Deutsche Bundesliga, 7. Spieltag – Die Vorschau aus ÖFB-Sicht
Junuzovic vor Comeback.
Der 7. Spieltag ist aus österreichischer Sicht leider ein Rumpfspieltag – gerade einmal vier Partien mit (potentieller) Legionärsbeteiligung haben wir diesmal nur zu betrachten. Bei zwei Begegnungen könnte und wird es aber zu Österreicher-Duellen kommen, wobei Augsburg gegen Gladbach durchaus Potential zu einem Spitzenspiel hat. Im zweiten rot-weiß-roten Schlagabtausch versucht der durch den Derbysieg gegen die HSV etwas zuversichtlichere SV Werder daheim gegen den Club aus Nürnberg nachzulegen – vermutlich sogar mit einem für das Nationalteam sehr wichtigen Comeback von Zlatko Junuzovic in der 2. Halbzeit. Und Martin Harnik ist dringend ein Tor zu wünschen, um sich seinen Stammplatz im Dress mit dem roten Brustring zurück zu erobern.
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Freitag, 27.09.2013 / 20:30 |
Der FCA kann erhobenen Hauptes das Freitagabend-Spiel gegen Gladbach angehen. Im Pokal hat man die Pflichtaufgabe auswärts gegen Preußen Münster souverän mit 3:0 erledigt. Drei Spiele innerhalb von sieben Tagen – für Bundesligisten, die auf den internationalen Bühnen wöchentlich ihr Programm abspielen, ist dieser Rhythmus keine außergewöhnliche Belastung. Für eine junge, unerfahrene Mannschaft wie die des FC Augsburg dagegen ein ungewohnter Turnus. Bei allem Respekt vor dem Gegner aus Gladbach, wenn der FCA seine Topleistung abrufen kann, muss mindestens ein Punkt in der SGL–Arena bleiben. Alexander Manninger wird nach seinen beiden Spielen wieder zur alter Stärke zurückfinden müssen, wovon wir aber überzeugt sind.
Sein technisch versierter Landsmann Raphael Holzhauser sieht sich einem ähnlichen Konkurrenzkampf in den eigenen Reihen ausgesetzt. Er profitierte zu Saisonbeginn von einer Verletzung von dem zuletzt wiedergenesenen Tobi Werner. Mittlerweile ist er nicht nur wieder fit, sondern trifft am laufenden Band. Die Konkurrenz sieht unser Legionär allerdings relativ sportlich: „Es ist doch klar, dass der Tobi auch spielen will. Letztlich muss der Trainer entscheiden, wer zum Einsatz kommt“, kommentiert er die Situation. Es ist gut möglich, dass Trainer Weinzierl nach dem Erfolg im Pokal wieder zurückrotiert. De Jong (Ostrzolek), Vogt (Moravek) und Doppeltorschütze Werner (Holzhauser) müssten in diesem Fall weichen. Der Trainer ließ auf der gestrigen Pressekonferenz die Katze allerdings nicht aus dem Sack. Die Plätze im Mittelfeld sind allem Anschein nach ausgebucht, sodass es auf einen Konkurrenzkampf auf der linken Außenbahn zwischen Werner und Holzhauser hinauslaufen wird. Wir wünschen ihm dabei alles Gute und uns viele Scorerpunkte. (sami)
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Samstag, 28.09.2013 / 15:30 |
Es ist eine Woche der Niedersachsen für die Bayern. Zuerst im Cup gegen die 96er aus Hannover, und kommenden Samstag soll Wolfsburg als nächster Gast drei Punkte in München lassen. Die Bilanz kann man aus Sicht der Wölfe als katastrophal bezeichnen: 18 von 19 Auftritten in München (einschließlich dreier im DFB-Pokal) verloren die Wolfsburger. Ihren einzigen Punkt dort ergatterten sie am 8. Dezember 2001 mit einem 3:3. Der damals zweifache Torschütze Claudio Pizarro ist als einziger der damaligen Akteure noch aktiv. Vergangene Saison gab es ein 3:0 und ein 2:0 für die Münchner.
Im Cup stellten die Münchner wieder einmal ihre Ausgeglichenheit im Kader eindrucksvoll unter Beweis. Franck Ribéry , Arjen Robben, David Alaba, Mario Mandzukic auf der Bank, Mario Götze auf der Tribüne, Martínez und Thiago noch verletzt, 120 Millionen € versammelten sich auf der Ersatzbank – „Na und?“, kommentierte Trainer Guardiola. „Wir können Titel nicht nur mit elf Spielern gewinnen, das ist unmöglich. Wir haben viele gute Spieler, die alle spielen können“, betonte der Übungsleiter nach dem 4:1 (2:1)-Erfolg im Zweitrundenspiel des DFB-Pokals. Thomas Müller bedankte sich für seinen Startplatz mit zwei Toren und schraubt seine Pokal-Scorerbilanz auf unglaubliche 23 Zähler hoch. Xherdan Shaqiri, der für Ribery begann, legte gleich zwei Treffer auf. Claudio Pizarro (27.) und der eingewechselte Franck Ribéry (78.) machten den nächsten klaren Sieg zur Wiesn-Zeit trotz einer kleinen Schonphase vor der Pause perfekt.
