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Zwei Österreicher im Blickfeld und ein Tief ohne Folgen – Saisonrückblick FC Augsburg

Nachdem sich der FC Augsburg lange halbwegs aus dem Abstiegskampf raushalten konnte, machten fünf schwache Wochen im März und April den Fuggerstädtern das Leben doch noch einmal richtig schwer. Der FCA, mit [spielerprofil spieler=“Martin Hinteregger“], [spielerprofil spieler=“Georg Teigl“] und Newcomer [spielerprofil spieler=“Kevin Danso“] Österreicher-Bastion, besinnte sich jedoch auf das in der schwierigen Phase ausgerufene Motto „Augsburg hält zusammen“ und fixierte den neuerlichen Klassenerhalt in der 1. Deutschen Bundesliga.

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Der Kurs stimmt – der Trainer fliegt trotzdem

Nach einem zwölften Endrang in der Saison 2015/16 gab es vor Beginn der abgelaufenen Saison auf der Augsburger Trainerbank einen Wechsel. Dirk Schuster übernahm das Ruder von Markus Weinzierl, der sich ein heißeres Pflaster beim FC Schalke 04 gefunden hatte. Der Amtsantritt des neuen Cheftrainers war zwar etwas holprig, nach dem ersten Drittel der Saison war der FCA jedoch voll auf Kurs in Richtung angestrebten Klassenerhalt. Man hielt sich konstant zwischen den Tabellenrängen elf und dreizehn, jedoch immer mit dem Wissen, dass man ob des geringen Polsters auch wieder schnell unten reinrutschen kann. Mitte Dezember dann doch ein nicht gerade vorherzusehender Paukenschlag. Dirk Schuster musste nach einer 0:1-Niederlage beim HSV die Segel streichen. Laut Stefan Reuter, seines Zeichens Geschäftsführer Sport, war man mit der sportlichen Entwicklung unter dem Ex-Darmstadt-Trainer nicht zufrieden. Kapitän Paul Verhaegh meinte: „Innerhalb der Mannschaft war nicht die 100 prozentige Überzeugung da.“ 

Frühjahrstief bleibt ohne Folgen

Der neue Mann an der Seitenlinie war Manuel Baum und der konnte mit einem Sieg gegen Gladbach und einem Remis in Dortmund das Jahr 2016 positiv beenden und den FCA auf Rang zwölf überwintern lassen. Das neue Jahr sollte dann eine Achterbahnfahrt der Gefühle mit sich bringen. Nach Siegen gegen die direkte Konkurrenz aus Wolfsburg und Bremen folgten Niederlagen gegen Mainz und Bayer Leverkusen. Der Pflichtsieg gegen das Tabellenschlusslicht Darmstadt 98 Ende Februar sollte der letzte „Dreier“ für sieben lange Wochen bleiben. Nach lediglich zwei Punkten aus sechs Runden im März und Anfang April fand sich die Baum-Elf plötzlich auf dem Relegationsrang 16 wider. Der FCA wackelte nun, sollte aber nicht fallen. Die letzten sechs Saisonspiele brachten bei nur einer Niederlage neun Punkte. Die Ausbeute ist umso bemerkenswerter, wenn man sich die Gegner anschaut. Vier Kontrahenten finishten am Ende in der oberen Tabellenhälfte, gegen die beiden Top-4-Teams Dortmund und Hoffenheim holten Hinteregger und Co. an den letzten zwei Spieltagen jeweils ein Remis. Nach Spieltag 36 standen wie im Jahr zuvor 38 Punkte auf der Habenseite der Augsburger und der erneute Klassenerhalt.

Plötzlich waren es drei

Nur zwei Augsburger Feldspieler kamen in der abgelaufenen Saison auf mehr Einsatzminuten als Martin Hinteregger. Der 24-fache Teamspieler begann die Saison noch bei Red Bull Salzburg, war nach seinem Wechsel als neuer Abwehrchef aber nicht mehr aus der Startelf wegzudenken. Bei den zwei Spielen die er nicht von Beginn an bestritt war er einmal nicht fit und einmal gelbgesperrt. Zudem zeigte der Kärntner, dass er auch in der Offensive durchaus Qualitäten aufzuweisen hat. Drei Saisontore belegen dies. In der offensiv sehr harmlosen Augsburger Mannschaft gab es in der Saison 2016/17 nur drei Spieler, die öfters einnetzen konnten.

Eine Saison als Joker hat Georg Teigl hinter sich. Bei seinen 18 Saisoneinsätzen stand er nur viermal in der Startelf und gerade zweimal über 90 Minuten auf dem Rasen. Der flinke Flügelspieler konnte dabei nur einen Assist verbuchen und blieb ohne Torerfolg. Obwohl diese Werte nicht unbedingt seine Leistungen genau widerspiegeln, waren die Einsätze mit Sicherheit nicht zufriedenstellend für den 26-Jährigen.

Einer der absoluten Aufsteiger der Saison aus ÖFB-Sicht ist Kevin Danso. Der 18-Jährige durfte sich vergangene Woche über seine erste Nominierung ins A-Nationalteam freuen und wurde damit für seinen steilen Aufstieg in den vergangenen Monaten belohnt. Bereits im November saß Danso unter dem damaligen Coach Schuster – der einige Ausfälle zu beklagen hatte – erstmals in der Bundesliga auf der Bank. Unter Manuel Baum sollte dann im März gegen Vizemeister RB Leipzig das Debüt folgen. Danso spielte in der Dreierkette rechts neben Martin Hinteregger durch und wurde nach dem 2:2 zurecht von allen Seiten gelobt. Bereits in seiner ersten Partie wirkte der großgewachsene Österreicher extrem abgeklärt. Es folgten noch sechs weitere Einsätze, davon fünf über die volle Distanz. In den letzten Runden gab es zwar wieder die Rückkehr auf die Ersatzbank, in der kommenden Saison ist mit Kevin Danso aber ganz groß zu rechnen.

Verdienter Klassenerhalt trotz zahnloser Offensive

Das große Manko in den vergangenen 36 Runden aus Augsburger Sicht war ganz klar die fehlende Torgefahr. Passend dazu war Routinier Halil Altintop mit sechs Toren der torgefährlichste Spieler. Kein anderer Spieler durfte öfters als vier Mal zum Jubeln abdrehen. Das mag zwar auch an den Verletzungssorgen von Raul Bobadilla und Alfred Finnbogason liegen, für Stefan Reuter sind die Zahlen dennoch ein klarer Auftrag für das Sommertransferfenster. Unterm Strich spielte der FCA eine, abgesehen von der Schwächephase Anfang Frühjahr, eine relativ konstante Saison und hat sich somit den Klassenerhalt – auch ganz ohne rot-weiß-rote Brille – redlich verdient.

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Sebastian Sohm

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Sebastian SOHM
(Redakteur, Nachwuchsfußball)

Bei 12terMann seit: 09/2015

M: sebastian.sohm@12termann.at

 

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