Vom „gescheiterten“ Talent zum Teamspieler – Christoph Knasmüllner im Portrait
From the Top to the Bottom and back to the top again? So könnte man den Werdeweg von [spielerprofil spieler=“Christoph Knasmüllner“] beschreiben. Der 25-Jährige wurde für die Länderspiele gegen Serbien und Moldawien nachnominiert und ist somit das erste Mal im Nationalteam dabei. Wir haben uns das „ehemalige“ Talent genauer angesehen.
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Im Ösi-Doppel nach Bayern
Das Kicken lernte Knasmüllner beim FC Stadlau ehe er im Jahre 2002 in die Jugendabteilung des FK Austria Wien wechselte. Dort traf er unter anderem auf [spielerprofil spieler=“David Alaba“], mit dem es dann auch nach der Frank-Stronach-Akademie weiterging. Denn in 2008 klopfte der FC Bayern München an und lotste die zwei Jungspunde in die bayrische Hauptstadt. In der Jugendabteilung sollte Knasmüllner an die erste Mannschaft herangeführt werden. Anfangs wurde er noch in der U17 des Rekordmeisters eingesetzt, aber schon bald kam die Aufwertung in die U19 und in der Saison 09/10 kam er auch schon regelmäßig in der zweiten Mannschaft zum Einsatz. In 21 Einsätzen und traf er zweimal und assistierte fünfmal. Unter seinen Teamkollegen waren zum Beispiel sein Bekannter aus Austria-Zeiten David Alaba und unser Weltenbummler [spielerprofil spieler=“Daniel Sikorski“].
Der Offensivspieler spielte sich mit soliden Leistungen in den Blickwinkel von dem damaligen Bayern-Trainer Louis van Gaal, der den Wiener für zwei Bundesligaspiele in den Kader der A-Mannschaft holte. Das „Supertalent“ war geboren. Im Winter entschied sich Knasmüllner dann aber für einen Wechsel zu Inter Mailand. Die finanzielle Komponente spielte hier sicher eine Rolle. Bei Inter sollte er als Nachfolger von Wesley Snejder fungieren. Jedoch bewahrheitete sich das nicht, denn über Einsätze in der Jugendmannschaft kam er nicht heraus. Sechs Monate später war das Italien-Abenteuer wieder vorbei und es verschlug ihn wieder nach Deutschland. Genauer gesagt, zum FC Ingolstadt.
Doch auch hier verlief es nicht nach Wunsch. In den drei Jahren bei denen er bei den „Schanzern“ unter Vertrag stand, kam er insgesamt nur 20-mal zum Einsatz und erzielte zwei Tore. Auch Einsätze in der Regionalliga waren keine Seltenheit. Nach drei Jahren wurde sein Vertrag nicht mehr weiter verlängert und er stand vereinslos dar. Die Fahrt, die sich seine Karriere nennt, kam endgültig zum Stehen.
Rückkehr nach Österreich
Daraufhin war das Auslandsabenteuer für Knasmüllner vorerst vorbei. Neuer Verein: Admira Wacker Mödling. Doch auch in Österreich, sollte es anfangs nicht gelingen. Kurzeinsätze in der Bundesliga sowie die Abschiebung zu den Amateuren nagten an „Knasi“. Doch er wusste, dass es nicht mehr nur Fünf vor Zwölf ist. Er arbeitete vermehrt an seiner Kondition und seiner Einstellung. Er war nun an im Profifußball angekommen. „Irgendwann muss sich ja die Qualität durchsetzen“, hat er sich damals gedacht. Und er blieb im Recht. Ab dem Frühjahr 2016 gehörte Knasmüllner dann zum Stammpersonal der Admira. Der damalige Admira- und jetzige St. Pölten-Trainer Oliver Lederer meinte über Knasmüllner: „Er war mit einem Bein im fußballerischen Grab, hat sich dort aber aus eigener Kraft herausgezogen.“
Das Vertrauen zahlte er mit starken Leistungen und Toren zurück. In der Saison 16/17 kam er auf acht Tore und sieben Assists. In der heurigen Saison steht er nach zehn Spielen schon bei sechs Toren und drei Assists. Marcel Koller blieben die Leistungen des Wieners natürlich nicht unentdeckt und deswegen stand er beim Länderspiel-Doppel gegen Wales und Georgien auf Abruf zur Verfügung. Nach den zahlreichen Verletzungen wurde er für die Spiele gegen Serbien und Moldawien das erste Mal in den Kader des Nationalteams einberufen. Eine Karriere, die ihre Höhen und Tiefen hatte. Aber es sieht so aus, als ob er jetzt endlich im Profi-Geschäft angekommen ist.
Knasmüllner ist in der Offensive universal einsetzbar und hat auf jeden Fall Chancen für die Positionen im offensiven Mittelfeld, wo er seinen damaligen Teamkollegen ersetzen könnte. Das Spiel am Ball ist eine seiner Stärken und das Verteilen der Bälle kann er sich auch auf die Visitenkarte schreiben. Ob er dann wirklich gegen Serbien oder Moldawien zum Einsatz kommt, wird sich zeigen.
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