball)

Bei 12terMann seit: 12/2013

M: matthias.riemer@12termann.at

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