Nationalteam

ÖFB EM-Qualifikation, Liechtenstein vs Österreich / Nachbetrachtung und Benotung

Der nächste große Schritt

Der souveräne 5:0-Sieg bringt Österreich dem großen Ziel Endrunde 2016 sehr nahe. Den frühen Führungstoren von Martin Harnik und Marc Janko war es zu verdanken, dass es nicht das im Vornhinein oft herbeigeredete Geduldsspiel wurde. Danach war die Partie eigentlich bereits entschieden, Österreich spielte routiniert weiter, ohne dabei den Endzweck aus dem Auge zu verlieren. Die Defensive war nicht gefordert. Und dennoch lässt dieses Spiel Rückschlüsse auf den Zustand des Teams ziehen. Die Ballstafetten wie vor dem letzten Tor von Marko Arnautovic, der damit endlich seine Torsperre brach, waren richtig stark und sind auch oder gerade gegen einen Gegner wie Liechtenstein, der normal sehr eng am Mann steht, keine Selbstverständlichkeit. 

Oftmals tat sich Österreich in der Ferne gegen schwächere Teams sehr schwer, fand selten einen Plan um dichte Abwehrketten zu durchbrechen. Das gelang gegen Liechtenstein mit konsequentem Pressing und viel Druck über die Seiten.

Der so herbeigesehnte frühe Führungstreffer entstand aus einer sehenswerten Kombination zwischen Martin Harnik und Zlatko Junuzovic. Trotz Liechtensteiner 5:2-Überzahl gelang der Doppelpass und der Stuttgart-Legionär gelang in Minute 11 das 1:0.

Nur drei Minuten später war es ein langer Ball von David Alaba auf Marko Arnautovic, der nach perfekter Ballmitnahme die Kugel scharf zur Mitte brachte. Dort musste Sydney-Legionär nur den Fuß hinhalten. 

In der 33. Minute folgte eine Slapstick-Einlage von Liechtenstein-Keeper Jehle, der den Ball in zwei Versuchen nicht bändigen konnte und dabei Junuzovic zu Fall brachte. Es gab Elfmeter, David Alaba setzte diesen aber 1 Meter neben den linken Pfosten.

Die Wut über den verschossenen Elfmeter entlud sich jedoch in Minute 59 in einem Weitschuss des Bayern-Stars aus 20 Metern, der unhaltbar für Jehle zum 3:0 im linken Eck einschlug.

Den vermeintlichen Schlusspunkt setzte Zlatko Junuzovic in Minute 74, als er einen Weltklasse-Angriff über die linke Seite nach herrlicher Kopfballvorlage von Janko zum 4:0 abschloss. 

In der allerletzten Minute der Nachspielzeit war es Marko Arnautovic letztlich doch vergönnt, einen Treffer zu erzielen. Von Torhüter Almer lief der Ball über mehrere Stationen auf der rechten Seite, landete schlussendlich nach einer Kopfballablage von Djuricin direkt vor den Füßen des England-Legionärs, der den Ball aus abseitsverdächtiger Position ins rechte Eck drosch. Zuvor hatte Arnautovic nach einer seiner vielen Möglichkeiten, bereits so heftig gegen eine Bande getreten, dass dem dahinter postierten Balljungen kurz ganz anders wurde. 

Hier gibt es auch noch einmal alle Tore der Partie als Bewegtbild zu bestaunen.

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Mit dem 5:0-Auswärtssieg verteidigt Österreich den Vier-Punkte-Vorsprung auf den ersten Verfolger Schweden. Die Skandinavier blieben dank zweier Ibrahimovic-Tore in Moldawien siegreich.

Schlimme Szenen spielten sich einmal mehr in Montenegro ab, wo Russland-Keeper Akinfeew nach wenigen Minuten von einem Bengalen getroffen wurde und ausgetauscht werden musste. Das Spiel wurde nach neuerlichen Ausschreitungen in Hälfte Zwei endgültig unterbrochen, nachdem die UEFA nach dem ersten Zwischenfall ein Weiterspielen angeordnet haben soll. 
Das beim Stand von 0:0 abgebrochene Spiel wird wohl als Sieg für Russland gewertet werden. Aus österreichischer Sicht nicht optimal, aber man hat ohnehin alles in der Hand und sollte sich von Nebengeräuschen nicht irritieren lassen.

