Deutsche Bundesliga, 12. Spieltag – Die Vorschau aus ÖFB-Sicht
Von Jecken und Narren …
Am kommenden Montag Punkt 11:11 ist es wieder einmal soweit – die fünfte Jahreszeit beginnt. Der Fasching, der bei unseren Nachbarn ja wesentlich höheren Kultstatus besitzt als bei uns, wird mit dem sogenannten Narrenwecken eingeleitet, und ganz Deutschland ist auf Befehl lustig. Nach der vergangenen Europacupwoche ist aber in Fußball Deutschland nicht sehr vielen wirklich lustig zu Mute. Lediglich die Bayern konnte volle Punkte in Europa sammeln, jedoch ohne dabei eine richtige Festsippung abzuhalten.
Es liegt daher an der Bundesliga, Spieltags-Ausgabe Nummer 12 in dieser Spielzeit, alle auf die kommenden lustigen Monate einzustimmen. Aus ÖFB-Sicht wollte es die Auslosung so, dass es gleich bei drei Paarungen zu einem Österreicher-Duell kommt. Da wir selbstverständlich der kompletten Objektivität unterliegen, müssen wir uns nun viele Unentschieden wünschen. Betrachtet man die Spielpaarungen, wird dies aber eher unwahrscheinlich sein. Zu groß sind vermeintlich die Leistungsunterschiede etwa zwischen Bayern und Augsburg oder Gladbach und Nürnberg in den letzten Wochen. Spannung ist in der Arena auf Schalke garantiert, wenn Schalke die Bremer empfängt. Nach der suboptimalen Leistung der Knappen in der Champions League, wurde die Niederlage sofort am Torwart Hildebrand dingfest gemacht, und schon geistern Namen neuer Torhüter aus ganz Europa durch den Blätterwald. Ob er das lustig findet?
Noch eine Anmerkung zum Thema Narren: Offenbar "cerebral amputierte" Fans der Braunschweiger Eintracht schickten vor dem Niedersachsen-Derby ein, mit eindeutigen Symbolen bespraytes, lebendes Schwein durch Hannover. Absolut unnütze und unschöne Aktion, vor allem wenn man bedenkt, dass auch noch die Nummer 1 aufgesprüht war – wir alle wissen, wie sensibilisiert dieses Thema bei Hannover ist. So was hat im und rund um den Fußball keinen Platz, und ist vor allem ganz sicher nicht lustig!
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Samstag, 09.11.2013 / 15:30 |
Am Samstag steht das Derby zwischen dem FC Bayern und dem FC Augsburg auf dem Bundesliga-Programm. Die Woche zwischen dem letzten und kommenden Bundesligaspiel wurden aber recht unterschiedlich genutzt. Mittwoch Mittag landeten die Bayern nach ihrem unspektakulären 1:0-Erfolg in Pilsen gegen 13 Uhr wieder am Franz-Josef-Strauß-Flughafen in München. Es herrscht eine trügerische Ruhe beim Rekordmeister. Im Kollektiv war man bemüht den Erfolg als Arbeitssieg abzustempeln. Drei Punkte, nebenbei den Barca–Rekord eingestellt – eh alles gut. Wenn man ein wenig tiefer gräbt, tun sich aber ein paar Schlaglöcher auf.
