Legionärs-Check DFL, 03. Spieltag
„Kein Spieltag für die ÖFB-Legionäre“
Nur wenige ÖFB-Nationalspieler konnten sich an diesem 3. Spieltag in der DFL etwas Balsam auf die geschundenen Länderspiel-Seelen auftragen. Während die Bremer mit sehr viel Pech aber toller Leistung ohne Zählbares aus Hannover abreisen mussten, gab es für den 1. FSV Mainz 05 – trotz starkem Julian Baumgartlinger – auch verdienter Maßen nichts zu holen. Auch die Borussen aus Gladbach mussten sich mit einer Heimniederlage abfinden. Besonders zäh läuft es derzeit für Martin Harnik und seinen VfB Stuttgart. Gerade ein mageres Pünktchen aus drei Spielen ist für die Stuttgarter Ambitionen eindeutig zuwenig. Zumindest kann man sich damit trösten, das die Fixabstiegsplätze derzeit kein Thema sind – zu konstant erfüllen der HSV und Hoffenheim derzeit unsere Prognosen.
Die Freitagspartie des 3. Spieltages endete mit einem torlosen Remis. Beide Mannschaften wollten kein Risikio eingehen – insbesondere die Niedersachsen wollten nach der hohen Niederlage in der Runde zuvor, vor allem die Defensive stabilisieren. Wie immer, war Emanuel Pogatetz wieder im Zentrum der Abwehr gesetzt. Nach ein paar Unsicherheiten zu Beginn bot er eine solide Leistung und trug seinen Anteil bei, dass die Wölfe ohne Gegentreffer blieben. (xandi)
Klare Sache für den Rekordmeister aus München. Auch ohne Robbery können die Münchner derzeit sehr souverän und gefährlich spielen und den Gegner extrem unter Druck setzen. So ist dies auch den Mainzern ergangen, die in den Anfangsminuten regelrecht chancenlos waren. Überraschender Weise durfte Andreas Ivanschitz nicht in die Startelf, sondern erst in der zweiten Halbzeit auf’s Feld. Julian Baumgartlinger war noch einer der besseren Mainzer und holte auch den Elfmeter für den Anschlusstreffer heraus. Die Bayern hatten es bis zu besagtem Elfmeter nicht geschafft, eine höhere Führung zu herauszuspielen, obwohl Möglichkeiten genug da waren. Trotz kurzer Verunsicherung schalteten die Bayern wieder zwei Stufen höher (und hatten immer noch Luft nach oben) und kontrollierten das Spiel souverän zu Ende – sie ließen sogar noch ein Traumtor von Kroos folgen, der mustergültig von Martinez bedacht wurde. David Alaba kann sich also in Ruhe wieder an die Mannschaft heran arbeiten, und wird für die schwierigen Spiele wieder zur Verfügung stehen. (kicknik)
Der Club aus Nürnberg kam mit einer gehörigen Portion Selbstvertrauen nach dem 1:1 gegen den BVB nach Gladbach und trat auch entsprechend auf. Während die Fohlen die erste halbe Stunde mehr oder weniger verschliefen, nutzten die Nürnberger ihre Chancen und führten nach 27 Minuten bereits mit 2:0. Kurz vor der Pause netzte der bisher weit unter den Erwartungen gebliebene Millioneneinkauf Luuk de Jong endlich für seinen neuen Arbeitgeber und gab den Fohlen neue Hoffnung. Auch nach der Pause war es ein munteres Spiel, dem Ausgleich von Granit Xhaka folgte prompt die erneute Führung der Nürnberger durch den an diesem Tag überragenden Hiroshi Kiyotake.
Martin Stranzl spielte über die volle Distanz durch, erwischte aber ausnahmsweise einmal einen schwächeren Tag, wodurch die Heimniederlage bis zu einem gewissen Grad auch auf seine Kappe geht. Immerhin war er der bessere der beiden Gladbacher Innenverteidiger, auch wenn ihm das an so einem Tag nur ein schwacher Trost sein wird. (thelex)
Da haben die Schwaben ihre ganze Geizigkeit gezeigt. Die Stuttgarter, die schön langsam ins Laufen kommen sollten, sparten mit nahezu allem, was zu gutem Bundesligafussball gehört – nämlich Spielwitz, Kombinationen und Einsatzfreudigkeit. Den Düsseldorfern, die sicher auch nicht Ihren besten Tag erwischten, kam das sehr gelegen, sie nahmen gerne einen Punkt mit aus Stuttgart – für einen Aufsteiger absolute Butter aufs Brot. Aus österreichischer Sicht gesehen: Martin Harnik war kaum präsent, nur einmal setzte er ein Ausrufezeichen: Nach seiner Kollision mit Torhüter Giefer musste dieser ausgetauscht werden, und für Ihn kam Robert Almer ins Spiel. Wir hoffen, dass sich Robert Almer schon bald mit sportlichen Leistungen den Stammelfplatz verdient. (kicknik)
Ein Spiel mit Werder-Beteiligung wird heuer bisher nie langweilig, ganz im Gegenteil – der SV Werder Bremen macht derzeit dem Zuschauer richtig viel Spaß! Das neue, extrem offensiv ausgelegte Spielsystem von Trainer Thomas Schaaf in Kombination mit den „jungen Wilden“, die das System am Platz umsetzen, garantieren spannende und torreiche Spiele!
Leider erleidet der SV Werder derzeit ein wenig das gleiche Schicksal wie die österreichische Nationalmannschaft – toll gespielt, aber die mangelnde Chancenauswertung verhindet, dass die Mannschaft sich selbst mit Punkten belohnt. Dabei wäre es in diesem Spiel absolut verdient gewesen zumindest einen Punkt aus der AWD-Arena zu entführen. Nach verschlafenen 20 Minuten, wo Hannover schnell mit 2:0 führte und es kurzfristig nach eine bösen Abfuhr roch, fing sichen sich die Werderaner und agierten konzentrierter. Der verdiente Ausgleich durch ein Elfertor von Aaron Hunt war die logische Folge.