Zur Zeit wirken nämlich weder Schweden, noch Russland in der Lage das ÖFB-Team von Platz Eins verdrängen zu können. Siege in den ausstehenden Heimspielen gegen Liechtenstein und Moldawien könnten sogar für eine Qualifikation reichen, wenngleich der ein oder andere Punkt in Russland, Schweden oder Montenegro ohnehin mehr als wahrscheinlich ist. Außerdem lebt nach dem Skandalspiel von Podgorica die Hoffnung, dass dem ÖFB ein Spiel vor dieser fußballunwürdigen Kulisse erspart bleibt, sofern die UEFA eine Stadionsperre für den montenegrinischen Verband ausspricht.

 

Benotung

Robert Almer – Note 3: Eigentlich war Almers Auftritt nicht zu bewerten, erst beim Stangenschuss kurz vor dem Ende musste er sich strecken. Eine bekannte Schwachstelle sind seine Abschläge, auch diesmal wirkten einige sehr unkontrolliert.

Florian KleinNote 3: Klein war der Spieler der Viererkette, der am wenigsten souverän wirkte. Bei den wenigen Bewährungsproben in der Defensive manchmal etwas unsicher, offensiv deutlich weniger aktiv als sein Gegenpart Fuchs auf der anderen Seite.

Alexander DragovicNote 2: Es ist kein Wunder dass Dragovic auf der Wunschliste zahlreicher Topclubs steht. Der Innenverteidiger kann hart zur Sache gehen, zeigte gegen Liechtenstein aber auch das ein oder andere technische Kabinettstückerl.

Martin HintereggerNote 3: Wieder eine abgeklärte Partie des Innenverteidigers von Red Bull Salzburg. Im Vergleich zu seinem Partner Dragovic schlichen sich aber doch einige kleine Fehler mehr ein.

Christian Fuchs – Note 2: Engagierte Leistung des Kapitäns, der gegen diesen Gegner seinen Offensivdrang voll ausleben konnte. Wie immer ein Vorbild an Einsatzwillen mit Vollgas bis in die Nachspielzeit.

Julian Baumgartlinger Note 2: Kein Mann für die großen Highlights, trotzdem kann man die Rolle von Baumgartlinger gar nicht hoch genug bewerten. Seine unermüdliche Laufarbeit, hohe Zweikampfstärke und tolle Passqualität tragen entscheidend zum Erfolgslauf des Teams bei.

David Alaba – Note 2-3: Zwei Tore mit vorbereitet und das 0:3 mit einem herrlichen Weitschuss erzielt – aber trotzdem – von David Alaba ist man anderes gewohnt. Zeitweise wurde man den Eindruck nicht los, das er nicht zu 100 % bei der Sache war, bei diesem Gegner blieb das zum Glück ohne große Auswirkung.

Martin Harnik – Note 2: Mit seinem schnellen Treffer legte er den Grundstein zum Sieg. Mit seiner Schnelligkeit und Dynamik stellte der Liechtenstein immer wieder vor Probleme. 

Zlatko Junuzovic – Note 1: Das Laufpensum des Mittelfeldzwerges sorgt immer wieder für Staunen. Ein ständiger Aktivposten und Unruheherd, der die Traumkombination zum 0:4 in Stürmermanier abschloss.

Marko Arnautovic – Note 1: Beim 0:5 spürte man deutlich, wie groß der Stein war, der Arnautovic vom Herzen fiel. Er belohnte sich mit dem Treffer für eine aufopferungsvolle Partie, bei der er sich stets in den Dienst des Teams stellte und sich auch für die Defensivarbeit nicht zu schade war.

Marc JankoNote 2: Australien tut dem Stürmer sichtlich gut, vor allem wirkt er deutlich durchtrainierter und fitter als den Großteil des letzten Jahres. Mit seinem 19. Teamtreffer sorgte er für die frühe Vorentscheidung.

Marco Djuricin – n.b. : Versenkte bei seinem Teamdebüt mit freundlicher Unterstützung des Liechtensteiner Keepers den Ball im Netz, stand dabei aber im Abseits.

Marcel Sabitzer – n.b. : Kam ins Spiel als das Match schon entschieden war und hatte beim 0:5 seine Beine mit im Spiel.

Lukas Hinterseer – n.b. : Sein Einsatz wurde schon in Halbzeit Eins von den Österreichischen (Tiroler) Fans lautstark gefordert, er konnte jedoch keine Akzente mehr setzen.

IN KOLLER WE TRUST.

 

Derzeit ist wohl ganz Fußball-Österreich „Feuer und Flamme für Koller’s Eleven

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(Jakob Penner, Matthias Riemer)