Mandzukic zum Beispiel reagiert gefrustet auf Guardiolas Wechselspiele. Der Kommentar zu seiner Reservistenrolle in Pilsen auf Kroatisch via Facebook dazu: "S klupe" ("am Rande"). Der Bayern-Stürmer konnte sich auch über sein Joker–Tor nicht so recht freuen. Ist man höflich, beschreibt man den Jubel als "verhalten", jede Menge Trotz ließe sich auch ablesen. Joker-Tore machen den Kroaten für Bayern unverzichtbar, ihn selbst nervt das Pendeln zwischen Startelf und Ersatz ungemein. Die Interview-Zone scheut er seit Wochen wie ein verseuchtes Areal. Parallel wird die Lewandowski–Saga neu aufgerollt: Jose Mourinho vom FC Chelsea geht davon aus, dass Lewandowski nach München wechseln wird. „Lewandowskis Geschichte ist ein Buch, das schon vor langer Zeit geschrieben wurde. Jeder weiß, wie die Geschichte endet. Deswegen überrascht es mich, dass er mit uns in Verbindung gebracht wird. Es sieht doch so aus, als ob das Buch eine Geschichte hat, die jeder schon kennt“, sagte Mourinho zu Sky. „Es sieht so aus, dass er zu Bayern München geht.“
Mandzukic ist aber nicht der Einzige, der seine Rolle unter Pep sucht: auch Kapitän Philipp Lahm – mal Mittelfeld-Strippenzieher, mal Außenverteidiger – wünscht sich mehr Klarheit vom Trainer und geht damit sogar in die Öffentlichkeit. Ähnlich Bastian Schweinsteiger, der als Sechser in der Triple-Saison seiner Chef-Rolle voll und ganz gerecht wurde, zuletzt aber von Guardiola etwas weiter vorne auf der Acht eingesetzt wurde. Dort tat sich der Nationalspieler eher schwer. Für die Bayern ist die Position im Angriffszentrum von entscheidender Bedeutung, genauso wie ein verlässliches System. In der vergangenen Glanzsaison profitierten sie unheimlich davon, die 4-2-3-1-Formation perfekt einstudiert zu haben. Doch in Pilsen gelang es sogar dem großen Außenseiter, den FCB mit ein paar einfachen Mitteln in Schwierigkeiten zu bringen. Spielte Pavel Horvath lange Bälle, um so das Mittelfeld zu überbrücken, brannte es mehr als einmal nahe des Münchner Strafraums. Lahm und Co. waren in ständiger und wohl nicht erwarteter Alarmbereitschaft. Für die von Schweinsteiger bespielte Position muss sich Guardiola jetzt jedoch ohnedies eine Alternative einfallen lassen, da der Nationalspieler wieder längere Zeit wegen einer Sprunggelenks-OP ausfallen wird.
Auf die Aufstellung gegen Augsburg wird aber auch Javier Martinez genau schauen. Der wiedergenesene Spanier spielte stark in Sinsheim auf, als er im Mittelfeld gefordert war. Die einzigen beiden, die sich neben Manuel Neuer keine Gedanken machen müssen, sind Franck Ribery und David Alaba. Die linke Seite ist und bleibt auch unter Guardiola eine Macht und unantastbar.
Diese Nebenkriegsplätze sind für uns Medien natürlich Gold wert. Sieht man die nüchterne Bilanz, erkennt man, dass Pep Guardiola noch immer ungeschlagen und mit neun Siegen aus elf Partien in sein Deutschland-Engagement gestartet ist – erfolgreicher war bislang kein anderer Coach in der Bundesliga-Geschichte. Verlieren die Münchner wieder nicht, übertrumpfen sie sogar den Hamburger Uralt-Rekord von 36 Spielen ohne Niederlage. Im Kalenderjahr 2013 gewann der Meister alle 14 Heimspiele und gab nur dreimal Punkte ab, mit jeweils einem 1:1 in Dortmund (4. Mai), Freiburg (27. August) und Leverkusen (5. Oktober).
Augsburg holte sich in der Zwischenzeit auch kleinere Rekorde ab, erzielte in jedem der letzten sieben Pflichtspiele das 1:0, dreimal durch Andre Hahn, der auch für die letzten drei Treffer der Schwaben verantwortlich war. Und nun treffen diese Augsburger auf die Bayern, die ihrerseits in den letzten drei Spielen zuerst das 0:1 hinnehmen mussten – eine spannende Ausgangssituation. Auch spannend, ob Alexander Manninger weiter die Reservistenrolle einnehmen wird. Er wirkte in einem Interview in einer Augsburger Tageszeitung überrascht, gibt sich aber zeitgleich kampfbetont und versichert, dass er sich im Training seinen Stammplatz zurückerobern will. Für den FCA war der Ausgang der Partie gegen Mainz aber viel wichtiger, als die Torhüter-Diskussion. Das war ein Schlüsselspiel und solche Spiele muss man auch zu Hause gewinnen, will man mit dem Abstiegskampf möglichst wenig zu tun haben. Für das Spiel gegen München werden wir wohl auch Raphael Holzhauser in der Startelf vermissen. Es bleibt zu hoffen dass sich die beiden Österreicher im Training aufdrängen können. Der FCA kann in das Spiel gegen Bayern ohne große Erwartungshaltung gehen. Es gibt auch bei Niederlagen gegen Bayern keine Punkte abgezogen. Aber wenn wir den Münchnern einen Ratschlag auf den Weg geben dürfen: Vorsicht! Diese Augsburger sind brandgefährlich. (sami)
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Samstag, 09.11.2013 / 15:30 |
Am Samstag trifft der FC Schalke 04 auf Werder Bremen. Für die Königsblauen heißt es Wiedergutmachung zu leisten, verlor man unter der Woche doch klar gegen den FC Chelsea in der Champions League. An der Stamford Bridge musste man sich deutlich und verdient mit 3:0 geschlagen geben. In aller Munde ist vor allem Timo Hildebrands Patzer. Der Schalke-Keeper leitete das 1:0 durch Samuel Eto’o ein, er wartete bei einem Abschlag viel zu lange und schoss dann Eto’o an. Der Ball kullerte direkt ins Tor der Schalker. Hildebrand meinte im Kicker: "Scheiße natürlich, tut mir leid, dass ich die Niederlage so eingeleitet habe."
