Deutsche Bundesliga, Legionärs-Check 16. Spieltag
Minusrekord bei den Legionärseinsätzen.
Lediglich vier österreichische Legionäre setzten die deutschen Bundesligisten am 16. Spieltag ein. Ein in den letzten Jahren nie dagewesener Negativrekord, der sich zum einen auf zahlreiche verletze Stammspieler (Junuzovic, Baumgartlinger, Prödl), zum anderen auf Formschwächen begründet (Holzhauser, Manninger, Ildiz). Und mit David Alaba wurde am vergangenen Wochenende ein ständiger Dauerbrenner in unseren Legionärs-Checks von Pep Guardiola für die Klub-WM gänzlich geschont.
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3:3 |
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[image name=12_DFL] | (0:3) | [image name=17_DFL] |
"Und täglich grüßt das Murmeltier" hieß es für den 1. FC Nürnberg an diesem Spieltag. 15 Mal hieß es bislang: der 1. FC Nürnberg kann nicht gewinnen. Spiel 16 in Hannover endete mit einem 3:3 und der brutalen Erkenntnis: diesmal durfte der 1. FC Nürnberg nicht gewinnen!
Denn ein grober Fehler von Linienrichter Detlef Scheppe brachte die Franken um den ersten Saisonsieg! In der 86. Minute hatte Scheppe übersehen, dass Mame Diouf fast zwei Meter im Abseits stand. Der Senegalese verkürzte auf 2:3 – und traf in der Nachspielzeit sogar noch zum 3:3. Mike Frantz fix und fertig: „Wir wurden um den Sieg betrogen!“
„Darüber gibt es gar keine Diskussion“, sagte Per Nilsson am Sonntag, 15.12.13, mit etwas Abstand nach dem 3:3 bei Hannover 96, „wenn diese Szene nicht passiert, gewinnen wir mit 3:1“. Bitter: denn bis dahin hatte der Tabellen-17. den Kick im Griff. Nürnberg führte nach Treffern von Hlousek (30.), Drmic (38.) und Nilsson (41.), wackelte nur nach dem 1:3-Aschlusstreffer (60.) einige Minuten. Danach gab‘s durch Drmic, Ginczek und Kiyotake dicke Chancen aufs vierte Tor, die teils kläglich vergeben wurden.
Über 90 Minuten hat die Mannschaft von Gertjan Verbeek "noch nicht alles richtig" gemacht: „Beim letzten Tor haben wir nicht gut ausgesehen“, konstatierte der Niederländer. Aber den Vorwurf, das Team hätte in der zweiten Halbzeit nachgelassen, ließ er ebensowenig gelten. „Ich habe nach dem ersten Gegentor keine Nervosität gesehen. Wir haben auch in der zweiten Halbzeit Chancen kreiert und waren konzentriert.“
Emanuel Pogatetz spielte eine durchschnittliche Partie und kann aufgrund seiner fünften gelben Karte frühzeitig in den Weihnachtsurlaub gehen. MIt 59 Ballkontakten und 16/28 gewonnenen Zweikämpfen fiel "Pogerl" nur durch die meisten begangenen Fouls der Nünberger auf, spielte jedoch souverän sein Spiel. (heindlinho)
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0:0 |
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Sehr defensive Mainzer stoppen die Siegesserie der Gladbacher. Am Samstag trennten sich der 1. FSV Mainz 05 und Borussia Mönchengladbach mit 0:0. Mainz-Trainer Tuchel bewies dabei erneut ein geschicktes Trainerhändchen und stellte seine Truppe ideal auf die offensiv starken Gladbacher ein. Nach wenigen Minuten übernahm Gladbach zwar die Oberhand, konnte aber nicht entscheidend durch den Mainzer Abwehrverbund brechen. Halb-Chancen durch Arango, Hermann und Kruse wurden nicht genutzt. Ein ähnliches Bild bot sich dem Mainzer Publikum auch in Halbzeit zwei, wenige Torszenen und viel taktisches Verschieben der Mainzer und einfallslose Angriffe der Gladbacher. Insgesamt geht das Unentschieden in Ordnung, da Gladbach keine Mittel fand und Mainz sich taktisch stark präsentierte. Damit bleibt Gladbach Tabellenvierter und Mainz rutscht auf Rang neun zurück.
