Problemstelle linke Verteidigung – Alternativen und Situation
Schwierige Ausgangslage
Als Kapitän [spielerprofil spieler=“Christian Fuchs“] seinen Rücktritt im ÖFB-Team bekannt gab, wurde bereits diskutiert, wer in Zukunft auf seiner Position spielen soll. Es wurden Stimmen laut, die [spielerprofil spieler=“David Alaba“] auf die Position des linken Verteidigers forderten. Keine verkehrte Idee eigentlich, wenn man sich überlegt, dass der 24-Jährige beim FC Bayern München auf eben dieser Position spielt und die Möglichkeiten im defensiven Mittelfeld beim Nationalteam größer sind als links hinten. Auch würde der Bayern-Star eine interessante Achse mit [spielerprofil spieler=“Marko Arnautovic“] auf der linken Seite ergeben.
Doch wenn man es realistisch betrachtet, wäre es auch ein riskantes Experiment. Denn Alaba hat bisher meistens im Mittelfeld agiert und die gesamte Mannschaft ist darauf eingespielt. Die Laufwege müssten wieder neu einstudiert werden und der Raum könnte für die beiden Alphatiere im Nationalteam zu klein werden. Dazu macht Alaba seine Aufgabe im defensiven Mittelfeld größtenteils sehr gut und kann dem ÖFB-Team von dort aus viel Dynamik geben.
Altbewährte Lösung
Die solide und logische Entscheidung war es [spielerprofil spieler=“Markus Suttner“] hochzuziehen, da der Legionär des FC Ingolstadt seit Anbeginn der Ära Marcel Koller Backup von Fuchs war und auch immer bei den Teamlehrgängen dabei war. Auch bringt er mit 17 Einsätzen eine gewisse Routine mit sich. Koller weiß, was er von Suttner erwarten kann. So weit, so gut. Wäre da nicht das Problem, dass seine Leistungen im Nationalteam bisher sehr dürftig waren. Sind die Fußstapfen zu groß, fehlt die Qualität oder muss sich das erst noch einspielen?
Suttner als schlechten Fußballer zu bezeichnen, ist nicht richtig und löst auch nicht das Problem. So ein übler Kicker kann der frühere Meister mit der Austria Wien nicht sein, wenn er in der deutschen Bundesliga ein Stammleiberl hat. Es muss aber auch klar festgehalten werden, dass seine Auftritte im Nationalteam bisher keine Highlights brachten. Gegen Georgien lieferte er keine gute Partie ab, war viel zu unsicher und fehleranfällig.
Vertrauen ist gut…
Würde seine Leistung durch ein höheres Selbstvertrauen und Routine als Stammspieler im ÖFB-Team steigen? Das ist die wichtige Frage, die auch für den Teamchef schwer zu beantworten sein wird. Der Schweizer schenkt den Spielern grundsätzlich Vertrauen bis es funktioniert. Das hat man vor ein paar Jahren auch bei [spielerprofil spieler=“Robert Almer“] und [spielerprofil spieler=“Marc Janko“] gemerkt. An beiden hat er, obwohl es viel Kritik hagelte und auch die Leistungen zunächst nicht besonders waren, festgehalten. Heute sind sie Stützen und Erfolgsgaranten im Team.
Kann es Suttner auch irgendwann so ergehen? Sieht Koller vielleicht Qualität, die wir Hobby-Teamchefs nicht sehen können? Wir sind ja ob der guten Performances in der letzten EM-Qualifikation auch sehr verwöhnt worden. Dadurch steigen auch die Erwartungen. Nach schlechten Spielen dreschen wir auf die „Sündenböcke“ ein und glauben, dass sich dadurch etwas zum Guten ändert. Das haben wir früher bei [spielerprofil spieler=“Andreas Ivanschitz“] und Arnautovic schon erlebt.
Alternativen und Möglichkeiten
Doch welche Alternativen gibt es zum 29-Jährigen Linksfuß? Derzeit nimmt Koller [spielerprofil spieler=“Stefan Stangl“] als Außenverteidiger in sein Team mit. Null Länderspiele und auch bei seinem neuen Klub Red Bull Salzburg konnte sich der Ex-Rapidler bislang noch nicht durchsetzen. Das sind auch keine guten Voraussetzungen, um sich eine Chance zu verdienen. In einem Testspiel wäre es interessant ihn zu beobachten. Aber das Nationalteam befindet sich nach der EURO gleich wieder im Wettkampfmodus mit der WM-Qualifikation und es bleibt wenig Raum für Experimente. Der Teamchef will sein stabiles und eingespieltes Grundgerüst behalten. Auch nur zu verständlich, selbst wenn wir als Fans meinen, dass es anders besser wäre.
Welche Alternativen bleiben außerhalb der einberufenen Kaderspieler? Einer, der schon sehr routiniert ist und sich mit Stangl in Salzburg um den Startplatz duelliert, ist [spielerprofil spieler=“Andreas Ulmer“]. Der 30-Jährige war auch schon in drei Länderspielen bisher im Einsatz (das letzte im November 2014 gegen Brasilien) und spielt auch seit Jahren beim österreichischen Meister ganz stark. Er stünde auch auf Abruf bereit, sollte sich einer der Einberufenen verletzen. Ansonsten bietet sich nur mehr [spielerprofil spieler=“Christoph Martschinko“] von der Austria als Möglichkeit an. Der frühere Salzburg-Kicker ist noch jung und hat bei den ‚Veilchen‘ einen Fixplatz in der linken Verteidigung. Dass er auch 18-facher U21-Teamspieler ist, unterstreicht sein Potential.
Aufgehende Knöpfe
Es sind alles gute Kicker, es entscheiden meistens nur Kleinigkeiten. Schlussendlich setzt sich ohnehin Qualität durch, egal welchen Namen diese trägt. Und wenn das ÖFB-Team einen weiteren Sprung nach vorne machen will, so muss sie auch die Schwächen auffangen können. Es war kein gutes Auftreten von Suttner bisher im Nationalteam, aber im Fußball kann alles schnell gehen, wenn einmal der Knopf aufgegangen ist. Das Pendant auf der rechten Seite kann davon ein Lied singen. Immer wieder wurde [spielerprofil spieler=“Florian Klein“] aus der Startelf rausgefordert, biss sich aber durch und wurde zu einem Stammspieler mit soliden Leistungen, an dem auch kein Weg vorbei führte.
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