Die Ära Franco Foda in Zahlen
Franco Fodas Zeit als Oberlehrer des heimischen Fußballnationalteams ist geschlagen. Nachdem in der Vorwoche auch das Bonbon der WM-Qualifikation über die Nations League vergeigt wurde, verabschiedete sich der Deutsche am 29.3. mit einem 2:2 gegen Schottland vom ÖFB-Trainerstuhl. Österreich hat unter Franco Foda immerhin ein Achtelfinale bei einer EM erreicht und die Nations League der Gruppe B gewonnen, doch wirklich ansehnlich war das Gekicke unter dem Deutschen nicht wirklich. Stümperhaft war im Speziellen das Abschneiden in der WM-Qualifikation. Was bleibt ist kein einziger Sieg in einem Bewerbsspiel gegen ein Team, das in der FIFA-Weltrangliste vor der heimischen Elf lag, ein in der Offensive völlig ideenloser Kick und seit 2021 Gegentore en masse, obwohl die Zahl „Null“ bei den Gegentoren für Franco Foda gar heilig ist.
Wir nehmen den Abschied von Foda zum Anlass, uns durch seine Zahlen zu wühlen und arbeiten die 48 Länderspiele des Deutschen auf.
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Seitdem Franco Foda das Team im Jahr 2017 übernahm, lief die heimische Auswahl unter den Fittichen des Deutschen 48mal auf. Dabei schauten 27 Siege heraus, sechs Unentschieden und fünfzehn Niederlagen runden die Statistik ab. Während 77 Treffer erzielt wurden (im Schnitt 1,61 Tore pro Partie), kassierte die Elf 52 Tore (1,08 Gegentreffer pro Partie). 87 Zähler wurden bejubelt, durchschnittlich bedeutet dies 1,81 Punkte pro Partie.
Die ersten zwei Jahre unter Foda
Im Jahr 2017 übernahm Foda das Zepter des heimischen Nationaltrainers, betreute das Team aber lediglich im Freundschaftsspiel gegen Uruguay und holte dabei einen 2:1-Sieg.
Mit 2018 startete der Deutsche offiziell seine Teamchef-Rolle, durfte die Auswahl der besten österreichischen Kicker elf Mal betreuen. Dabei wurden im Schnitt 1,36 Treffer erzielt, nur 0,72 Gegentore bewiesen defensive Stabilität. Lediglich im Freundschaftsspiel gegen Brasilien kassierte die Elf drei Gegentore, auch Dänemark schenkte der Auswahl in aller Freundschaft zwei Gegentreffer ein. Ansonsten spielten Arnautovic und Co sechsmal zu Null, kassierten dreimal einen Treffer. Nach elf Länderspielen (vier Nations League-Spiele und sieben Freundschaftsspiele) standen schlussendlich im Schnitt zwei Zähler auf der Habenseite der rot-weiß-roten Equipe.
Das Jahr 2019 sollte im Speziellen in der Offensive nochmal einen Schub nach vorne bringen. In zehn Spielen (sämtliche Spiele fanden damals im Rahmen der EM-Qualifikation statt) gelangen dem österreichischen Team im Schnitt starke 1,9 Treffer pro Partie, eine deutliche Verbesserung im Vergleich zum Vorjahr. Bei den Gegentoren erhöhte sich der Wert auf 0,9, wobei hier im Speziellen die 2:4-Niederlage gegen Israel heraussticht. Denn während Lindner und Co in vier Spielen ohne Gegentor blieben, setzte es in fünf Spielen einen Gegentreffer. Wird der Punkteschnitt über das gesamte Jahr gesehen betrachtet, so gab es im Vergleich zum Vorjahr eine marginale Verschlechterung – 1,9 Punkte pro Spiel sind dennoch überzeugend.
