Nationalteam

Schließt sich der Kreis in Solna?

Ausgangslage vor knapp zwei Jahren

Es war der 11. Oktober 2013. Der vorletzte Spieltag der WM-Qualifikation für die Endrunde in Brasilien. Die Mannschaft von Teamchef Marcel Koller musste vor knapp 50.000 schwedischen Fans in der Friends-Arena zumindest einen Punkt mitnehmen. Die Skandinavier lagen mit 17 Punkte drei Punkte vor Österreich (14) auf Platz zwei. Ein Sieg gegen Ibrahimovic und Co und Österreich wäre aufgrund des besseren Torverhältnis (+8) im Vergleich zu den Schweden (+6) vor dem letzten Spieltag auf Platz zwei. Die österreichische Nationalmannschaft hätte im letzten Gruppenspiel alles in der eigenen Hand gehabt. Ein Sieg gegen die Fähringer und Österreich stünde zumindest im Playoff für die WM 2014. Auch ein Sieg gegen die Deutschen würde den „Tre Kronors“ nicht mehr helfen.

Provokationen und immer dieser Ibrahimovic

Beim letzten Besuch in Stockholm ließ etwa die Boulevard-Zeitung „Expressen“ die Botschaft: „Am Freitag stirbt euer WM-Traum“ auf die Außenwand des ÖFB-Teamhotels projizieren.

sweaut_726_kk_1010

Die Truppe rund um David Alaba hat sich durch die Provokationen der Gastgeber nicht beirren lassen. Das ÖFB-Team zeigte eine famose erste Halbzeit. Selten sah man die österreichische Mannschaft auswärts so auftreten wie in diesen ersten 45 Minuten in Solna. In der 29. Minute brachte Martin Harnik Österreich verdient in Führung. Im Gegenzug hatte man Glück. Ein Weitschuss von Johan Elmander ging an die rechte Stange. Fünf Minuten später scheiterte David Alaba an Torhüter Andreas Isaksson. Dies wäre vermutlich die Vorentscheidung gewesen. Kurz vor der Pause prüfte Aleksandar Dragovic den schwedischen Keeper aus der Distanz. In der zweiten Halbzeit wendete sich das Blatt. Martin Olsson erzielte nach Flanke von Zlatan Ibrahimovic in der 56. Minute den 1:1-Ausgleichstreffer. In der 85. Minute kam der Genickbruch für das Nationalteam. Ein weiter Pass in die Spitze auf Ibrahimovic, sein Bewacher in Person von Emanuel Pogatetz stand viel zu weit weg, so konnte der Superstar der Schweden souverän zum 2:1 einnetzen. Fünf Minuten später die nächste „Watschn“ für Rot-Weiß-Rot. Marko Arnautovic wurde zunächst gefoult. Arnautovic reklamierte und der Schiedsrichter gab den Freistoß für Österreich. Johan Elmander passte dies offensichtlich gar nicht, stürmte wie verrückt auf den Stoke-Legionär und suchte das Kopf-an-Kopf-Duell. Beide Spieler schreien sich an und plötzlich ließ sich der Schwede oscarverdächtig fallen. Der türkische Unparteiische Cünyet Cakir stellte Arnautovic mit glatt rot vom Platz.

 
and the Oscar goes to…

 

„Ich habe so viel Wut in mir, das kann ich gar nicht beschreiben.“ Der Schiedsrichter fiel auf die Schauspieleinlage von Elmander schlichtweg herein. „Wenn mir einer auf einem Video zeigt, dass ich schuld bin, höre ich sofort mit dem Fußballspielen auf. Elmander ist zu 100 Prozent schuld, ich null Komma Josef“, sagte dazumal ein fassungsloser Marko Arnautovic.

In der Nachspielzeit hatte David Alaba mit einem Freistoß fast das 2:2 erzielt, doch der Ball ging knapp am rechten Pfosten vorbei. Am Ende setzte sich der Vizeweltmeister von 1958 in der Gruppe vor Österreich durch. Die WM-Qualifikation beendete man mit einem souveränen 3:0-Auswärtssieg gegen die Färöer Inseln. Die Schweden standen trotz einer 3:5-Niederlage gegen Deutschland im WM-Playoff und trafen auf Portugal. Die Iberer setzten sich mit einem Gesamtscore von 4:2 durch, die Skandinavier mussten schlussendlich wie Österreich die WM in Brasilien vor dem Fernseher aus mitverfolgen.

Heute ist die Ausgangslage eine andere. Das Nationalteam hat sich in diesen knapp zwei Jahren immens weiterentwickelt. Österreich reicht in den verbleibenden drei Partien ein Punkt um die EM-Teilnahme in Frankreich zu fixieren. Am liebsten wäre es uns schon heute, denn wir haben mit den Schweden noch eine Rechnung offen, auch wenn diese Aussage der ein oder andere Nationalspieler nicht gern in den Mund nimmt.

Die neue Fanwear-Kollektion für die EM 2016 in Frankreich

 
Highlights: WM-Quali 2014 Schweden vs Österreich (2:1)

 

 

 

Schreibe einen Kommentar