ÖFB verlängert Projekt12
Erfolgsprojekt wird verlängert
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Am gestrigen Montag präsentierte der ÖFB im Raiffeisen-Gebäude in Wien die Verlängerung des erfolgreichen Individual-Fördermodells Projekt12 bis 2018. Das Projekt12 wurde 2009 vom ÖFB in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Verteidigung und Sport sowie der Österreichischen Fußball-Bundesliga initiiert und nun zum zweiten verlängert. Derzeit befinden sich im Projekt 25 Spieler und zehn Spielerinnen, die zum Teil auch im Ausland engagiert sind.
Windtner stolz auf Entwicklung durch P12
Der ÖFB begann im Jahr 2001 den „Österreichischen Weg“ und hat 2003 das Projekt „Challenge08“ ins Leben gerufen. Nach der Heim-Europameisterschaft 2008 lief dieses Projekt aus und seitdem werden die größten Talente des Landes im Altersbereich U15-U19 individuell im Projekt12 gefördert. Diese Individualförderung der Talente ist die Hauptzielsetzung des Projekts, in dem quasi jeder Spieler für sich ein einzelnes Projekt darstellt. Der Erfolg des Projektes war bereits in den letzten Jahren durch zahlreiche Endrundenteilnahmen (seit 2010 war der ÖFB bei neun Nachwuchs-Endrunden) der ÖFB-Nachwuchsnationalmannschaften und Erfolge im Frauenfußball ersichtlich und gipfelte vergangenen Herbst in der erfolgreichen Qualifikation für die UEFA Euro 2016 in Frankreich. Viele Stammspieler wie die Stars David Alaba und Aleksandar Dragovic wurden in den letzten Jahren durch das Projekt12 gefördert. „Das Projekt12 ist das Kernstück in der österreichischen Fußballausbildung“, war von ÖFB-Präsident Dr. Leo Windtner, der sichtlich stolz ist, zu hören. „Vor zwei Wochen präsentierte Sportdirektor Willi Ruttensteiner beim M6-Meeting, einem Treffen von sechs zentral-europäischen Fußball-Verbänden, das Projekt12. Wir haben dafür Respekt, wenn nicht sogar Bewunderung von den anderen Verbänden für dieses Projekt erhalten“, fuhr der Präsident fort, der auch erwähnte, dass es nun die wesentlich schwierigere Aufgabe sein wird diesen hohen Status in Europa zu halten.
Sehr angetan vom Projekt zeigte sich auch der Bundesminister für Verteidigung und Sport Mag. Hans Peter Doskozil. Er erwähnte den Mehrwert der Erfolge im Spitzensport für den Breitensport. Durch das Projekt werden die größten Talente aus dem Breitensport für den Spitzensport vorbereitet, um im Folgenden als Spitzensportler wieder als Vorbilder für den Breitensport zu fungieren.
Förderung soll früher beginnen
Der ÖFB-Sportdirektor Willi Ruttensteiner fungiert als Projektveranwortlicher und erklärte wie ein Spieler in das Förderungsprojekt aufgenommen wird. Dies wird allein durch die Trainer der Nachwuchsnationalmannschaften entschieden. „Kann dieser Spieler Nationalspieler werden?“, fragt Ruttensteiner dabei die verantwortlichen Trainer. Diese Frage ist bei 14, 15-jährigen oft sehr schwer zu beantworten, wodurch auch immer wieder Spieler aus dem Projekt12 rausfallen oder neu dazukommen. Wird ein Spieler dann in das Fördermodell aufgenommen wird von ihm ein Spielerprofil in der Online-Datenbank angelegt. Hier liegt der Fokus zuerst auf den Stärken des betroffenen Spielers und danach erst auf den Bereichen, wo es noch Verbesserungspotential gibt. Dieses Online-System ist laut Ruttensteiner eines der besten und umfangreichsten in ganz Europa. Sowohl Trainer, Klubs als auch Spieler haben jederzeit Zugang zu den Daten in den Spielerprofilen. Für die nächsten drei Jahre soll die Förderung bereits in früheren Jahren in den LAZ beginnen. So sollen bereits die 10- bis 14-jährigen verstärkt individuell betreut werden, um besser auf die Akademien vorbereitet zu sein. Weiters sollen auch Videos von Nachwuchsländerspielern an die Klubs verteilt werden, um dort aufgefallenen Schwächen im spielerischen oder taktischen Verhalten, verstärkt zu trainieren. Verbessert soll auch die Ausbildung der Conditioning Coaches und Individualtrainer werden, um den Spielern beste Bedingungen zu liefern.
Besonderes Augenmerk soll in der kommenden Periode auch auf die steigende Eigenverantwortung und Selbstständigkeit der Spieler gelegt werden. Laut dem ÖFB-Sportdirektor sollen die Spieler bereits in jungen Jahren selbst ein Gefühl dafür entwickeln was sie im Training brauchen und was ihnen gut tut. Dadurch profitiere der einzelne Spieler und letztendlich die ganze Mannschaft.
Ruttensteiner beweist hier als Projektverantwortlicher einmal mehr wie wichtig er für die positive Entwicklung der letzten Jahre im ÖFB ist. Durch seine akribische Arbeit schaffte er es, den österreichischen Nachwuchsfußball in der europäischen Spitze zu etablieren, sodass sich letztendlich auch bei A-Nationalmannschaft der Erfolg wieder eingestellt hat. Dass er dazu noch bei der Bestellung von Marcel Koller als Teamchef federführend war, ist das i-Tüpfelchen seiner hervorragenden Arbeit.