Österreichs Weg zum Fixplatz in der Champions League
Auch wenn es nur eine Momentaufnahme ist – den Start in die Gruppenphase der europäischen Wettbewerbe haben sich die deutschen Vereine anders vorgestellt. Bewerbsübergreifend sind in der Champions League und der Europa League inklusive der Qualifikation von 16 Spielen gleich zwölf verloren worden – und das bei nur zwei Siegen und zwei Remis.
Bei den rot-weiß-roten Clubs läuft es hingegen zurzeit viel besser. Nach dem grandiosen Sieg von RB Salzburg über Marseille und dem 2:2 der Austria bei AEK Athen ist ein Champions-League-Fixplatz für Österreich wieder realistischer geworden.
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In der diesjährigen Fünfjahreswertung ist Österreich oben dabei. Der achtbare Erfolg der Altacher, die erst im Europa-League-Playoff knapp gescheitert sind, ist genauso wie die Punkte von Salzburg und der Austria in der Europa League der Grund für die gute Platzierung. Die heimische Bundesliga liegt in der Saisonwertung auf dem achten Platz – und damit zum Beispiel weit vor Deutschland, das aktuell auf dem 27. Rang rangiert.
Aktuelle Wertung
Platz | Land | Punkte |
1. | England | 6.929 |
2. | Zypern | 6.250 |
3. | Italien | 6.000 |
8. | Österreich | 4.500 |
27. | Deutschland | 2.429 |
Was in der Tabelle aber auch zu beachten ist: Vereine aus Österreich oder Zypern haben einfach mehr Spiele – auch gegen vermeintlich schwächere Gegner – bestritten, da diese Teams einfach früher in die Qualifikation gestartet sind. Mannschaften aus Deutschland sind beispielsweise erst in der dritten oder vierten Qauli-Runde eingestiegen oder waren bereits fix qualifiziert.
Viel wichtiger als die aktuelle Wertung ist aber sowieso die Gesamtwertung. Wie es der Name der UEFA-Fünfjahreswertung schon verrät, werden dafür die letzten fünf Saisonwertungen berücksichtigt. Damit fallen auch die Erfolge von Rapid, Sturm oder der Admira in die aktuelle Platzierung.
Österreich liegt derzeit auf dem starken zwölften Platz – was fünf Europacup-Startplätze in der Saison 2019/2020 bedeuten würde. Ein Fixplatz für die Gruppenphase der Champions League winkt aber erst ab dem zehnten Rang. Wobei im Normalfall auch Platz elf reicht. Voraussetzung ist, dass sich der Sieger der Champions League 2019 über die eigene Liga für die Königsklasse qualifiziert – wovon eigentlich auszugehen ist. Elfter ist zurzeit die Niederlande.
Um die weitere Entwicklung in der Fünfjahreswertung abschätzen zu können, müssen zudem andere Faktoren berücksichtigt werden. Neben der Erfolge als Grundlage ist es auch wichtig wie viele Vereine zu Beginn der Saison im Europacup spielen durften. Denn die Punkte (In der Gruppenphase gibt es pro Sieg zwei Punkte und für ein Remis einen Punkt) werden durch die Anzahl der spielberechtigten Teams dividiert – im Falle Österreichs also durch vier.
Der Sieg Salzburgs gegen Marseille und das Remis der Austria gegen AEK Athen bringen Österreich also 0,75 Punkte. Die Niederlande, die vor Österreich liegen, haben auch nur mehr zwei aktive Mannschaften im Europacup, während zu Beginn fünf Teams ran durften. Das heißt, dass die Punkte Hollands durch fünf dividiert werden und damit der elfte Platz für die heimische Bundesliga mehr als nur möglich ist.
Zudem gibt es für die überstandene Gruppenphase und Erfolge in der Finalrunde weitere Bonuspunkte. Da liegt RB Salzburg als Tabellenführer der Gruppe I auf Aufstiegskurs, während bei den Holländern Feyenoord Rotterdam (Champions League) und Vitesse Arnheim (Europa League) in ihren Gruppen bislang mit null Punkten auf dem letzten Platz liegen.
UEFA-Fünfjahreswertung
Platz | Land | Punkte | spielberechtigte Teams | aktive Teams |
1. | Spanien | 92.855 | 7 | 7 |
9. | Ukraine | 36.533 | 5 | 3 |
10. | Türkei | 32.000 | 5 | 3 |
11. | Niederlande | 28.549 | 5 | 2 |
12. | Österreich | 27.600 | 4 | 2 |
13. | Griechenland | 27.200 | 5 | 2 |
14. | Tschechien | 27.175 | 5 | 3 |
15. | Schweiz | 25.800 | 5 | 3 |
16. | Kroatien | 24.750 | 4 | 1 |
Wenn sich sogar Platz zehn ausgehen sollte, dann spielt der Meister der Tipico Bundesliga 2018/19 sicher in der Gruppenphase der Champions League, auch der elfte Rang könnte ja reichen. Zudem wäre der Cup-Sieger in der Europa-League-Gruppenphase gesetzt – das ist künftig aber auch bei Platz zwölf der Fall.
Damit sollte jeder – egal welchem Verein im Normalfall die Daumen gedrückt werden – auch dem Erzrivalen im Europacup Erfolge wünschen, denn am Ende ist es für Österreich einfach am Besten und sorgt langfristig für einen Aufschwung im heimischen Fußball.
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