Nach der Pause legten die Mannen von Trainer Schaaf noch einen Gang zu, schnürten die offensichtlich völlig überraschten Hannoveraner teilweise total ein und erzielten den völlig verdienten Ausgleich nach schöner Vorarbeit von Marko Arnautovic. In der Folge drückten die Bremer sogar auf den Sieg (der zu diesem Zeitpunkt nicht unverdient gewesen wäre), bekamen aber buchstäblich in letzter Sekunde aus einem – zugegebener Maßen traumhaften – Kontertor das bittere 3:2.
Sebastian Prödl musste diesmal wegen muskulärer Probleme aussetzen, auch Zlatko Junuzovic wurde wegen einer leichten Erkältung zunächst geschont. Zweiterer wurde jedoch in der 60. Minute eingewechselt, konnte aber keine entscheidenden Akzente mehr setzen. Ganz anders einmal mehr Marko Arnautovic, der nun mittlerweile das vierte Pflichtspiel in Folge eine absolut ansprechende Leistung zeigte – schön langsam kann man also seriös davon sprechen, dass er sich wirklich gefestigt hat und einer der Motoren der neuen Bremer Angriffsmaschinerie ist. Einen psychischen Knacks ob des vergebenen Ausgleichs im Länderspiel konnte man eigentlich nicht bemerken – kurz vor Schluss hatte er sogar den Führungstreffer auf den Beinen, Hannover-Schlußmann Zieler verhinderte diesen jedoch mit einer Glanzparade. (thelex)
Mit einem ungefährdeten 2:0-Auswärtssieg konnte Schalke wichtige 3 Punkte einfahren. Die Gelsenkirchner waren bereits in der ersten Halbzeit die spielbestimmende Mannschaft, konnten diese Überlegenheit aber nicht in Tore ummünzen. Mit einem schnellen Tor nach der Pause durch Julian Draxler gingen die Schalker in Führung, dadurch musste auch Greuther Fürth mutiger nach vorne spielen. Zu gefährlichen Szenen kam es aber auf beiden Seiten nicht, da Schalke geschickt verteidigte und dann knapp vor Schluß auch noch das entscheidende 0:2 erzielten.
Um das gefährliche Flügelspiel der Fürth zu kontrollieren, bekamen die Außenspieler der Schalker Viererkette vor allem Defensivaufgaben. Diese erfüllte Christian Fuchs souverän, konnte dadurch aber auch nicht die gewohnten offensive Akzente setzen. (xandi)
HaHaHSV…für Berichterstatter ist es derzeit wirklich fast eine Freude, über den HSV zu schreiben. Man kann noch so düstere Prognosen erfinden, der HSV schafft es, diese mit Bravour einfach perfekt zu erfüllen. In diesem Fall auch recht herzlichen Gruß an die deutsche „Bild“, die unseren Artikel gelesen haben dürfte und tags darauf vom „Messias van der Vaart“ geschrieben hat. Aber zurück zum Spiel: die Abwehr der Hanseaten würde wohl derzeit nicht einmal als für die 5. Liga tauglich angesehen werden. Da geht wirklich fast alles durch. Auch wenn die Frankfurter souveräner Tabellenzweiter sind, haben sie nicht überirdisch gespielt, ebenfalls viele Fehler gemacht, doch gegen den HSV genügt das im Moment immer noch. Rafael van der Vaart war sicher der beste und motivierteste Spieler der Hanseaten, doch wie prophezeit wird es einem einzelnen nicht gelingen, die gesamte Truppe weiter nach vorn zu bringen. Da klingen VdV’s Ansagen, er wolle um Titel spielen, in Verbindung mit dem HSV wirklich fast ironisch.
Für die anderen Bundesligisten eine durchaus interessante Situation, denn dieses Jahr dürften nur 2 Abstiegsplätze zu besetzen sein – der dritte ist vom HSV bereits besetzt – oder passieren noch Wunder? Da gibt es ja noch einen anderen selbst ernannten Messias, der derzeit in den Reha- und Psychotherapieräumen der Imtech Arena auf sein Comeback hofft. Wir werden sehen, ob es ein Paul Scharner richten kann… Auf Seiten der Frankfurter kam Erwin Hoffer leider wieder nicht zu Einsatzminuten. (kicknik)
Leistungsdaten
Sehen wir uns die Leistungsdaten aller eingesetzten Österreicher in der 1. deutschen Bundesliga (DFL) einmal genauer an:
Legende:
Min (Einsatzminuten)
TS (Torschüsse)
TSV (Torschussvorlagen)
ZK (gewonnenen Zweikämpfe in Prozent)
PQ (erfolgreiche Pässe in Prozent)
BK (Ballkontakte auf 90 Minuten hochgerechnet)
Distanz (gelaufene Kilometer während der gesamten Einsatzminuten, auf 90 Minuten hochgerechnet)
Läufe (die Anzahl der intensiven Läufe auf 90 Minuten hochgerechnet)
Vavg. (Durchschnittsgeschwindigkeit während der gesamten Einsatzminuten in km/h)
90M (Werte auf 90 Minuten hochgerechnet, falls nicht über die volle Distanz im Einsatz)
So sieht diese Woche unsere Wertung der Top-3-Legionäre aus ÖFB-Sicht aus:
1. Marko Arnautovic
2. Emanuel Pogatetz
3. Julian Baumgartlinger
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(Autoren: xandi, kicknik, thelex)