Slowenien als Auftaktgegner im Übergangsjahr
Das bevorstehende Länderspieldoppel gegen Slowenien (Freitag, 20:45, Wörthersee-Arena) und Luxemburg (Mittwoch, 20:30, Stade Josy Barthel/Luxemburg) bildet den Auftakt für ein Art „Übergangsjahr“, das auf das österreichische Nationalteam wartet. Nachdem bei der WM in Russland nur die Zuschauerrolle bleibt, stehen erst im Herbst mit den Spielen der UEFA Nations League gegen Nordirland und Bosnien-Herzegowina die ersten Pflichtspiele unter der Regie von Franco Foda am Programm. Für den immer noch recht frischen Teamchef stellt dies aber eine gute Möglichkeit dar, ein im Umbruch befindliches Team nach seinen Vorstellungen zu formen. Den Fokus kann man dabei ohne Zeitdruck bereits auf die EM-Qualifikation 2020 richten. Bis auf [spielerprofil spieler=“Kevin Danso“] und [spielerprofil spieler=“Marcel Sabitzer“] stehen Foda alle Spieler zur Verfügung.
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Beschaulicher Auftakt ins Jahr
Das Spiel gegen Slowenien ist erst das Zweite in der Ära Foda. Neben dem Match gegen Uruguay (2:1) im Herbst konnte der Deutsche das Team bislang nur bei einem Trainingslager in Marbella kennenlernen. Daher ist die Wahl der Länderspielgegner zum Auftakt des Jahres schwer in Ordnung. Slowenien verfügt mit Atletico Madrid-Goalie Jan Oblak über einen absoluten Topmann, der Rest des Teams ist aber wohl unter dem Niveau von Österreich anzusiedeln. Österreich wird in diesem Spiel die Möglichkeit haben, das Geschehen am Platz zu diktieren. Ziel sei es, den Gegner früh unter Druck zu setzen und in Ballbesitz schnell und zielstrebig nach vorne zu spielen. „Im letzten Drittel, in der letzten Zone, ist auch Kreativität gefordert“, stellte Foda klar.
Und auch am Mittwoch, beim ersten Auswärts-Test seit fast vier Jahren, wird vor allem die rot-weiß-rote Offensive im Fokus sein. Dass die Gastgeber aus Luxemburg einem das Leben aber sehr schwer machen können, zeigte zuletzt die WM-Qualifikation. Da bissen sich die französische Stars der Equipe Tricolore in Paris beim 0:0 die Zähne aus.
Team im Umbruch
Nachdem Österreich in den vergangenen Jahren auf einen fixen Stamm rund um den 87er-Jahrgang vertrauen konnte, befindet sich das Team nun im Umbruch. Vom EM-Kader 2016 sind aktuell nur mehr acht Spieler dabei. Während einige Arrivierte aufgehört haben, drücken zum Glück gleich in mehreren Mannschaftsteilen wieder Junge nach. Im Hinblick darauf eignen sich die kommenden Monate ohne Pflichtspiele für Franco Foda sehr gut, um den Umbruch im Team fortzuführen. Vor allem in der Verteidigung gibt es gleich mehrere junge Alternativen. Die einzigen Neulinge im aktuellen Kader sind aber im Mittelfeld zu finden. Der Salzburger [spielerprofil spieler=“Xaver Schlager“] und Sturm-Spieler [spielerprofil spieler=“Peter Zulj“] dürfen erstmals Teamluft schnuppern. Besonders Ersteren ist eine längere Aufenthaltsdauer im Kreise des ÖFB-Teams zuzutrauen. Für das kommende Länderspieldoppel kündigte Foda an, so vielen Akteuren wie möglichen die Chance geben zu wollen, sich zu beweisen.
Der Teamchef will das Spielsystem künftig nach Bedarf auch in den Partien wechseln können. Daher scheint es wahrscheinlich, dass man zumindest in Luxemburg das ÖFB-Team auch mit einer defensiven Dreierkette beobachten darf. Einer der dieses System teilweise von seinem Klub her kennt, ist [spielerprofil spieler=“David Alaba“]. Ob der Bayern-Legionär unter Foda vermehrt in der Verteidigung oder doch wieder im Mittelfeld aufgeboten wird, ließ sich der ehemalige Sturm-Coach noch nicht entlocken.
Prüfsteine im Sommer und Herbst
Nach den leichteren aber keineswegs zu unterschätzenden Aufgaben in den kommenden Tagen trifft Österreich in den weiteren Testspielen des Jahres auf fünf WM-Teilnehmer. Da muss man dem ÖFB auch mal gratulieren, dass man gleich mehrere richtige Gradmesser an Land ziehen konnte. Zuerst warten im Vorfeld der WM Gastgeber Russland in Innsbruck, die ein Trainingslager in Tirol absolvieren, Rekordweltmeister Brasilien in Wien und Weltmeister Deutschland in Klagenfurt, die ihre WM-Vorbereitung wieder in Südtirol machen. Weitere Testgegner sind Schweden und Dänemark. Diese beiden sollten ebenso wie die Nations-League-Gegner Nordirland und Bosnien-Herzegowina in Reichweite von Österreich sein. Die Vorlaufzeit für das ÖFB-Team auf die wichtigen Nations-League-Partien ist also lange und gut durchdacht. Bis dahin werden sich Teamchef und Mannschaft gut kennen lernen können – und der Weg zur EM 2020 kann dann endgültig beginnen.
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