Legionärs-Check DFL, 11. Spieltag
Rückschläge für Bremen und Stuttgart, Mainz im Aufwind
Nachdem es letzte Woche keinen einzigen österreichischen Scorerpunkt zu bewundern gab, musste unsere Video-Abteilung diesmal Überstunden schieben – ganze sieben Scorerpunkte waren es an Spieltag 11 (drei Tore, 4 Torvorlagen)! Während mit Martin Stranzl auch wieder einmal ein Verteidiger traf, scorten bei den restlichen Spielen mehr oder minder die üblichen Verdächtigen.
Für den VfB Stuttgart und den SV Werder Bremen setzte es herbe Rückschläge auf ihrer Klettertour Richtung internationale Startplätze, was bei den Stuttgarter nach der 2:0-Pausenführung besonders schmerzlich ist. Der 1. FSV Mainz 05 konnte hingegen abermals voll punkten und liegt nun mittlerweile auf Platz sieben in der Tabelle. Weiterhin unangefochtener und souveränder Leader: der FC Bayern München bei dem David Alaba herausragend spielte und das zweite Tor selbst erzielte – vom Elfmeterpunkt übrigens.
Freitag, 09.11.2012 / 20:30
2:1 gewann Mainz am Freitagabend. Ein furioser Start der Tuchel-Elf brachte die Mainzer schon nach 21 Minuten auf die Siegerstraße. Müller traf nach einem schönen Sololauf zum 1:0. Dann war es eine Österreicher-Kombination die zum 2:0 führte, Julian Baumgartlinger setzte Andreas Ivanschitz mit einem perfekten Lochpass in Szene, der umkurvte den Nürnberger Torhüter und netzte trocken ein. Bereits zum dritten Mal traf Ivanschitz diese Saison in der Liga. Kurz vor der Pause traf dann Nürnberg doch noch zum 2:1. Nürnberg agierte in der zweiten Halbzeit mit der Brechstange, blieb aber glücklos und verlor dann schlussendlich verdient gegen die starken Mainzer. Mainz liegt nun mit 17 Punkten auf Tabellenplatz sieben, Nürnberg konnte erneut keinen Befreiungsschlag erzielen und rangiert mit derzeit nur elf Punkten auf Platz 15. (maha)
Samstag, 10.11.2012 / 15:30
Auch wenn das Ergebnis sehr klar zu sein scheint, die Bayern konnten in diesem Spiel ihre Überlegenheit nicht so demonstrieren wie zuletzt. Beim Lattenkopfball der Eintracht beim Spielstand von 1:0 war das nötige Glück dabei, die Eintracht spielte teilweise auf Augenhöhe mit. Wichtig für die Frankfurter, bei denen Erwin Hoffer wieder nicht zum Einsatz kam, war ihr Tormann Kevin Trapp, der einige Top-Chancen der Münchner mit perfekten Paraden vereitelte.
David Alaba glänzte einmal mehr mit einer sehr starken Partie, mit einer unglaublichen Zweikampfquote von 90%, einem tollen eröffnenden Pass zum 1:0 und als Krönung sein Elfmeter-Tor zum 2:0. Aus unserer Sicht war David neben einem hochgradig spielfreudigen Franck Ribery „Man of the Match“ bei den Bayern.