Martin Stranzl spielte als Kapitän ein gewohnt starkes Match in der Gladbacher Innenverteidigung. Er hatte auch eine gute Möglichkeit in der zweiten Halbzeit, doch er traf nur das Außennetz. Unglaubliche 93 Prozent seiner Pässe kamen bei seinen Mitspielern an. Auch seine Zweikampfstatistik ist hervorragend, zehn seiner zwölf Duelle entschied er für sich. Martin Stranzl ist zur Zeit wohl der konstanteste Österreicher in Deutschland, nur David Alaba hält momentan mit Stranzls Werten mit. (maha)
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4:1 |
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(3:0) |
Dem FC Augsburg gelang gegen das Tabellenschlusslicht Eintracht Braunschweig der höchste Sieg in seiner Bundesligageschichte. Die in der Anfangsformation unveränderte Mannschaft von Markus Weinzierl gewann souverän mit 4:1 gegen großenteils chancenlose Braunschweiger.
Es dauerte rund 20 Minuten bis die zunächst vorsichtig agierenden Augsburger den Erwartungen gerecht wurden. Durch einen umstrittenen Elfmeter brachte Kapitän Paul Verhaegh den FCA in Führung. Dass die Eintracht durch den Verlusttreffer offensiver wurde, spielte den Augsburgern in die Karten. André Hahn, der sich mittlerweile als Stammspieler etabliert hat, besorgte durch einen Doppelpack die 3:0-Pausenführung. In der Pause riskierte Braunschweig-Coach Torsten Lieberknecht die Einwechslung von Stürmer Domi Kumbela für Mittelfeldspieler Mirko Boland. Das Risiko lohnte sich durch den Anschlusstreffer des Ex-Augsburger Torsten Oehrl, der gegen seinen ehemaligen Verein zusätzlich motiviert schien. Zu mehr reichte es der Eintracht allerdings nicht mehr, denn Halil Altintop beendete durch einen schönen Heber zum 4:1 die letzten Hoffnungen der Gastmannschaft.
Durch den dritten vollen Erfolg in den jüngsten vier Bundesligapartien, können die Fans des FC Augsburg derzeit stolz auf die Tabelle blicken. Sie finden ihre Mannschaft eine Runde vor der Winterpause auf dem hervorragenden achten Tabellenplatz wieder, nur mehr vier Punkte hinter den internationalen Startplätzen. Auf der anderen Seite benötigt Eintracht Braunschweig dringend wieder ein Erfolgserlebnis. Vier verlorene Spiele in Serie bei nur einem erzielten Treffer sprechen eine deutliche Sprache für den Aufsteiger.
Sowohl Alexander Manninger als auch Raphael Holzhauser mussten den Sieg von der Ersatzbank aus verfolgen. Für Markus Weinzierl gibt es zurzeit absolut keinen Grund den souverän agierenden Marwin Hitz von seiner Position als Stammtorhüter zu degradieren. Holzhauser konnte seine beiden Kurzeinsätze gegen Bayern München und Hamburg nicht nutzen und durfte den Sieg über Braunschweig nur von der Bank aus bejubeln. (chris)
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3:1 |
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(1:0) |
Wie schon in den letzten sechs Gastspielen beim VfL Wolfsburg gab es auch diesmal für Stuttgart nichts mitzunehmen. Die Wolfsburger feierten mit dem 3:1-Erfolg ihren siebenten Sieg in den letzten neun Pflichtspielen und sind seit dem 5. Oktober ungeschlagen. Stuttgart hält damit zur Winterpause bei 16 Punkten und steht derzeit auf Platz 10 in der Tabelle.
Wolfsburg-Trainer Dieter Hecking konnte zu seiner Freude auf das angeschlagene brasilianische Duo Luiz Gustavo und Diego zurückgreifen. Wie angekündigt konnte Gentner auf Seiten der Schwaben sein Comeback im defensiven Mittelfeld geben. Die Wölfe bestimmten von Beginn weg das Spielgeschehen, vergaben allerdings zunächst noch ihre Möglichkeiten. Ein seltener Konter der Stuttgarter stellte jedoch beinahe die Partie auf den Kopf. Robin Knoche rette – nachdem Benaglio einen Schuss von Werner nur ablenken konnte – noch bevor der Ball die Linie überschritt. In der 38. Minute brachte Rodriguez Wolfsburg durch einen direkten Freistoß, an dem Freund und Feind vorbeisegelten, in Führung. In der zweiten Hälfte erhöhten die Wölfe durch einen von Gentner abgefälschten Diego-Freistoß. Doch postwendend gab Werner die Antwort mit einem Schuss von der Strafraumgrenze und verkürzte den Rückstand. Wolfsburg wirkte durch den Anschlusstreffer verunsichert, nur dank Benaglio erhielten sie nicht den Ausgleich. In der Schlussphase bewies Hecking ein glückliches Händchen, als Joker Perisic zum 3:1 abstaubte und das Spiel entschied.
