Deutschland

Schock bei Hoffenheim: Lange Pause für Prass-Mitspieler

Schon in der Vorbereitung kam es bei der TSG 1899 Hoffenheim in der Vereinsführung zu einem Beben. Diese Unruhe übertrug sich auch auf die Fans, die am ersten Spieltag zu großen Teilen das Stadion mieden und einige Plätze frei ließen. Die Anhänger der Hoffenheimer waren von dem geplanten und letztlich vollzogenen Führungs- und Machtwechsel bei der TSG wenig begeistert und kündigten im Vorfeld des 1. Spieltages bereits den Streik an. Neben den Unruhen neben dem Platz kommen jetzt auch noch personelle Sorgen auf dem Feld hinzu. Prömel zog sich im Training einen Kreuzbandriss zu und wird damit lange ausfallen.

Große Ambitionen bei schwacher Leistung

Zum vierten Mal in der Vereinsgeschichte schaffte es die TSG, sich für das internationale Geschäft zu qualifizieren. Pellegrino Matarazzo führte die Kraichgauer in Bundesliga-Saison 2023/24 auf den siebten Tabellenplatz und damit ins internationale Geschäft. Nachdem Bayer 04 Leverkusen das Double gewonnen hatte, stand fest – die TSG tritt in der UEFA Europa League an. Mit großen Erwartungen und vermeintlich neuem Schwung in der Führungsetage ging die TSG in die neue Spielzeit, doch die bisherigen Leistungen waren wenig überzeugend.

Im Auftaktspiel traten die Kraichgauer zu Hause in einer Kulisse gegen den Aufsteiger aus Kiel an, die an die Geisterspiele in der Coronazeit erinnerte. Die wenigen Zuschauer, welche die Heimmannschaft „unterstützten“, wurden von den Gästefans aus Kiel übertönt. Passend zu der schwachen Stimmung war auch die Leistung. In Überzahl und nach einer 3:1-Führung mühten sich Prass und Co. zu einem 3:2-Erfolg. Am 2. Spieltag setzte es eine 1:3-Niederlage gegen den Europapokal-Mitstreiter Eintracht Frankfurt.

Verletzungsschock im Training

Am 3. September erreichte die Hoffenheimer die nächste Hiobsbotschaft. Vize-Kapitän Grischa Prömel zog sich im Training eine Knieverletzung im rechten Knie zu und musste die Trainingseinheit direkt abbrechen. Nach einer eingehenden Untersuchung wurden die schlimmen Befürchtungen bestätigt. Der Mittelfeldstabilisator zog sich einen Kreuzbandriss zu und verpasst damit die gesamte Hinrunde. Ein Comeback des 29-Jährigen wird frühstens in der Rückrunde erwartet. Frank Kramer, der die sportliche Leitung interimsweise übernahm, bedauert die Verletzung. „Das ist eine extrem bittere Nachricht für uns und für Grischa selbst. Er hat in unserer Mannschaft eine tragende Rolle auf und neben dem Platz inne und gerade beim laufenden Prozess des Zusammenwachsens unserer Mannschaft zu Beginn einer Saison mit Spielen auf nationaler und europäischer Bühne tut dieser Ausfall richtig weh“, äußert sich Kramer auf der Vereinswebseite.

Eine Verletzung ist für jeden Spieler und jede Mannschaft ungünstig, doch bei der TSG bricht mit der Verletzung von Prömel eine wichtige Stütze im Mittelfeld weg. Zudem muss Matarazzo aufgrund der Länderspielpause auf einige wichtige Spieler verzichten und kann die späten Neuzugänge nicht mit dem Spielsystem vertraut machen.

Zweite lange Pause innerhalb von zwei Jahren

Für Prömel ist der Kreuzbandriss besonders bitter, denn bereits im Jahr 2022 verletzte er sich bei einem Zusammenprall mit Baumgartner. Bei der unglücklichen Kollision mit seinem Teamkollegen zog er sich einen Knöchelbruch zu und verpasste die Hälfte der Saison. Damals konnte er erst am Ende der Spielzeit wieder in das Spielgeschehen eingreifen und dem zu dieser Zeit abstiegsbedrohten Klub helfen. Nach starken Leistungen in der vergangenen Saison spielte er sich immer mehr in den Mittelpunkt und wurde von Bundestrainer Nagelsmann ins deutsche Nationalteam berufen, wo er gegen die Türkei (2:3) und gegen Österreich (0:2) auf der Bank Platz nahm.