Besonders erfreulich, dass der 20jährige „Routinier“ bei Leuten wie Ribery, Robben, Müller, Schweinsteiger den Ball zum Punkt nehmen darf, ein klarer Beweis für seine Akzeptanz innerhalb der Mannschaft. (kicknik)
Samstag, 10.11.2012 / 15:30
Mit diesem Heimsieg konnte Schalke 04 den Abstand zum FC Bayern halten und den 2. Platz in der Tabelle festigen. Dies erforderte aber deutlich mehr Arbeit und Zittern als den Fans in der Veltins-Arena lieb war. Insbesondere in der ersten Halbzeit konnte der SV Werder überzeugen, ging nach einem Assist von Zlatko Junuzovic mit 1:0 in Führung und klopfte dann obendrauf noch zweimal am Gehäuse an. Dass es zu einem Comeback in der 2. Hälfte kam, lag auch an der starken Leistung von Christian Fuchs: er brachte mit der Fortdauer des Spiels nicht nur immer mehr Marko Arnautovic in den Griff, sondern er platzierte einen (fraglichen) Freistoß auf dem Kopf von Neustädter, der daraufhin den Ausgleich erzielte. Durch einen Konter erzielte Draxler dann den Führungstreffer für die Gelsenkirchner – dass es dabei blieb, lag vor allem an Holtby, der in letzter Sekunde einen Kopfball von Gebreselassie von der Linie kratzte. Zu diesem Zeitpunkt war Junuzovic bereits vom Feld, er musste Joseph Akpala in den letzten Ausgleichsbemühungen Platz machen, bot aber eine solide Leistung. Sebastian Prödl konnte leider nicht von Beginn an dabei sein, seine Adduktorenprobleme zwangen ihn dazu, auf der Ersatzbank Platz zu nehmen. Am Ende wurde er dann noch für die Schlußminute eingetauscht, um mit seiner Kopfballstärke für Gefahr zu sorgen – dafür war es leider zu spät. (xandi)
Samstag, 10.11.2012 / 15:30
Im Nachhinein ist es immer leicht so etwas zu behaupten, doch in der Redaktionsvorbesprechung für die 11. DFL-Runde hatte sich das 12terMann-Team ernsthaft mit dem Gedanken gespielt, eine rote Karte für Paul Scharner zu prophzeien, nachdem bekannt geworden war, dass er sein Startelf-Debüt geben würde. Wir haben uns dazu entschlossen, dies nicht zu tun, denn trotz aller Eigenheiten eines Paul Scharners, ist er doch ein Legionär in der Bundesliga, und somit – zumindest bis zu einem gewissen Grad – unterstützenswert. Wie lange noch ist die Frage. Denn bereits nach 35 Minuten bewies ein Paul Scharner, wie dämlich man agieren kann, wenn man schon einige Jahre Erstligaerfahrung aufzuweisen hat. Was in aller Welt war da in ihn gefahren? Übermotivation, oder hatte er in seinem stundenlangen Videostudium gemeinsam mit seinem Berater beschlossen, die Freiburger nur durch (sinnlose) Fouls stoppen zu können? Wir werden es nicht so schnell erfahren… Das Startelf-Debüt ging jedenfalls komplett daneben, wie oft er diese Chance noch bekommen wird, bleibt fraglich, denn es geht um die Bundesliga und nicht um eine Sendung im Gebührenfernsehen für Heimtierdressur. Seine Kollegen, die bis zu seinem Ausschluss sehr engagiert gespielt hatten, mussten dann noch rund 60 Minuten verteidigen und hatten Rene Adler und Kollege Glück, konnten somit noch einen Punkt mit nach Hause nehmen. Kollege Adler hatte im Übrigen auch Glück, dass er nach einer klaren Tätlichkeit nur Gelb statt Rot sah – wäre lustig gewesen: Adler und Scharner in der gleichen Selbsthilfegruppe! (kicknik)
Sonntag, 11.11.2012 / 15:30
Die VWerkself kann also doch zu Hause gewinnen – und das ausgerechnet gegen die Werkself von Bayer, die bewerbsübergreifend seit 12 Spielen ungeschlagen war. Der Sieg wurde eigentlich schon in Halbzeit eins klar gemacht, mit einer sicheren 3:0-Führung ging man in die Halbzeit. In Halbzeit zwei verschärften die Leverkusener etwas das Tempo und den Druck, konnte aber den Ehrentreffer dennoch erst in der Nachspielzeit erzielen. Emanuel Pogatetz durft das gesamte Spiel von der Bank aus verfolgen – ob ihm das in die Stammelf der Nationalmannschaft für das Freundschaftsspiel gegen die Elfenbeinküste verhilft, darf und sollte angezweifelt werden.