Auch danach kam Schalke kaum noch zu Chancen und so war es wieder Eto’o der zum 2:0 traf. Den Schlusspunkt setzte Demba Ba, der ehemalige Hoffenheim-Stürmer netzte in der Schlussphase sehenswert zum 3:0 Endstand. Christian Fuchs spielte bis zur 67. Minute im Mittelfeld der „Knappen“.
Gegen Werder dürfte der Österreicher aber vorerst nur auf der Bank sitzen, der junge Meyer soll den Vorzug erhalten. Zumindest einen Österreicher werden wir aber trotzdem sehen. Zlatko Junuzovic wird bei Bremen von Beginn an spielen, Sebastian Prödl ist immer noch verletzt. Werder konnte sich zwar zuletzt in der Liga mit einem Heimsieg über Hannover rehabilitieren, aber gegen Schalke wird es auswärts wohl noch nicht reichen. Wir tippen auf einen Heimsieg der Königsblauen. (maha)
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Samstag, 09.11.2013 / 18:30 |
Führt unser „Mad Dog“ den „Club“ zu seinem ersten Dreier? Emanuel Pogatetz: In England haben ihn die Fans und Journalisten „Mad Dog“ genannt. Seinen Spitznamen verdiente sich der Innenverteidiger durch seine kompromisslose Spielweise. Der Name Pogatetz steht für Einsatz und Kampfgeist. Qualitäten, die der Club im Kampf um den Klassenerhalt gebrauchen kann. In Nürnberg, wo er einen Vertrag bis 2015 besitzt, sieht sich Pogatetz als Führungskraft. „Ich will der Mannschaft mit meiner Erfahrung weiterhelfen.“ Dies sind keineswegs leere Worte des 60fachen Nationalteamspielers. Pogerl zeigt sich in guter Form und ist in der laufenden Spielzeit eine unumgängliche Stütze der fränkischen Abwehr.
An diesem 12. Spieltag trifft er mit seinen Mannen des 1. FC Nürnberg auf die heimstarken Fohlen aus Mönchengladbach. Das bedeutet, die zu Hause ungeschlagenen Borussen empfangen die auswärtsstarken Franken, die lediglich gegen den deutschen Rekordmeister aus München eine Niederlage in der Fremde verkraften mussten. Die Mannen rund um Gertjan Verbeek, der den erfolg- und glücklosen Michael Wiesinger auf der Trainerbank ersetzt, erhoffen sich nach einer guten, jedoch unbelohnten Leistung gegen den SC Freiburg den ersten Sieg. Verbeek kündigte in der gestrigen Pressekonferenz Veränderungen an. Robert Mak plagen nach wie vor Probleme am Fuß, weshalb der Slowake in Gladbach nicht im Kader stehen wird. "Er war die ganze Woche nicht fit. Und wer nicht fit ist, kann nicht spielen", so Verbeek. Für Mak rückt stattdessen Alexander Esswein in den Kader. Der Offensivspieler hat Verbeek in den vergangenen Trainingseinheiten überzeugt und bekommt deshalb eine Chance, erklärte der Club-Trainer. Ob Daniel Ginczek wieder in die Startelf zurückkehrt, ließ er derweil offen: "Wir werden sehen."
