Ein Blick auf die österreichischen Legionäre in der deutschen Bundesliga
Die erste Fußball-Bundesliga in Deutschland gehört zu den stärksten Ligen Europas. Durch gewissenhaftes Arbeiten und professionell geführte Vereine hat sich die Liga ganz ohne große Investoren oder Mäzene einen Platz unter den europäischen Topligen gesichert. Dabei gilt die Bundesliga auch als der perfekte Ort für anstrebende Talente, um den nächsten Schritt zu wagen, ehe es dann möglicherweise zu den ganz großen europäischen Top-Clubs geht. Umso erfreulicher ist es, dass gerade Österreicher in der Bundesliga hoch im Kurs stehen. Denn von allen Legionären in der höchsten deutschen Spielklasse, stellt Österreich das größte Kontingent an Spielern. Wir schauen, welche österreichischen Legionäre zurzeit für Furore in der deutschen Bundesliga sorgen.
Österreich-Boom in der Bundesliga?
Rund 30 Spieler aus unserer schönen Alpenrepublik spielen in dieser Saison für Vereine in der ersten deutschen Bundesliga. Während früher Namen wie Toni Polster, Wolfgang Feiersinger oder Andreas Herzog die wenigen Aushängeschilder waren, findet sich heute in fast jedem Verein mindestens ein Österreicher. Auch auf der Trainerposition hatten bzw. haben österreichische Trainer großen Einfluss auf die Liga genommen. Ob Peter Stöger oder Ralph Hasenhüttl in den vergangenen Spielzeiten oder aktuell Leute wie Adi Hütter oder Oliver Glasner, die österreichische Taktikschule scheint gut anzukommen in Deutschland. Auch Marco Rose, der zwar kein gebürtiger Österreicher ist, bei Red Bull Salzburg allerdings viel gelernt hat, arbeitet in der Tradition österreichischer Trainer
Die Offensive – Sabitzer ist stark in Form
Der Schreck für Hannes Wolf war im Sommer sehr groß. Eigentlich sollte mit dem Wechsel von Salzburg zu Leipzig ein neues Kapitel in seiner kommenden Fußball-Karriere geschrieben werden, doch das musste nun erst einmal verschoben werden. Im ersten Spiel der U21-EM im Sommer verletzte sich der Offensivakteur nämlich schwer und musste daraufhin operiert werden. Nun kündigte er aber sein Comeback an – und das früher als geplant. So will er bereits Anfang Dezember wieder spielbereit sein. Während Wolf an seiner Genesung arbeitet, sorgt ein anderer Österreicher bei Leipzig derzeit für Aufsehen. Mit vier Toren und vier Vorlagen in elf Spielen ist Marcel Sabitzer bei den Bullen derzeit nicht wegzudenken. Dies wirkt sich auch auf seinen Marktwert aus, der in den vergangenen Monaten auf knapp 30 Millionen Euro gestiegen ist. Auch Karim Onisiwo vom FSV Mainz war bereits zweimal erfolgreich, während Michael Gregoritsch noch auf seinen ersten Saisontreffer in Augsburg wartet. Gleiches gilt für Guido Burgstaller, der bei Schalke in dieser Spielzeit bisher noch nicht erfolgreich war.
Das Mittelfeld – Strategen und Zerstörer
Auf der Position des zentralen Mittelfelds gehört Florian Grillitsch bei der TSG Hoffenheim zu den Dauerbrennern. In neun Partien hat der ehemalige Bremer zwar noch nicht selbst das Tor getroffen, dafür allerdings zwei Buden vorbereitet. Gleiches gilt für seinen Nationalmannschaftskollegen Konrad Laimer, der im Sommer 2017 von Salzburg nach Leipzig wechselte. Auch in der Champions League durfte der Spezialist in der Zentrale bisher in jedem Spiel ran. Xaver Schlager kommt beim VFL Wolfsburg hingegen erst auf drei Einsätze, da er zurzeit noch an einer Knöchelverletzung laboriert. Aber bei den Wölfen ist man sich sicher, dass die 15 Millionen Euro, die vor der Saison nach Salzburg überwiesen wurden gut investiert sind.
Die Abwehr – ein österreichisches Bollwerk
Er ist DER Abwehrchef in Frankfurt – Martin Hinteregger. Während er in der vergangenen Saison auf Leihbasis bei der Eintracht spielte, entwickelte er sich aufgrund seiner resoluten Spielweise schnell zum Publikumsliebling. Kein Wunder, dass man alles daran setzte, den Innenverteidiger zu halten, was nach zähen Verhandlungen auch gelang. Absoluter Superstar unter den Österreich-Legionären ist natürlich David Alaba von den Bayern, die mit einer Quote von 1,33 (Stand 14.11.) wieder einmal der Favorit in den Fußball Wetten auf die Meisterschale sind. Zwar ist der Nationalmannschaftskapitän eigentlich gelernter Linksverteidiger, allerdings kommt er in dieser Saison aufgrund der Verletzungen von Süle und Hernandez auch häufiger in der Abwehrzentrale zum Einsatz und macht seine Sache dort extrem gut. Als wahrer Glückgriff stellt sich für Gladbach auch die Verpflichtung von Stefan Lainer heraus. Der Außenverteidiger folgte seinem Trainer von Salzburg nach Gladbach und hat sich auf Anhieb auf der rechten Seite festgespielt. Mit zwei Vorlagen und einem Treffer stellte er so auch bereits seine Offensivqualitäten unter Beweis. Auch Marco Friedl, Christopher Trimmel oder Philipp Lienhart gehören in ihren Vereinen ebenfalls zu den defensiven Stützen ihrer Mannschaften.
Eines steht fest, die vielen österreichischen Legionäre in der deutschen Bundesliga können sich Woche für Woche auf höchstem Niveau messen. Dies wird mit Sicherheit auch der Nationalmannschaft zugutekommen.