Österreich vs Türkei – Highlights und Benotung

Nur wenige Tage nach dem erfreulichen Sieg über EM-Starter Albanien, musste Österreichs Fußball-Nationalteam den ersten Team-Lehrgang im Jahr 2016 mit einer 2:1-Niederlage gegen die Türkei beenden. Marcel Koller änderte seine Startelf auf vier Positionen – [spielerprofil spieler=“Stefan Ilsanker“] ersetzte den erkrankten [spielerprofil spieler=“Julian Baumgartlinger“], statt dem werdenen Vater [spielerprofil spieler=“Martin Harnik“] startete [spielerprofil spieler=“Guido Burgstaller“] auf dem rechten Mittelfeldflügel, [spielerprofil spieler=“Rubin Okotie“] kam statt [spielerprofil spieler=“Marc Janko“] und [spielerprofil spieler=“Ramazan Özcan“] durfte statt [spielerprofil spieler=“Robert Almer“] das rot-weiß-rote Tor hüten.

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Die neu formierte Koller-Elf startete die Partie sehr engagiert und hatte über weite Teile das Spiel im Griff. Im Gegensatz zum Albanien-Match agierte die Abwehr wesentlich kompakter und auch das Mittelfeld trat solider auf. Das Offensivspiel war geprägt von schönen Kombinationen und viel Engagement. Dennoch gelang es den clever spielenden Türken, ohne einer einzigen aus dem Spiel heraus entstandenen Torchance, den Sieg einzufahren. Ein sehenswerter Freistoß von Hakan Çalhanoğlu, zwei Minuten vor der Pause, ermöglichte den türkischen Ausgleich. Zwanzig Minuten davor traf [spielerprofil spieler=“Zlatko Junuzovic“] sehenswert nach überragender Vorarbeit von [spielerprofil spieler=“Marko Arnautovic“] zum 1:0 für Österreich. Nach einem groben Patzer von [spielerprofil spieler=“Ramazan Özcan“] in der 56. Minute, schupfte Barcelona-Star Arda Turan das Leder in den freien Kasten. Danach wurde das Spiel – auch durch das Ausschöpfen des kompletten Wechselkontingents – immer zerfahrener. Der verdiente Ausgleich oder gar der Sieg gelang dem Nationalteam aber nicht mehr.

Die Niederlage gegen den technisch versierten, aber keineswegs unschlagbaren EM-Teilnehmer, kommt vermutlich zur rechten Zeit. Viele der Backups der ohnehin konstant spielenden Startelf, zeigten, dass man auf sie zählen kann. Gleichzeitig wurde in beiden Testspielen die ein oder anderen Baustelle gut sichtbar. Wenn man so will – die richtigen Tests zur richtigen Zeit.

Highlights

https://www.youtube.com/watch?v=pFbkXY8Ua9o

 

Noten

Ramazan Özcan: 4

Zeigte bis zum Fehlpass ein recht solides Spiel. War beim hervorragend platzierten Freistoß von Çalhanoğlu chancenlos, reagierte bei einem Schuss von selbigen kurz darauf mit einer sehenswerten Parade. Die allgemein ansprechende Leistung wird leider durch das folgenschwerde Blackout getrübt. Nichtsdestotrotz: „Rambo“ macht regelmäßig in der deutschen Bundesliga mit guten Leistungen auf sich aufmerksam und wird als solider Backup von Robert Almer zur EM fahren. Ein solcher Fehler wird dem 31-Jährigen, der die Niederlage auf seine Kappe nimmt, nicht mehr widerfahren. Und Koller wäre in nicht Koller, würde er dem sonst verlässlichen Vorarlberger diesen (menschlichen) Fehler in irgendeiner Weise ankreiden.

Florian Klein: 3

Florian Klein hatte Ardan Turan auf der rechten Seite meist gut in Griff. Da die meisten Angriffe über die linke Seite liefen, war er offensiv nicht so präsent wie gewohnt. Verhielt sich beim Ausgleichstreffer etwas unschlüssig, hätte den gut platzierten Freistoß von Çalhanoğlu eventuell auf der Linie klären können. Ansonsten eine gewohnt solide Leistung des Rechtsverteidigers. Wird als unumstrittende Stammkraft mit Seitenpartner Martin Harnik und voraussichtlich mehr Spielpraxis sicher noch eine Spur zulegen können. In der 78. Minute von György Garics ersetzt.

Martin Hinteregger: 1.5

Scheint das Rennen um den zweiten Innenverteidiger-Platz neben Aleksandar Dragovic gewonnen zu haben – zurecht! Zeigt sich im Spielaufbau als auch im Defensivverhalten von einer sehr guten Seite. Die Zusammenarbeit mit Dragovic harmoniert hervorragend. Nach der Auswechslung von ebendiesem als Abwehrchef weiter sehr engagiert. Ist über die vollen neunzig Minuten am Platz und fühlt sich beim Nationalteam sichtlich wohl.

Aleksandar Dragovic: 1.5

Der Abwehrchef präsentiert sich knapp eine Stunde lang wie gewohnt äußerst sicher und fehlerfrei. Das Spiel mit Kollegen Hinteregger funktioniert wunderbar und auch sonst fällt der 25-Jährige Wiener als abgebrühte Persönlichkeit, die nichts anbrennen lässt, auf. Wird wohl in dieser Funktion bei der Euro den Defensivverbund aufs Feld führen. 

