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ÖFB-Trio triumphiert mit Werder Bremen im Nord-Derby über St. Pauli

Das Topspiel am Samstagabend in der Deutschen Bundesliga entschied der SV Werder Bremen auswärts bei Aufsteiger St. Pauli für sich. Marco Friedl & Co. setzen ihren Lauf damit fort.

In einem kampfbetonten Spiel behielt der SV Werder Bremen im Nord-Derby gegen den FC St. Pauli die Oberhand. Durch Treffer vom linken Flügelverteidiger Derrick Köhn (24.) und Stürmer Marvin Duksch (54.) entführten die Bremer drei Punkte aus Hamburg. Dafür mitverantwortlich waren auch drei ÖFB-Legionäre.

Denn Werder-Trainer Ole Werner bot zum zweiten Mal im Dezember mit Marco Friedl, Romano Schmid und Marco Grüll gleich alle drei Österreicher in seinem Kader in der Startaufstellung auf. Während Kapitän Friedl und Kreativspieler Schmid in dieser Saison gesetzt sind, kämpft Grüll um seinen Platz in der ersten Elf. An diesem Samstag ersetzte der Ex-Rapidler den verletzten Justin Njinmah und bildete mit Duksch eine Doppelspitze.

In einer Partie, die sich vor allem im Mittelfeld abspielte, hatte Grüll offensiv aber kein leichtes Spiel. Der 26-Jährige, der 68 Spielminuten auf dem Feld stand, gab einen Torschuss ab, hatte ansonsten aber mit der kompakten Defensive der Hamburger zu kämpfen. Insgesamt hatte Grüll 27 Ballkontakte, wovon nur vier im gegnerischen Strafraum waren. Dazu gelangen dem Stürmer, der vor allem im Pressing eine Rolle spielte,  zwei seiner vier Dribblings.

Schweres Spiel für Schmid

Schmid war 89 Spielminuten im Einsatz und wirkte im zentralen Mittelfeld als Teil des Trios mit seinen eher defensiver agierenden Partnern Senne Lynen und Jens Stage als kreatives Element. Der von Premier-League-Klub Aston Villa umworbene ÖFB-Legionär hatte 56 Ballkontakte und brachte 32 seiner 38 Pässe an den Mann (84 Prozent). Dazu spielte er acht Pässe ins Angriffsdrittel – die zweitmeisten seines Teams. Sein xA-Wert (Erwartete Assists) betrug 0,10. In einer Partie, in der Torchancen aber generell Mangelware waren und Werder das aufgrund von Pyrotechnik für längere Zeit unterbrochene Spiel vor allem aufgrund seiner Effizienz für sich entschied, ist dieser Wert aber mit Vorsicht zu betrachten. 

Friedl führt Defensive erneut zu weißer Weste

Wesentlich mehr involviert war Werder-Kapitän und Innenverteidiger Marco Friedl, der im Werner-Team vor allem als Aufbauspieler wichtig war. Der 26-Jährige spielte 46 zielgenaue Pässe (90 Prozent Passquote) und hatte 67 Ballkontakte. Von seinen langen Bällen brachte er zwei von fünf an den Mann (40 Prozent), dazu gelangen ihm zwei erfolgreiche Ballabnahmen. Der Innenverteidiger entschied zudem 50 Prozent seiner Bodenzweikämpfe (3/6) und 100 Prozent seiner Luftkämpfe (3/3) für sich. Da die Werderaner am Millerntor zum nun bereits dritten Mal in Folge ohne Gegentore blieben, kann man erneut von einer guten Defensivleistung des Österreichers sprechen, der in der zwölften Spielminute eine gelbe Karte bekam und durchspielte.

Nemeth spielte durch

Mit David Nemeth war übrigens auch bei St. Pauli ein Österreicher im Einsatz. Der 23-Jährige agierte als linker Halbraumverteidiger in einer Dreier- respektive Fünferkette und spielte ebenfalls durch. Dabei brachte er 69 seiner 72 Pässe an den Mann (96 Prozent) und war damit der genauste Passgeber der Partie, der mehr als 45 Minuten im Einsatz war. Nemeth hatte dazu 81 Ballkontakte, spielte zwei Pässe ins Angriffsdrittel und brachte zwei seiner drei langen Bälle an den Mann (67 Prozent). Damit konnte der 23-Jährige, der aber nur zwei seiner vier Bodenzweikämpfe und einen seiner vier Luftkämpfe gewann, zumindest im Spiel mit dem Ball überzeugen. 

Am nächsten Spieltag trifft Werder Bremen, das durch den Sieg in der Tabelle auf Platz sieben sprang und nach Europa blickt, im hauseigenen Weserstadion auf Union Berlin. St. Pauli gastiert als 15. bei Vizemeister VfB Stuttgart.