Saisonvorschau Sportverein Sandhausen 1916
Nie wieder graue Maus!
Der Sportverein aus der 15.000 Einwohner Gemeinde Sandhausen ist die typische graue Maus. Die Mannschaft spielt einen sehr unspektakulären Fußball und das heimische Hartwaldstadion ist auch nicht gerade als Hexenkessel gefürchtet. Doch das soll sich ändern. Der SV Sandhausen geht in seine dritte Zweitligasaison und es sollen noch viele folgen.
Es wird fleißig daran gearbeitet den Verein langfristig in der 2. Liga zu halten, so wird unter anderem das Stadion adaptiert. Am wichtigsten für den sportlichen Erfolg sind aber die Spieler. Hier wird auch auf drei Österreicher gebaut. Torhüter Marco Knaller und Mittelfeld-Abräumer Stefan Kulovits schnüren schon seit der vorigen Saison ihre Schuhe für das Team aus Baden-Württemberg. In der Sommerpause wurde René Gartler zu Sandhausen geholt und soll an vorderster Front für Tore sorgen.
Rückblick auf die Saison 2013/2014
Sandhausen hätte die Saison 2013/14 eigentlich in der 3. Liga spielen müssen, weil die Mannschaft gleich in der ersten Zweitligasaison wieder abgestiegen war. Doch auf Grund des Lizenzentzuges des MSV Duisburg durfte der SV trotzdem eine Klasse höher antreten. Der zu Saisonbeginn als Abstiegskandidat Nr. 1 gehandelte SV Sandhausen entwickelte sich zu einer der positiven Überraschungen. Das Team konnte von Anfang an Distanz zu den Abstiegsplätzen halten und beendete die Saison im sicheren Mittelfeld auf Platz 12.
In einer anderen Wertung belegte der SV Sandhausen jedoch den letzten Platz, nämlich bei den geschossenen Toren. In 34 Runden konnte Sandhausen den Ball nur 29 Mal in des Gegners Gehäuse unterbringen und stellte somit den schwächsten Angriff der gesamten 2. Liga.
Während Stefan Kulovits von Beginn weg zu den Stammkräften zählte und nur kurz von einer Schulterverletzung aus der Bahn geworfen wurde, musste sich Marco Knaller als Ersatztorwart mit dem Platz auf der Reservebank zufrieden geben.
Zugänge
Alexander Bieler (Mittelfeld, Bayer 04 Leverkusen II)
Aziz Bouhaddouz (Angriff, Bayer 04 Leverkusen II)
René Gartler (Angriff, SV Ried)
Kevin Kratz (Mittelfeld, Eintracht Braunschweig)
Moritz Kuhn (Abwehr, Sonnenhof Großaspach)
Dominik Machmeier (Tor, eigene Jugend)
Jim-Patrick Müller (Mittelfeld, Jahn Regensburg)
Leart Paqarada (Abwehr, Bayer 04 Leverkusen II)
Marc Pfertzel (Abwehr, 1. FC Union Berlin)
Andrew Wooten (Angriff, 1. FC Kaiserslautern)
Robert Zillner (Mittelfeld, SpVgg Greuter Fürth)
Abgänge
Danny Blum (Angriff, 1. FC Nürnberg)
Adama Diakité (Angriff)
Nico Klotz (Mittelfeld, MSV Duisburg)
Björn Kluft (Mittelfeld, Eintracht Braunschweig)
Markus Mendler (Mittelfeld, 1. FC Nürnberg)
Julian Schauerte (Mittelfeld, Fortuna Düsseldorf)
David Ulm (Angriff)
Eke Uzoma (Mittelfeld)
Matthias Zimmermann (Abwehr, Borussia Mönchengladbach)
Vorbereitung & Testspiele
Die Vorbereitung für den SV Sandhausen startete sehr holprig. Gegen den SV Wehen-Wiesbaden aus der 3. Liga reichte es nur zu einem 1:1. Dem Regionalligisten SV Waldhof Mannheim unterlag man im zweiten Testspiel sogar mit 2:0. Gegen TuS Mechtersheim konnte Sandhausen mit 4:2 den ersten Sieg der Saisonvorbereitung feiern.
