Slowakei, Ungarn, Bulgarien, Rumänien: Durchwachsene Saison in Osteuropa
Die Länder im Osten Europas gelten schon beinahe als Fußballexoten. Zwar liefert die ein oder andere Nationalmannschaft hin und wieder ein Achtungserlebnis, der Klubfußball hinkt im europäischen Vergleich aber weit hinterher. Dennoch tummeln sich einige Legionäre in diesen Ländern und 12terMann.at blickt im 13. Teil der „Großen Pause“ in die Slowakei, nach Ungarn, Rumänien und Bulgarien.
Titelbild-Credits: DAC Dunajska Streda Website, Petrolul Ploiesti Website, Mezőkövesd Zsóry FC Website
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Die Nationalmannschaft der Slowakei hat in den vergangenen Jahren immer wieder bei Turnieren teilgenommen. Im Klubfußball allerdings konnte ein Klub schon lange nicht mehr aufzeigen, aber der Gruppensieg von Slovan Bratislava in der Conference League zeigt, dass auch die Liga Potenzial hat.
Mitten im Titelkampf
Dieses Potenzial hat auch [spielerprofil spieler=“Ahmet Muhamedbegovic“] erkannt, als er 2021 als frischgebackener Absteiger vom SKN St. Pölten zu DAC Dunajska Streda in die Fortuna liga wechselte. In seiner ersten Saison war der 24-jährige Innenverteidiger schon über weite Strecken Stammspieler und auch in dieser Saison kann er daran anknüpfen. In 20 von 26 Pflichtspielen stand er auf dem Platz, davon 17-mal in der Startelf. Muhamedbegovic hilft mit, dass Dunajska Streda mit 15 Gegentoren in 18 Spielen die beste Defensive der Liga stellt und mit nur drei Punkten Rückstand auf Spitzenreiter Slovan Bratislava noch mitten im Titelkampf steckt.
Während die ungarische Nationalmannschaft beinahe schon als Stammgast regelmäßig bei Europameisterschaften mitwirkt, schaffen es die Klubmannschaften nicht, an diese Erfolge anzuknüpfen. Dennoch stand seit Sommer auch ein Österreicher in der Nemzeti Bajnokság unter Vertrag.
Abstiegskampf in Ungarn
Während der slowakische Export also noch Chancen auf den Titel hat, läuft es für den ungarischen Legionär, [spielerprofil spieler=“Philipp Schmiedl“], nicht ganz so gut. Nach Stationen bei Altach, in Dänemark und der Admira, unterschreib der 25-jährige Innenverteidiger im Sommer einen Vertrag bei Mezőkövesd Zsóry FC. Dort startete er auch als Stammspieler, nachdem er aber bereits im zweiten Spiel eine rote Karte sah, begann das Ungarn-Abenteuer etwas zu stocken. Insgesamt elf Pflichtspiele in dieser Saison, seit Mitte September aber nur 16 Einsatzminuten stehen für Schmiedl zu Buche. Sein Klub steckt tief im Abstiegskampf, in der zwölf Mannschaften fassenden Liga liegt man auf Platz neun, allerdings punktegleich mit dem Elftplatzierten und nur einen Punkt vor Platz zwölf, welche beide den Abstieg bedeuten würden. Allerdings wird Schmiedl bei der Mission Klassenerhalt nicht mehr mithelfen, er wechselt im Winter in die Regionalliga Ost zum ASV Siegendorf.
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Die glorreichen Zeiten des rumänischen Fußballs sind schon länger vorbei. Stars wie Adrian Mutu hat das Land von Dracula schon lange nicht mehr hervorgebracht und auch die altgedienten Fußballklubs wie Steaua Bukarest machen eher durch Schlagzeilen neben dem Platz auf sich aufmerksam. Doch ein Österreich bekannter Spieler zog im Sommer aus, um die Liga unsicher zu machen.
Schwierige Zeiten für Torhüter
Das Jahr 2022 kann man für [spielerprofil spieler=“Andreas Leitner“] getrost als suboptimal bezeichnen. Zuerst stieg der Tormann mit der Admira ab, nach dem Auslaufen seines Vertrages fand er lange keinen Verein, ehe er im September bei Petrolul Ploiesti unterschrieb, wo er allerdings überwiegend auf der Bank Platz nehmen muss. Lediglich fünf Pflichtspiele, davon nur zwei in der Liga, stehen für den 28-jährigen Goalie zu Buche, der im Sommer teilweise mit viel größeren Klubs in Verbindung gebracht wurde. Der Aufsteiger liegt zwar in der Liga im stabilen Mittelfeld, für Leitner persönlich hat sich der Wechsel aber bislang nicht bezahlt gemacht.
Während die vorher genannten Nationen mit ihren Nationalmannschaften teilweise erfolgreich sind beziehungsweise waren, hält Bulgarien mit dem vierten Platz bei der Weltmeisterschaft 1994 aber den größten Erfolg aller genannten Länder. Vielleicht hat es das Land auch deshalb einem österreichischen Tormann angetan.
Mittelfeld bei kompliziertem Ligasystem
Die Rede ist von [spielerprofil spieler=“Hidajet Hankic“]. Der Tormann spielte in Österreich bei Austria Salzburg, Blau-Weiß Linz und Wacker Innsbruck, dazu sammelte er noch Erfahrungen in Tschechien und Rumänien. Seit Sommer 2021 steht er bei Botev Plovdiv unter Vertrag. Dort ist der 28-jährige, der bereits 77 Partien in Österreichs 2. Liga absolvierte, Stammtormann. In 20 der 22 Pflichtspielen in dieser Saison stand er zwischen den Pfosten und sorgt dafür, dass sein Klub auf Platz zehn im Mittelfeld der Parwa liga liegt. Das Ligasystem in Bulgarien ist aber sehr speziell, dadurch ist vom Abstieg bis zur internationalen Qualifikation noch alles drinnen. Nachdem jeder zweimal gegen jeden gespielt hat, spielen die ersten sechs Mannschaften der 16 Mannschaften fassenden Liga in der Meisterschaftsrunde den Titel aus. Die Plätze sieben bis zehn spielen in der sogenannten Platzierungsrunde um die Qualifikation für die Conference-League-Qualifikation. Zu guter Letzt machen sich die Plätze elf bis 16 in der Abstiegsrunde den Gang in die zweite Liga aus. Hankic liegt mit Botev Plovdiv nach 18 Runden auf Platz zehn, würde also zur Zeit in die Platzierungsrunde gehen.
Das war alles zu kompliziert? Dann schau dir hier die anderen Teile der „Großen Pause“ an, die Ligasysteme sind nicht überall so schwer zu verstehen.