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Starke dritte Saison, massiver Absturz im Jahr 2021, keine Verbesserung im Jahr 2022
Auf das Jahr 2019 folgte 2020, welches, bedingt durch Corona, lediglich acht Länderspiele (zwei Freundschaftsspiele und sechs Spiele im Zuge der Nations League) zu bieten hatte. Dabei sticht ins Auge, dass die offensive Durchschlagskraft, verglichen mit dem Vorjahr, abgenommen hat. In den achten Partien erzielte die Elf rund um David Alaba dennoch 1,75 Tore pro Partie. Im Bezug auf die Gegentore änderte sich wenig – 0,88 Tore sind eine leichte Verbesserung. Lediglich gegen Rumänien kassierte das Team drei Tore, dreimal spielte es zu Null, viermal kassierten die rot-weiß-roten Torhüter jeweils einen Treffer. Was jedoch deutlich hervorsticht, ist der Punkteschnitt des Nationalteams im Jahr 2021. Satte 2,36 Punkte holte das Nationalteam unter Franco Foda – einer Niederlage gegen Rumänien und einem Unentschieden gegen eine norwegische C-Elf stehen sechs Siege gegenüber.
Doch in dieser Tonart sollte es nicht weitergehen, denn das Jahr 2021 brachte – auch wenn das Team bei der Europameisterschaft bis ins Achtelfinale vorstoßen konnte, und dort nur knapp Italien unterlag – einen drastischen Rückschritt in allen Facetten. Sechzehn Spiele wurden absolviert, sieben Niederlagen, zwei Unentschieden und sieben Siege resultierten daraus. Erschreckend dabei ist der Blick auf die Statistik der Tore, Gegentreffer und Punkte. So sank der Schnitt der erzielten Treffer auf 1,5 Tore pro Spiel. Gleichzeitig schoss die Anzahl der Gegentreffer massiv in die Höhe. Ganze 1,44 Tore musste die heimische Elf im Jahr 2021 pro Partie einstecken – dabei stechen im Speziellen die 0:4-Niederlage gegen Dänemark und das völlig indiskutable 2:5 gegen Israel heraus. Zudem gelang es der Elf von Franco Foda, nur mehr in fünf Spielen kein Gegentor zu kassieren. Diese desaströsen Werte gipfeln in einem ebenso horrenden Punkteschnitt – mit 1,44 Punkten pro Partie stand das Team so schlecht da, wie noch nie zuvor.
Auch die beiden Länderspiele unter den Fittichen von Foda im Jahr 2022 vermochten keine Verbesserung darzustellen. Gegen Wales und Schottland kassierte die Elf vier Gegentreffer, dreimal landete die Kugel im gegnerischen Kasten. Ergibt im Schnitt zwei Gegentreffer pro Partie, 1,5 Treffer pro Spiel und einen Punkteschnitt von 0,5.
Freundschaftsspiele versus Bewerbsspiele
Zu guter Letzt sollen hier auch noch die Freundschaftsspiele separat von den Bewerbsspielen betrachtet werden. Dreizehn Spiele in aller Freundschaft wurden unter Foda absolviert. Dabei schoss die heimische Auswahl durchschnittlich 1,62 Tore, kassierte 0,85 Gegentore und erzielte exakt 2 Punkte im Schnitt.
Dem gegenüber stehen 35 Bewerbsspiele, in denen man durchschnittlich 1,6 mal den Ball im gegnerischen Gehäuse unterbrachte, dabei 1,17 Gegentore kassierte. Hinsichtlich des Punkteschnitts liegt Foda bei 1,74 Punkte und damit hinter Marcel Koller, der es bei Bewerbsspielen auf einen Punkteschnitt von 1,85 Punkte pro Partie brachte.
Resümee
Resümierend muss festgestellt werden, dass Franco Foda im Jahr 2020 seinen Höhepunkt erreicht hat. Starke 2,37 Punkte pro Partie sprechen eine deutliche Sprache. Erschreckend jedoch, dass das Niveau nicht mal ansatzweise in das Jahr 2021 mitgenommen werden konnte und 2022 dem ganzen nochmal die Krone aufgesetzt hat. Dass Franco Foda abgelöst wird, das darf ob der Entwicklung nicht überraschen. Ob jedoch lediglich eine Änderung der Personalie des Trainers eine Änderung herbeiführen wird oder vielleicht doch ein grober Umbruch im gesamten ÖFB anstehen sollte – sprich Sportdirektor – das sollte durchaus andiskutiert werden.