Nun schien der Knoten geplatzt. Die U23 des Vfl Wolfsburg, in der Vorsaison immerhin Meister der Regionalliga Nord, wurde mit 5:0 besiegt. Bei diesem Match trug sich auch René Gartler erstmals in die Torschützenliste ein. Auch das nächste Spiel endete mit einem Sieg für den SV Sandhausen. Niemand geringerer als der Bundesligist FC Augsburg konnte mit 4:2 deutlich bezwungen werden, und wieder gelang René Gartler ein Treffer. Auch Marco Knaller und Stefan Kulovits kamen zu regelmäßigen Einsätzen, aber wie immer in dieser Phase der Vorbereitung wechselte der Trainer in der Pause oft die gesamte Mannschaft aus.
Ein Teil der Vorbereitung war auch die Teilnahme an einem Blitzturnier mit insgesamt 4 Mannschaften in Ludwigshafen. Im Halbfinale setzte sich Sandhausen gegen den Gastgeber Arminia Ludwigshafen mit 1:4 durch, bei diesem Sieg konnte sich auch René Gartler wieder in die Schützenliste eintragen. Im Finale wurde der SV Wehen-Wiesbaden im Elfmeterschießen bezwungen worauf Stefan Kulovits, der bei diesem Turnier als Kapitän fungierte, den Pokal in Empfang nehmen konnte.
Das letzte Testspiel der Saison wurde gegen Eintracht Frankfurt ausgetragen. Zwar musste sich Sandhausen mit 0:1 geschlagen geben, trotzdem war man auf Seiten des SVS mit dem Spiel sehr zufrieden und sprach von einer gelungenen Generalprobe. Stefan Kulovits war nicht nur wieder Kapitän von Sandhausen, sondern stand wie René Gartler einen Großteil des Spieles auf dem Feld. Marco Knaller musste, wie schon den Großteil der letzten Saison, das gesamte Spiel von der Ersatzbank aus verfolgen.
Prognose für 2014/2015
Der SV Sandhausen will sich langfristig in der 2. Fußball-Bundesliga etablieren. Dafür wurde nicht nur in den sportlichen sondern auch in den infrastrukturellen Bereich investiert. Der Verein wird zwar weiterhin nicht für das Riesenspektakel sorgen, aber wenn die Verantwortlichen so weiterarbeiten wie bisher wird Sandhausen noch viele Spielzeiten in der 2. Liga verbringen.
Ob auch Marco Knaller noch lange dazu beiträgt ist fraglich. Falls er auch in der Saison 2014/15 wieder nur der zweite Torhüter ist, wonach es es nach den Testspielen leider aussieht, wird er sich früher oder später nach einem anderen Verein umsehen.
Stefan Kulovits wird wohl auch weiterhin im defensiven Mittelfeld von Sandhausen agieren, die „Kampfgelse“ war bereits in seiner ersten Saison in Sandhausen ein wichtiger Bestandteil des Teams. In der Vorbereitung führte er die Mannschaft einige Male als Kapitän auf das Feld, man darf gespannt sein ob ihm diese Ehre auch in der Meisterschaft zuteil wird.
Hohe Erwartungen ruhen auf René Gartler. Nach seiner Verpflichtung waren von den Vereinsverantwortlichen Aussagen wie „Meilenstein für den Verein“ oder „Königstransfer“ zu hören. Jetzt liegt es daran diese Vorschusslorbeeren auch zu rechtfertigen, aber dass Gartler weiss wo das Tor steht, hat er nicht zuletzt auch in der Vorbereitung schon oft genug bewiesen.
Wir wünschen unseren Legionären viel Erfolg in der neuen Saison!
(Autor: Matthias Riemer)