Auf der Gegenseite will Martin Stranzl und seine Borussia aus Gladbach den Rückenwind aus dem ersten Auswärtssieg dieser Saison mitnehmen und den 1. FCN in der Heimfestung Borussia-Park ohne Punkte wieder in die fränkische Hauptstadt heimschicken. „Es war wichtig, diesen Sieg zu erreichen. Wir haben auswärts schon häufig gut gespielt, aber eben nicht gepunktet. Das ist uns nun gelungen und gibt uns Selbstvertrauen für die nächsten Aufgaben“, sagte Favre. Martin Fleischpflanzerl und beweglich wie eine Frikadelle textete ihn einst die Bild-Zeitung. Die Rede ist von Martin Stranzl. Martin Stranzl, der leider am 11. November 2009 vom Nationalteam zurück trat, ist ebenso wie sein Pendant Pogatetz eine Stütze in seiner Mannschaft. Der erfahrene und passsichere Innenverteidiger konnte in den letzten Spielen erneut solide Leistungen abrufen. Doch nach der Sperre ist hoffentlich nicht gleich wieder vor der Sperre. Denn Stranzl hält derzeit bei vier gelben Karten und würde logischerweise bei der nächsten Verwarnung erneut ausfallen. Personell ist die Situation in Gladbach weitgehend unverändert. In Alvaro Dominguez, Havard Nordtveit und Roel Brouwers stehen nach wie vor drei Defensivkräfte nicht zur Verfügung. Dafür könnte Kapitän Filip Daems wieder dabei sein. „Wir müssen noch das Abschlusstraining abwarten, aber normalerweise müsste er wieder im Kader stehen“, sagte Favre. Die Viererkette bilden wohl erneut Julian Korb, Martin Stranzl, Tony Jantschke und Oscar Wendt, die zuletzt beim HSV überzeugten.
Es ist also alles angerichtet für einen durchaus interessanten Fußballabend am Samstag (18.30 live auf Sky). Obwohl die Tabellensituation ein Spiel a la David und Goliath vermuten lässt, ist dies keineswegs der Fall. Denn die Heimmacht Borussia Mönchengladbach trifft auf die erfolgreichen und in sich Aufschwung befindenden Gastspieler des 1. FC Nürnberg. An den letzten Auftritt im Borussia-Park hat der Club übrigens gute Erinnerungen. In der vergangenen Saison siegte der 1. FCN in Gladbach mit 3:2. Die letzten drei Duelle beider Teams gewann der Club allesamt. Vielleicht ein gutes Omen für unseren Mad Dog? (Heindlinho)
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Sonntag, 10.11.2013 / 17:30 |
Am kommenden Sonntag trifft der VfB Stuttgart auf den SC Freiburg. Nach der 1:6-Klatsche gegen den BVB vom letzten Spieltag wollen die Schwaben nun wieder voll punkten – dies sollte gegen die Freiburger deutlich einfacher sein, als gegen den Vizemeister aus Dortmund. Dennoch sollten die Schwaben ihren Gegner nicht unterschätzen: nach dem ersten Saisonsieg wollen die Breisgauer nun eine kleine Serie starten, um aus dem Tabellenkeller herauszukommen. Die Euphorie wurde am Donnerstag in der Europa-League allerdings wieder gebremst, das Unentschieden bei Estoril Praia bedeutet wohl – sollten nicht die nächsten beiden EL-Spiele gewonnen werden – das vorzeitige Ende der Träume von einem Überwintern in Europa. Diese "Sorgen" hat der VfB bekanntlich nicht, das Scheitern schon vor der Gruppenphase bringt nun den "Vorteil", dass man sich auf die Meisterschaft konzentrieren kann.
Bei Stuttgart ist Gentner fraglich – sollte er ausfallen, steigt die Chance für Martin Harnik von Beginn an dabei zu sein. Moritz Leitner würde dann Gentners Position einnehmen und Harnik kommt auf der üblichen rechten Offensivseite zum Einsatz. Bei Freiburg ist Jonathan Schmid mit einer Kreuzbandzerrung angeschlagen, es wird sich wohl erst am Spieltag entscheiden, ob er zum Einsatz kommt. Sollte es sich nicht ausgehen, ist zu erwarten, dass Vaclav Pilar in der Startelf stehen wird.
Die Wettbüros sehen Stuttgart trotz Auswärtsspiel als Favorit – diese Einschätzung teilt auch die 12terMann-Redaktion. Wir rechnen damit, dass die Stuttgarter mit zumindest einem Punkt im Gepäck die Heimreise antreten werden. (xandi)
Viel Erfolg unseren Legionären in Deutschland!
(Autoren: kara, kicknik, maha, sami, heindlinho, xandi)