Sebastian Prödl: 2.5

Kommt in der 58. Minute für Dragovic aufs Feld. Spielt eine trockene Partie und arbeitet gut mit Hinteregger zusammen. Wird von den Türken zwar nicht mehr wirklich gefordert, ist aber zur Stelle wenn er gebraucht wird. Ein durchwegs guter Auftritt des Watford-Legionärs.

Christian Fuchs: 2

Harmoniert wie gewohnt ausgezeichnet mit seinem Vordermann Arnautovic. Geht robust und entschieden in Zweikämpfe und spult ein massives Laufpensum ab. Ein würdiger Premier League-Tabellenführender – ein würdiger Kapitän! Ist über die volle Distanz ein nicht wegzudenkender Aktivposten im ÖFB-Kollektiv. Verursacht leider nahe des Sechzehners das Foul, das zum Freistoß und damit zum Ausgleich führt.

Stefan Ilsanker: 2.5

Der RB Leipzig-Legionär vertritt den erkrankten Baumgartlinger durchwegs ordentlich. Ilsanker interpretiert seine Rolle im devensiven Mittelfeld als klassischen Abäumerposten, der sich kämpferisch jeder drohenden Gefahr in den Weg stellt. Bindet sich dadurch weniger in den Spielaufbau ein und zeigt hie und da technische Mängel. Präsentiert sich aber als unumstritten verlässlicher Backup, der mit Lauf- und Zweikampfbereitschaft alles für sein Team gibt.

David Alaba: 2.5

David Alaba zeigt 78. Minuten eine ordentliche Partie. Scheint seine Rolle als „Freigeist“, der sowohl in der Defensive als auch in der Offenive stets Dreh- und Angelpunkt ist, zu genießen. Im Gegensatz zum Albanien-Spiel mehr auf der Sechs daheim. Alaba ist als motivierende Führungspersönlichkeit nicht aus der Stammelf wegzudenken. Vor Schlampigkeiten und Ungenauigkeiten ist der Bayern-Star trotzdem nicht gefeit. Zeigt in der 53. Minute einen mächtigen Distanzschuss, von denen ruhig mehr kommen könnten. Alles in allem hat man das Gefühl, dass noch Luft nach oben ist. 

Guido Burgstaller: 3.5

Springt für den abgereisten Martin Harnik in die Startformation. Hatte ein schweres Standing, da die meisten Angriffe über die linken Seite liefen und wirkte somit ein bisschen wie ein Fremdkörpder im Spiel. Präsentiert sich trotzdem bemüht und zeigt einen scharf gespielten Stanglpass, lässt jedoch unbedingten Kampfwillen und Durchschlagskraft vermissen. Wird in der 67. Minute von Jantscher ersetzt.

Jakob Jantscher: 3

Kommt in der 67. Minute für Burgstaller und präsentiert sich kampfbetont und laufstark. Hatte mit einem geblockten Schuss eine gute Aktion, konnte sich ansonsten nicht gänzlich in Szene setzen.

Zlatko Junuzovic: 2

Ein unermüdlicher Aktivposten neben der Sturmspitze. Wirkt konzentrierter und ballsicherer als gegen Albanien. Verwertet das herrliche Arnautovic-Zuspiel zur verdienten Führung. Gehört zweifelsohne zum unumstrittenden Stammpersonal, scheint aber noch Luft nach oben zu haben. Ist bis zur 73. Minute am Platz und wird durch Lukas Hinterseer ersetzt.

 

Marko Arnautovic: 1.5

Der Premier League-Spieler ist DIE offensive Schaltzentrale an der Außenbahn. Mit Engagement, Kampfgeist und starkem Willen beweist der Stoke-Legionär seine Wichtigkeit im Team und bereitet mehr als sehenswert das 1:0 vor. In seinem 50. Länderspiel war sich Arnautovic für keinen Meter zu Schade und ist der vielleicht gefährlichste Spieler der Koller-Elf. Vergibt alleine vor dem Tor in der 47. Minute die Chance zur Führung. War ansonsten häufig nur mehr durch ein Foul zu bremsen und ist die komplette Spielzeit über am Feld.

Rubin Okotie: 3.5

Okotie startet statt Marc Janko im Sturm und hat mit der gut stehenden türkischen Abwehr zu kämpfen. Tritt robust und lauffreudig auf, kann aber viele gute Hereingaben nicht verwerten. War häufig den ein oder anderen Meter zu langsam oder zu schnell und fällt durch häufige Abseitsstellungen auf. Wird Marc Janko den Platz als Solo-Spitze wohl nicht streitig machen. Okotie wird von ebendiesem in der 67. Minute ersetzt.

Marc Janko: 3

Wurde in der 67. Minute für Rubin Okotie aufs Feld geschickt. Hatte mit den gut deckenden Türken so seine Probleme und konnte sich nicht richtig ins Spiel einfinden. Trotzdem bemüht und wachsam, wurde von den Nebenspielern jedoch nicht mit brauchbaren Bällen versorgt.

Lukas Hinterseer: Zu kurz eingesetzt

Alessandro Schöpf: Zu kurz eingesetzt

György Garics: Zu kurz eingesetzt

 

 

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