Erstaunlich ist, dass Wolfsburg in der Tabelle nicht einen einzigen Platz gutmachen konnte und nach wie vor auf dem Relegationsplatz steht – da sieht man erst, welch einen Scherbenhaufen Felix Magath in Wolfsburg zurückgelassen hat. (thelex)
Sonntag, 11.11.2012 / 17:30
Was war das für ein skurriles Spiel in der Mercedes-Benz-Arena! Von Beginn an machte der VfB Stuttgart – wie auch schon die letzten Wochen mit Martin Harnik und Raphael Holzhauser in der Startformation – Druck und konnte gleich zu Beginn einige Chancen herausarbeiten. Leider blieb Holzhauser mit einem Fernschuss, Harnik mit einem Kopfball erfolglos. Dennoch konnten die Schwaben in der 1. Hälfte dann doch noch zweimal jubeln: nach Pass von Holzhauser erzielte Gentner das 1:0, Ibisevic durfte mit einem Elfmeter das 2:0 erzielen. Was dann in Halbzeit 2 folgte, möchten die Stuttgarter wohl lieber vergessen: innerhalb von 16 Minuten machten die Niedersachsen nicht weniger als 4 Tore und mussten dadurch die erste Niederlage nach 5 ungeschlagenen Spielen einstecken. Unsere beiden Legionäre waren zum Zeitpunkt des Schlußpfiffs nicht mehr am Feld, beide wurden zwischen den Minuten 70 und 75 ausgewechselt. (xandi)
Sonntag, 11.11.2012 / 17:30
Ein 2:4-Auswärtssieg verhalf Gladbach zu verdienten drei Punkten in der Fremde. Aber Fürth begann stark und bekam schon in der 8. Minute einen Foulelfmeter zugesprochen. Der starke Asamoah tänzelte sich an Wendt vorbei und dieser zog die Notbremse, ein klarer Elfmeter. Nehrig trat an und versenkte sicher. Die Freude währte aber nicht lange, zog Kleine doch nur 4 Minuten später die Notbremse gegen Herrmann. Eine harte rote Karte, aber durchaus vertretbar. Gladbach nutze die Überzahl perfekt und glich durch Wendt in der 22. Minute aus. Doch Fürth erzielte vor der Pause noch das 2:1. In der zweiten Halbzeit jedoch drehte Gladbach auf, zuerst war es Martin Stranzl der den Ausgleich per Kopf fixierte, Herrmann und schließlich Marx in der Nachspielzeit untermauerten die starke Gladbacher Leistung. Gladbach zog somit an Werder Bremen vorbei und liegt auf Rang acht. Greuther Fürth kommt aus dem Abstiegssumpf nicht heraus und steht nach elf Spieltagen nur mit sieben Punkten da. (maha)
Video-Highlights
David Alaba, Zlatko Junuzovic, Christian Fuchs, Andreas Ivanschitz, Julian Baumgartlinger, Raphael Holzhauser
Martin Stranzl
http://www.youtube.com/watch?v=k8V-ZBlEMRA&sns=em
Abstecher in die Premier League – Doppelpack von Andreas Weimann gegen ManU:
http://vimeo.com/53229963
Leistungsdaten
Legende:
Min (Einsatzminuten)
TS (Torschüsse)
TSV (Torschussvorlagen)
ZK (gewonnenen Zweikämpfe in Prozent)
PQ (erfolgreiche Pässe in Prozent)
BK (Ballkontakte auf 90 Minuten hochgerechnet)
Distanz (gelaufene Kilometer während der gesamten Einsatzminuten, auf 90 Minuten hochgerechnet)
Läufe (die Anzahl der intensiven Läufe auf 90 Minuten hochgerechnet)
Vavg. (Durchschnittsgeschwindigkeit während der gesamten Einsatzminuten in km/h)
90M (Werte auf 90 Minuten hochgerechnet, falls nicht über die volle Distanz im Einsatz, Einsätze < 15 Min. werden nicht hochgerechnet)
+/- (Wertung ähnlich wie Eishockey: -1 bei Gegentor am Feld / +1 bei Tor am Feld (zusätzlich +1 bei Assist, +2 bei Tor))
Farbcodes der Zellen: hellgrün (Bestwert innerhalb der Mannschaft) / dunkelgrün (Bestwert aller Spieler der Partie)
Legionärswertung
So sieht diese Woche unsere Wertung der Top-3-Legionäre aus ÖFB-Sicht aus:
1. David Alaba
2. Martin Stranzl
3. Andreas Ivanschitz
(Autoren: xandi, kicknik, maha, thelex, kara)
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