100 Jahre Republik Österreich: Die beste ÖFB-Elf der letzten 100 Jahre
Diese Woche ist eine ganz besondere, denn am 12. November 2018 hat Österreich den 100-jährigen Geburtstag der Ernennung der Republik gefeiert. Einen Tag nach dem Ende des ersten Weltkrieges wurde am 12. November 1918 die Republik Österreich ausgerufen. Wir blicken am 100. Geburtstag in die Fußball-Geschichte des ÖFB-Nationalteams der Republik Österreich und präsentieren euch unsere beste Elf bzw. den besten Kader der letzten 100 Jahre.
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Cheftrainer:
Unsere Wahl fällt auf zwei Trainer aus zwei ganz verschiedenen Perioden. Hugo Meisl, der Österreichs Wunderteam betreute, und Marcel Koller, der Österreich in der jüngsten Vergangenheit zu einer Europameisterschaft und in die Top 10 der FIFA-Weltrangliste führte.
Hugo Meisl betreute in seiner ersten Amtsperiode von 1912 bis 1914 die Nationalmannschaft sechs Spiele lang. 1919 begann seine zweite Amtsperiode – und die sollte bis heute eine einzigartige werden. 127 Spiele, 69 Siege, 29 Unentschieden und 29 Niederlagen. Der Höhepunkt begann 1931 mit dem Sieg gegen Schottland. Auf den überraschenden Erfolg folgten 12 Spiele ohne Niederlage – darunter der Gewinn des 2. Europapokals, des Vorgängers der Europameisterschaft. 1934 holte Österreich unter Meisl den vierten Platz bei der Weltmeisterschaft in Italien.
In den letzten 100 Jahren haben viele große und erfolgreicher Trainer das Nationalteam betreut – unsere Wahl fällt aber ganz besonders auch auf Marcel Koller. Er bescherte uns in der jüngsten Zeit auch eine schöne Zeit mit einem „kleinen Wunderteam“ und schaffte erstmals sportlich die Qualifikation für eine Europameisterschaft.
Tor:
Startelf:
Friedrich „Friedl“ Koncilia steht für die 12terMann-Redaktion in der Startelf der 100-jährigen ÖFB-Auswahl. Er absolvierte 84 Länderspiele zwischen 1970 und 1985 – und nahm an den Weltmeisterschaften 1978 und 1982 teil. Dabei hütete er auch das Tor beim legendären 3:2-Sieg über Deutschland bei der WM in Argentinien.
Erweiteter Kader:
Im Kader stehen für uns noch zwei weitere Torhüter, die genauso das Zeug für den Einserposten in unserer Auswahl haben. Walter Zeman, der Goalie des Teams das 1954 WM-Dritter wurde und auch Rapid-Legende Michael Konsel mit 43 Länderspielen.
Verteidiger:
Startelf:
In der Startelf führt kein Weg am Wödmasta und Grantler Ernst Happel vorbei. Nicht nur als Trainer feierte er großartige Erfolge, er ist auch als Spieler nicht aus der österreichischen Fußball-Geschichte wegzudenken. 51 Spiele, fünf Tore und der dritte Platz bei der WM 1954 in der Schweiz sind dem Wiener im Teamdress gelungen.
Zu den besten Verteidigern in der ÖFB-Geschichte gehört auch Bruno Pezzey. Er absolvierte 84 Länderspiele – darunter bei der Weltmeisterschaft 1978 gegen Deutschland – und erzielte fünf Tore. Er gehörte zu den weltbesten Liberos seiner Zeit, starb 1994 mit 39 Jahren aber viel zu früh als Trainer von Österreichs U21-Team.
Gerhard Hanappi spielte bei der Weltmeisterschaft 1954 als linker Verteidiger und feierte dabei seinen größten Erfolg. Er ist uns aber auch als Rapid-Legende und Architekt des Gerhard-Hanappi-Stadions bzw. Weststadions in Erinnerung geblieben. Im Nationalteam spielte er zwischen 1948 und 1964 auch im Mittelfeld und bestritt insgesamt unglaubliche 93 Partien.
Erweiterter Kader:
In der Defensive finden sich in unserem erweiterten Kader noch viele weitere großartige Fußballer. Austria-Legende und Kapitän beim Wunder von Cordoba Robert Sara und der Kapitän und Stammspieler bei der erfolgreichen Qualifikation für die Endrunde 2016 [spielerprofil spieler=“Christian Fuchs“]. Für uns gehören zum Kader die Verteidiger im Wunderteam Josef Blum und Karl Sesta. Letzterer sorgte in den 1930ern für sensationelle Anekdoten. Nebenbei war er nämlich als Ringer tätig und soll in einem Auswärtsspiel der Wiener Austria in Griechenland dort ein Duell im Ringen gewonnen haben – in der Pause des Austria-Spiels. Deshalb wurde er im Team von den Fans auch als „Der Blade“ bezeichnet. Außerdem wurde er im Rahmen des Gastspiels Österreichs in England vom Herzog von Kent, einem Sohn des damaligen britischen Königs George V, fürs Ausüben „eines schönen Handwerks“ gelobt. „Der Blade“ reagierte mit einem wienerischen “Sie haben a ka schlechte Hack’n, Majestät.“
Mittelfeld:
Startelf:
Ernst Ocwirk war das Um und Auf im Mittelfeld bei der WM 1954. Als zentraler Mittelfeldspieler gehörte er damals zu den Besten der Welt. Er begann seine Karriere in Floridsdorf beim FAC, wurde aber später zur Legende bei der Wiener Austria und in der Serie A bei Sampdoria Genua. Das ÖFB-Dress trug er 63 Mal und traf sechs Mal. Ein weiterer Fixpunkt in unserer 100-jährigen Startelf ist Rekordteamspieler Andreas Herzog . Er darf in unserer Auswahl natürlich nicht fehlen. 103 Länderspiele, 26 Treffer und zwei WM-Teilnahmen 1990 und 1998 sprechen für den derzeitigen Cheftrainer Israels.
