Adamu nach Doppelpack: „Hatte Gänsehaut und fühl‘ mich wie zu Hause“
Der SC Freiburg muss derzeit mit Michael Gregoritsch auf einen etatmäßigen Angreifer verzichten, doch dieser Ausfall fällt für die Freiburger nicht ins Gewicht. Der Grund trägt den Namen Junior Adamu. In der dritten Runde der Deutschen Bundesliga gelang dem jungen ÖFB-Teamspieler ein Doppelpack, womit er einen 0:1-Rückstand für seine Freiburger drehte. Die Tore in der heimischen Europa-Park-Arena waren die ersten Bundesligatreffer für den Ex-Salzburger.
Dominantes Freiburg dreht das Spiel in der zweiten Halbzeit
Die Breisgauer liefen in ihrer gewohnten 4-2-3-1-Grundordnung auf und gingen von Beginn an mit Selbstbewusstsein in die Partie. Der SC Freiburg störte die Bochumer früh in der eigenen Hälfte und konnte sich immer wieder mit hohen Ballgewinnen rund um den gegnerischen Strafraum festsetzen. Gelang es den Bochumern mal gelang, sich aus dem Druck zu befreien, konnten sich die Freiburger auf die stabile Defensive rund um ÖFB-Teamspieler Philipp Lienhart verlassen. Das Spiel war auf dem besten Weg, torlos in die Halbzeit zu gehen, doch in der 44. Minute gelang dem VfL Bochum durch Myron Boadu der überraschende Führungstreffer. Das Tor war das erste Bundesliga-Tor des VfL in der Saison 2024/25.
Den Gegentreffer kurz vor der Pause schockte die Breisgauer nur kurz, denn sie kamen genauso selbstsicher wie zu Beginn des Spiels aus der Kabine. Nach knapp einer Stunde erzielte Junior Adamu den hochverdienten Ausgleich. Der junge Österreicher wurde von Vincenzo Grifo mit einem Steilpass durch die Schnittstelle der Innenverteidigung von Bochum auf die Reise geschickt. Kein Abwehrspieler kam dem schnellen ÖFB-Legionär hinterher, der von der Strafraumkante eiskalt halbhoch ins rechte Eck abschloss (58.). Der starke Bochumer Keeper touchierte den Ball zwar noch, konnte den Treffer aber nicht verhindern. Das zweite Tor von Adamu ließ nicht lange auf sich warten. Nach einem wilden Durcheinander und viel Spielglück fiel der Ball nach ein bisschen Flipper vor die Füße von Adamu, dessen Schuss abgefälscht den Weg ins Tor fand (61.).
Miyoshi verpasst Traumtor um Zentimeter
Aus Sicht des ehemaligen Salzburg-Coaches Peter Zeidler, der jetzt den VfL Bochum trainiert, waren diese Treffer besonders bitter. Kurz vor der Halbzeit hatte der auffällige Miyoshi mit einem Geniestreich das zweite Tor auf dem Fuß. Der Japaner erkannte, dass der Freiburger Schlussmann weit vor seinem Tor stand und probierte es einfach von der Höhe der Mittellinie. Goalie Atobolu stürmte dem Ball hinter her und konnte ihn mit einem Hechtsprung in letzter Sekunde um den Pfosten lenken.
Nach dem Führungswechsel war für beide Mannschaften weitere Treffer möglich – das Spiel entwickelte sich zu einem offenen Schlagabtausch. Der vermeintliche Ausgleichstreffer zählte aufgrund eines vorangegangenen Handspiels nicht. Das vorentscheidende 3:1 zählte wegen einer Abseitsposition von Lukas Höler. Philipp Lienhart wurde in der Halbzeit durch Matthias Ginter ersetzt. Junior Adamu verließ als gefeierter Held in der 88. Spielminute das Feld. Für ihn kam Kiliann Sildillia für die Schlussminuten in die Partie. Michael Gregoritsch fehlte weiterhin verletzungsbedingt.
Stimmen zum Spiel:
Matchwinner Junior Adamu (SC Freiburg): „Ich freue mich, dass der Vince mir da einen geilen Assist gibt. Ich wusste wir brauchen den Treffer und dann hab ich ihn gemacht. Immer wieder schön, Tore zu erzielen. Es ist so schön, schöner geht es nicht. Es fühlt sich an wie ein Traum. Ich hatte Gänsehaut und fühle mich wie zu Hause.“
Peter Zeidler (Trainer VfL Bochum): „Ich denke ein Punkt wäre möglich gewesen. Wir müssen natürlich auch festhalten, dass unser Gegner, der SC, mehr Torschüsse und mehr Torchancen hatte. Aber wenn man nochmal das Szenario anschaut – das 2:0 war möglich kurz vor der Pause. Es ist wirklich schade, ein Punkt hätte, wie man so schön sagt, auch unserer Moral gutgetan.“
Maximilian Wittek (VfL-Kapitän): „Wir freuen uns über das Tor, aber am Ende fahren wir mit nichts nach Hause. Das ist sehr enttäuschend.“