VfB-Trainer Thomas Schneider setzte Martin Harnik zum zweiten Mal in Folge über die vollen 90 Minuten auf der rechten Außenbahn ein. Im Gegensatz zur Vorwoche gegen Hannover konnte er sich allerdings nicht entscheidend in Szene spielen. Harnik brachte 87,5 Prozent seiner 32 Pässe an den Mann, und konnte einen Schuss auf das gegnerische Tor verzeichnen. Unglücklicherweise blockte er einen von Naldo getretenen Freistoß mit dem Ellbogen ab und sah für diese Aktion seine zweite gelbe Karte in dieser Saison. Den darauf folgenden Freistoß verwertete Diego zum 2:0. Mit vier Toren und einem Assist in der Herbstsaison verabschiedet sich Harnik somit in die Winterpause. (chris)
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2:0 |
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[image name=06_DFL] | (1:0) | [image name=16_DFL] |
Nach der Königsklasse und dem Aufstieg ins Achtelfinale musste der FC Schalke 04 im Ligaalltag gegen den SC Freiburg ran. Mit einer sehr überschaubaren Leistung und der Mithilfe von Nicolas Höfer, der Schalke mit einem Eigentor kurz vor der Halbzeit in Führung brachte, gewannen die Königsblauen mit 2:0.
Die Freiburger starteten mutig und attackierten früh. Daraus resultierten in den ersten Minuten zwei nicht ungefährliche Szenen in Nähe des Schalker Kastens. Den Königsblauen fehlte zunächst die Entschlossenheit in der Offensive. Mit zunehmender Spieldauer übernahmen die Knappen dann aber die Kontrolle über das Geschehen. Allerdings gelang es trotz optischer Überlegenheit und deutlich mehr Ballbesitz kaum, eine zwingende Einschussmöglichkeit zu kreieren. Was fehlte, war die zündende Idee, um die gut sortierte Defensive der Breisgauer mit einem Überraschungsmoment zu knacken. Als sich alle Fans schon mit einem torlosen Remis zum Seitenwechsel abgefunden hatten, zappelte der Ball dann im Netz. Torschütze war der Freiburger Nicolas Höfler, der die Kugel nach einem Farfan-Eckball von der linken Seite in die eigenen Maschen bugsierte.
Der zweite Spielabschnitt knüpfte vom Geschehen her zunächst an die ersten 45 Minuten an. Die Königsblauen waren die bessere Mannschaft, wussten dies aber zunächst nicht in Zählbares umzumünzen. Nach 67 Minuten erhöhten die Gastgeber dann aber verdient auf 2:0. Torschütze war Jefferson Farfan, der einen Foulelfmeter eiskalt verwandelte. Der Sportclub wusste sich gegen die drohende Niederlage nicht zu wehren. Offensiv fanden die Breisgauer auch nach dem Seitenwechsel kaum statt. Schalke indes spielte die Partie bis zum Schlusspfiff souverän runter und konnte am Ende gemeinsam mit seinen Fans feiern.
Aufgrund der Ausfälle, die Jens Keller zu beklagen hatte, konnte sich Christian Fuchs wieder von Beginn an beweisen. Leider spielte unser Christian eine sehr schwache Partie und konnte bis auf wenige gefährliche Flanken kaum überzeugen. Was auch Jens Keller anscheinend bemerkte, da er ihn in der 58 Minute auswechselte. (heindlinho)
Leistungsdaten
Legende:
Min (Einsatzminuten)
TS (Torschüsse)
TSV (Torschussvorlagen)
ZK (gewonnenen Zweikämpfe in Prozent)
PQ (erfolgreiche Pässe in Prozent)
BK (Ballkontakte auf 90 Minuten hochgerechnet)
Distanz (gelaufene Kilometer während der gesamten Einsatzminuten, auf 90 Minuten hochgerechnet)
Läufe (die Anzahl der intensiven Läufe auf 90 Minuten hochgerechnet)
Vavg. (Durchschnittsgeschwindigkeit während der gesamten Einsatzminuten in km/h)
90M (Werte auf 90 Minuten hochgerechnet, falls nicht über die volle Distanz im Einsatz, Einsätze < 15 Min. werden nicht hochgerechnet)
+/- (Wertung ähnlich wie Eishockey: -1 bei Gegentor am Feld / +1 bei Tor am Feld (zusätzlich +1 bei Assist, +2 bei Tor))
Farbcodes der Zellen: hellgrün (Bestwert innerhalb der Mannschaft) / dunkelgrün (Bestwert aller Spieler der Partie)
Legionärswertung
So sieht diese Woche unsere Wertung der Top-3-Legionäre aus ÖFB-Sicht aus:
[podest silber=POGATETZ gold=STRANZL bronze=HARNIK]
(Autoren: chris, heindlinho, kara, maha, sami, thelex, xandi)