Auch Herbert Prohaska ist aus unserer Elf nicht wegzudenken. Wobei er auch als Trainer unserer legendären Auswahl in Frage käme – immerhin führte Schneckerl Prohaska das Nationalteam mit Andi Herzog als Spieler zur WM 1998. Ein aktueller Teamspieler gehört mittlerweile auch zu den großen Legenden im Nationalteam. [spielerprofil spieler=“Marko Arnautovic“] ist nicht nur ein enorm großer Publikumsliebling und eine schillernde Persönlichkeit, sondern auch ein großartiger Fußballer, die Stütze im derzeitigen Nationalteam und ein unglaublicher Motivator. Auf 75 Länderspiele und 20 Tore werden noch hoffentlich viele Folgen – vielleicht ist ja auch die Rekordzahl von Herzog drinnen.
Erweiterter Kader:
Neben Arnautovic gehört auch [spielerprofil spieler=“David Alaba“] als aktueller Teamspieler für uns zu den besten Teamspielern der letzten hundert Jahre – auch wenn es für die Startelf nicht gereicht hat. Seine Position im Nationalteam ist zwar oft diskutiert worden – sein Anteil an der EM-Teilnahme und den Erfolgen unter Marcel Koller ist aber unumstritten. Außerdem ist er der teuerste Spieler in der Geschichte des ÖFB – auch wenn die heutigen Transfersummen im Vergleich mit den Summen aus dem 20. Jahrhundert hinken. In die erweiterte Auswahl gehört zudem Mittelfeldspieler Karl Koller, der 1954 WM-Dritter wurde.
Sturm:
Startelf:
Im Sturm haben wir viele großartige Spieler – gleich drei in der Startelf. Sie haben die letzten hundert Jahre aber einfach geprägt. Matthias Sindelar stürmte etwa in den 1920er Jahren und dann auch in den 1930er-Jahren im Wunderteam unter Hugo Meisl. Für viele ist „der Papierene“ der beste österreichische Fußballer des 20. Jahrhunderts und wohl auch der weltbeste Kicker seiner Zeit in den 30ern – immerhin war er Kapitän des Wunderteams. Sein überraschender Tod 1939 bleibt aber bis heute ungeklärt. Er wurde damals als noch aktiver Fußballer tot im Bett aufgefunden. Seine jüdische Freundin starb einen Tag später, die Akten zum Fall verschwanden jedoch im Laufe des zweiten Weltkrieges. Bei seinem Begräbnis am Zentralfriedhof sollen um die 15.000 Fans dabei gewesen sein.
Die beiden anderen Stürmer in unserer Startelf sind die Teamspieler mit den meisten Toren. Rekordtorschütze Toni Polster mit 44 Toren in 95 Spielen (1982-2000) und Hans Krankl mit 34 Treffern in 69 Partien (1973-1985).
Erweiterter Kader:
In der erweiterten Auswahl stehen Hans Horvath, der neben Sindelar auch Stürmer im Wunderteam war, Erich Hof, der mit 28 Team-Toren zu den erfolgreichsten Stürmern Österreichs gehört und natürlich Ivica Vastic, der gefühlt zwei Jahrzehnte prägte. 1998 sein spätes WM-Tor beim 1:1 gegen Chile oder zehn Jahre später sein später Ausgleich zum 1:1 bei der Heim-EURO gegen Polen.
Außerdem gehört auch noch Erich Probst in unseren Kader. Der Rapidler schaffte jedenfalls bei der WM 1954, als Österreich damals beim Turnier in der Schweiz Dritter wurde, Großartiges. Er erzielte sechs Tore und wurde damit hinter dem Ungarn Sándor Kocsis Zweiter in der Torschützen-Liste der Endrunde.
[spielerprofil spieler=“ Marc Janko“] prägte die jüngere Vergangenheit des ÖFB-Teams im Sturm und hatte mit sieben Treffern, darunter das Fallrückzieher-Tor in Russland, maßgeblichen Anteil an der erfolgreichen EM-Quali für die Endrunde 2016 in Frankreich.
Die für uns beste ÖFB-Elf der letzten 100 Jahre:
Reserve bzw. erweiterter Kader: Michael Konsel, Walter Zeman; Josef Blum, Christian Fuchs, Robert Sara, Karl Sesta; Karl Koller, David Alaba; Ivica Vastic, Marc Janko, Kurt Jara, Erich Hof und Erich Probst.
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Für ein kleines Land wie unseres ist es dann doch erstaunlich wieviele absolute Weltklassekicker wir in den 100 Jahren hervorgebracht haben, Sindelar, Ocwirk, Pezzey, Krankl..
Das Problem liegt aber nicht im Talent der Kicker sondern in dem der Funktionäre – in den 50ern konnte Rapid Real schlagen – klar kann der Madrier Verein mit seiner Tradition und Renommee nicht mir Rapid verglichen werden, aber jetzt reicht es nicht mal mehr für Villreal oder Wolfsberg…