Nationalteam

Abschied von Didi Constantini: Ein Leben für den österreichischen Fußball

Dietmar „Didi“ Constantini verstarb am 18. Dezember 2024 im Alter von 69 Jahren. Als Spieler und Trainer prägte er den österreichischen Fußball über Jahrzehnte hinweg.

Der frühe Tod von Didi kommt nicht völlig überraschend. 2019 wurde nach einem Geisterfahrer-Unfall bekannt, dass der ehemalige Nationaltrainer an Demenz erkrankte. Seine Tochter Johanna, eine klinische Psychologin, veröffentlichte daraufhin das Buch „Abseits – aus der Sicht einer Tochter“, in dem sie den Umgang der Familie mit der Krankheit schildert.

Didi Constantini wurde für seine Ehrlichkeit und seinen Humor geschätzt. Der österreichische Fußball und die Förderung der Talente lagen ihm am Herzen. Über 20 Jahre lang leitete er erfolgreich seine Nachwuchs-Fußball-Camps in Österreich.

Seine aktive Karriere begann beim FC Wacker Innsbruck, mit dem er zweimal die österreichische Meisterschaft gewann. Nach weiteren Stationen, etwa beim LASK und in Griechenland beendete er seine Spielerkarriere beim Wiener Sport-Club.

In den folgenden Jahren sammelte Constantini seine ersten Erfahrungen als Assistenztrainer, unter anderem bei Al-Ittihad in Saudi-Arabien und beim SK Rapid. 1991 übernahm er die Betreuung der österreichischen U-21-Nationalmannschaft und fungierte gleichzeitig als Co-Trainer des A-Nationalteams unter Alfred Riedl. Nach Riedls Entlassung im selben Jahr übernahm er interimistisch die Rolle des Nationaltrainers. Unter dem legendären Ernst Happel kehrte er 1992 in die Position des Co-Trainers zurück und wurde von Happel als Mentor gefördert. Nach Happels Tod im November 1992 führte Constantini das Nationalteam erneut interimistisch.

Seine erste Station als Cheftrainer in der Bundesliga hatte er 1993 beim LASK, gefolgt von Engagements bei der Admira und dem FC Tirol. 1997 wagte er den Schritt ins Ausland und übernahm den deutschen Zweitligisten 1. FSV Mainz 05. Nach seiner Rückkehr nach Österreich setzte er seine Trainerkarriere fort und leitete unter anderem den FC Kärnten und den FC Superfund. Hervorzuheben ist seine Zeit beim FK Austria Wien, wo er den Verein von den unteren Tabellenregionen auf einen internationalen Europacup-Startplatz führte.

Im März 2009 wurde Constantini zum Cheftrainer der österreichischen Nationalmannschaft ernannt, eine Position, die er bis September 2011 innehatte. In dieser Zeit setzte er verstärkt auf junge Talente und verhalf Spielern wie dem damals 17-jährigen David Alaba und dem 18-jährigen Aleksandar Dragovic zu ihren Debüts im Nationalteam.

Wir verabschieden uns von Didi Constantini. Unser tiefes Mitgefühl gilt seiner Familie; wir wünschen ihnen in dieser schweren Zeit viel Kraft und Trost.