Nationalteam

GEGNERPORTRÄT: Luxemburg – Ein Land auf dem Vormarsch

Am morgigen Mittwoch steht für das österreichische Nationalteam das nächste Länderspiel an, das als Generalprobe für die letzten beiden Spieltage in der UEFA Nations-League fungiert. Mitten in der Corona-Krise gastiert Österreich in Luxemburg, ein Sieg ist auf den ersten Blick Pflicht und sollte bestenfalls auch möglichst hoch ausfallen. Befasst man sich jedoch etwas genauer mit dem Großherzogtum wird klar, dass die bevorstehende Begegnung mit Sicherheit keine leichte Aufgabe wird.

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Luxemburg: Ein Land im Aufwind

Denn der Fußball in Luxemburg hat sich in den vergangenen Jahren stark verbessert und weiterentwickelt. Vorbei ist die Zeit, in der man lediglich als Kanonenfutter für andere Mannschaften in den Qualifikationsrunden für internationale Turniere diente. Klar hat Luxemburg in den meisten Duellen immer noch die Außenseiterrolle inne, das kleine Land findet sich in dieser jedoch besser zurecht, als noch in früheren Zeiten. Erfolge, wie ein 2:1-Auswärtssieg gegen die Schweiz oder ein 0:0 gegen den späteren Weltmeister Frankreich im Jahr 2017, verliehen dem Team enormes Selbstvertrauen. Durch dieses erlangte Luxemburg einen enormen Aufschwung, auch in der FIFA-Weltrangliste kletterte man immer weiter nach oben. Befand man sich im Jahr 2006 noch auf dem 186. Rang, stand das Großherzogtum im Jahr 2017 auf Platz 83 – bis heute Bestwert.

Erfolge in der Nations-League

Momentan befindet man sich zwar „nur“ auf dem 95. Platz, dennoch trifft Österreich auf das vermutlich stärkste Team Luxemburgs seit jeher. Die Mannschaft wirkt eingespielt, einige Spieler stehen schon jahrelang gemeinsam für die Nationalelf auf dem Platz. Einen erheblichen Anteil an den Erfolgen seines Landes hat auch Nationaltrainer Luc Holtz, der das Team seit 2010 betreut. Dieser machte es sich zur Aufgabe den Fußball in Luxemburg kontinuierlich weiterzuentwickeln und zu verbessern. Auch die Einführung der Nations-League tat dem Großherzogtum gut, schließlich kann man sich in diesem Wettbewerb mit ähnlich starken Teams messen. Befand man sich bei der Erstaustragung des Turniers noch in Liga D, ist das Nationalteam mittlerweile in der drittklassigen Liga C angelangt. Dort befindet man sich nach Siegen gegen Aserbaidschan, Zypern und Montenegro auf dem starken ersten Platz und musste bisher nur eine Niederlage hinnehmen. Gewinnt Luxemburg die letzten beiden Spiele gegen Aserbaidschan und Zypern, ist der Aufstieg fixiert. Dies wäre der vermutlich größte Erfolg in der Geschichte des kleinen Staates.

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Die Mannschaft

Doch wer sind nun jene Akteure, die ihr Land zu solchen Erfolgen führten? Hier einzelne Spieler für den Erfolg verantwortlich zu machen, wäre eine Beleidigung gegenüber dem Team, der Star ist nämlich ganz klar die Mannschaft. Die Spieler überzeugen vor allem mit ihrer Einstellung und ihrem Zusammenhalt, man ist nicht von einem einzigen Akteur abhängig. Vor allem die Kontinuität innerhalb des Nationalteams und die geringe Fluktuation an Spielern tut dem Team gut. Die Mannschaft ist eingespielt, gewisse Automatismen wirken. Zudem ist der taktische Ansatz von Trainer Holtz in den meisten Fällen nahezu unverändert und exzellent auf das Team abgestimmt. Die Mannschaft hatte genug Zeit diesen zu verinnerlichen und sich daran anzupassen.

Dennoch gibt es natürlich gewisse Spieler, die hervorzuheben sind. So zum Beispiel Kapitän Laurent Jans, der schon lange Teil der Mannschaft ist und das Team führt. Seine Stärke ist vor allem seine Flexibilität, der 28-Jährige von Standard Lüttich kann jede defensive Rolle einnehmen und hat schon 64 Länderspiele für Luxemburg absolviert. Ebenso wichtig ist der defensive Mittelfeldspieler Lars Gerson, der norwegische Wurzeln hat. Er kommt sogar auf 75 Einsätze für sein Land und spielt momentan für den IFK Norrköping aus Schweden. Die beiden vielversprechendsten Akteure sind wohl die beiden Mittelfeldspieler Leandro Barreiro (FSV Mainz 05) und Vincent Thill (CD Nacional). Letzterer befand sich einst sogar im Fokus vom deutschen Rekordmeister Bayern München. Für Tore sorgt Stürmer Gerson Rodrigues, der aktuell bei Dynamo Kiew unter Vertrag ist. Einige Akteure spielen zudem beim heimischen Verein F91 Düdelingen, der mittlerweile nicht nur Salzburg-Fans bekannt sein sollte. 2019 qualifizierte sich dieser sogar für die Gruppenphase der Europa-League.

Die taktische Ausrichtung

Doch was erwartet unser Nationalteam morgen? Die taktische Ausrichtung der Luxemburger wird vermutlich etwas abgeändert gegenüber den bisherigen Spielen in der Nations-League sein, in welchen das Großherzogtum nicht mehr der klare Außenseiter war und sogar teilweise das Spiel machen musste. Gegen Österreich wird man sich vorwiegend auf die Defensive konzentrieren und dort kompakt stehen. Das Ziel wird es sein, solang wie möglich ohne Gegentor zu bleiben und durch Konter gefährlich zu werden. Dass das österreichische Nationalteam durch solch eine Spielweise Probleme bekommen kann, hat auch schon die Pleite gegen Lettland gezeigt, an welcher sich Trainer Holtz eventuell orientieren wird. Eine Aufstellung zu prognostizieren ist quasi unmöglich, da die Begegnung ja lediglich ein Freundschaftsspiel ist und die aktuelle Corona-Krise den Fußball ohnehin auf den Kopf stellt, könnte diese wohl auch gewürfelt werden. Doch egal welche Personalien morgen für Luxemburg auf dem Platz stehen, ein Zuckerschlecken wird die Begegnung für unser Nationalteam, das bisher jedes Aufeinandertreffen mit dem Großherzogtum für sich entschieden hat, gewiss nicht.

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