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Schwarzes Meer statt Prag: Cham vor Transfer in die Süper Lig

Nach seinem Abstieg mit dem französischen Klub Clermont Foot in die Ligue 2 hat der dreifache ÖFB-Teamspieler Muhammed Cham erwartungsgemäß einen neuen Verein gefunden. Der 23-jährige Linksfuß entschied sich dabei gegen Tschechien und für einen Wechsel in die Türkei.

Dass Rapids letzter Gegner in der Qualifikation zur UEFA Europa League, Trabzonspor, noch einmal nachrüsten will, war bereits früh klar. In den letzten vier Pflichtspielen erzielte die „vierte Kraft“ im türkischen Fußball kein einziges Tor – und fuhr demnach auch keinen Sieg ein.

Cham als einer der Lichtblicke beim Clermont-Abstieg

Einer der Heilsbringer soll nun Cham sein. Der gebürtige Wiener, der senegalesisch-gambsiche Wurzeln und einen bosnisch-österreichischen Stiefvater hat, wegen dem er auch den Zweitnamen Saracevic trägt, war in der Saison 2023/24 einer der wenigen Lichtblicke bei Clermont. Er kam in der Ligue 1 auf acht Tore und vier Assists in 33 Partien, musste mit dem Klub aber dennoch den schmerzlichen Weg in die zweite Leistungsklasse antreten.

Dass Cham in die Türkei wechseln würde, leakte kurioserweise zuerst der Vorstandsvorsitzende von Slavia Prag: Jaroslav Tvrdik erklärte in einem Interview, dass man Cham ein Angebot machte, das ihn beim tschechischen Traditionsklub zum Bestverdiener gemacht hätte. Alleine die Grundablöse hätte 5,4 Millionen Euro betragen. Er könne nicht sagen, wieso Cham dieses Top-Angebot annahm, aber: „So ist der Fußball, er hat sich für Trabzonspor entschieden“.

Fans holten Cham vom Flughafen ab

Bei den heißblütigen Fans des Süper-Lig-Klubs kam das naturgemäß gut an. Cham wurde bereits von einem großen Fan-Tross vom Flughafen abgeholt, bekam umgehend den Trabzonspor-Schal umgehängt. Einzig die offizielle Verkündung des Transfers durch den Verein ist noch ausständig. Wie schon im Slavia-Angebot soll die Ablösesumme für den Linksfuß jenseits der fünf Millionen Euro liegen.

Der offensive Mittelfeldspieler kam bereits in jungen Jahren ordentlich herum: Schon als Kind spielte er in Deutschland, wechselte 14-jährig in den Nachwuchs von Hannover 96 und schließlich weiter nach Wolfsburg, wo er für die U19 und die zweite Mannschaft zum Einsatz kam. Später spielte der Offensivmann für die Admira, den dänischen Klub Vendsyssel und Austria Lustenau, gehörte aber bereits seit Herbst 2020 Clermont, das seinen Vertrag im Sommer 2022 bis 2026 verlängerte. Nun wird er voraussichtlich zum viertteuersten Verkauf der Vereinsgeschichte avancieren. Teurer war unter anderem der Drittplatzierte Adrian Grbic, der einst um neun Millionen nach Lorient übersiedelte.