Sky-Kommentator Wolff Fuss kommentierte die Situation bei den Bayern treffend: „Wenn man einen Ribery, Alaba und Robben einwechseln kann, hat man wahrlich keine Probleme“. Der Österreicher wurde übrigens für Schweinsteiger in der 68. Spielminute eingwechselt. Er übernahm Schweinsteigers zentrale Rolle im Mittelfeld und bot für 15min eine konzentrierte Leistung. Danach wurde er aufgrund einer Verletzung von Linksverteidiger Contento nach hinten beordert. Auch aus nicht österreichischer Sicht, kann man Contento als keine sonderlich große Gefahr für den Stammplatz unseres Fußballer des Jahres sehen. Er stand oft orientierungslos im Raum herrum, wirkte hastig am Ball und kam beim 1:2 gegen Ya Konan eindeutig zu spät. Mit einem Startelfdebut in der Bundesliga darf Contento eher nicht rechnen.
Die definitive Startelf hängt sicherlich primär von den Nachwirkungen des DFB-Pokalspiels gegen Hannover ab. Im Mittelfeld verhindern die bekannten Verletzungen eine größere Rotation, sodass man Lahm und Schweinsteiger im zentralen Mittelfeld erwarten kann. (sami)
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Sonntag, 29.09.2013 / 15:30 |
Werder Bremen empfängt am Sonntag im Weser-Stadion den 1. FC Nürnberg. In Bremen ist nach dem Derby-Sieg wieder ein wenig Ruhe eingekehrt. Durch das 0:2 in Hamburg fällt den Bremern eine große Last ab, verlor man doch die letzten drei Spiele in der Liga recht kläglich. Aber auch Nürnberg kommt mit frischer Energie in den Norden. Letzte Runde konnte man dem BVB vor eigenen Publikum einen Punkt abtrotzen. Bei Nürnberg geht zurzeit aber eine kleine Grippewelle um – sollten aber alle Spieler wieder fit werden, so wird Trainer Wiesinger dieselbe Start-Elf wie gegen Dortmund auf den Platz schicken können. Bei Bremen wird Ignjovski mit Wadenproblemen ausfallen, was der Serbe jedoch genau hat, teilte der Verein nicht mit. Trainer Dutt: „Wir können noch nicht genau sagen, was er hat und wie lange er ausfällt. Es sieht aber auf jeden Fall nicht gut aus".
Dafür rückt der Österreicher Zlatko Junuzovic wieder in den Kader. Von Beginn an wird er aber nicht agieren können, war er doch seit Anfang September am Mittelfuß verletzt. Im "Kicker" äußert sich der Kärntner folgendermaßen: "Mir geht es gut. Ich konnte das Teamtraining heute zu großen Teilen gut durchziehen. Natürlich musste ich mich bei manchen Spielaktionen ein bisschen zurücknehmen, aber das wird auch noch". Neben ihm auf der Bank wird vermutlich auch wieder Sebastian Prödl Platz nehmen müssen, er wurde aus der Start-Elf verdrängt und kam zuletzt gegen Hamburg nur auf einen Kurzeinsatz. Prödl wird sich das Vertrauen des Trainers erst wieder im Training erspielen müssen.
Einen Österreicher werden wir trotzdem zu sehen bekommen, Emanuel Pogatetz wird wieder in der Innenverteidigung des "Clubs" beginnen. (maha)
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Sonntag, 29.09.2013 / 17:30 |
Nach dem Pokal-Aus gegen Freiberg muss der VfB Stuttgart zur Eintracht nach Braunschweig. Bisher waren die Niedersachsen ein dankbarer Gegner, konnten sie doch erst einen Punkt aus sechs Spielen erobern. Anders die Stuttgarter: die Schwaben haben nach dem schwachen Saisonstart und Trainerwechsel sieben Punkte aus den letzten drei DFL-Spielen geholt – nun folgte wieder die Ernüchterung mit dem bereits angesprochenen Ausscheiden aus dem DFB-Pokal.
Trainer Thomas Schneider wird wohl wieder umstellen – dies könnte eine schlechte Nachricht für Martin Harnik sein, es ist möglich, dass Moritz Leitner nach seiner Knieprellung wieder fit ist und den ÖFB-Legionär in der Startelf ersetzt. Sollte er nicht von Begin an dabei sein, kann er aber dennoch mit einem Einsatz rechnen, jedoch erst in der zweiten Halbzeit. Ansonsten muss der VfB ohne seinem Stammkeeper Sven Ulreich auskommen, an seiner Stelle wird Thorsten Kirschbaum das Tor hüten. (xandi)
Viel Erfolg unseren Legionären in Deutschland!
(Autoren: kara, kicknik, maha, sami, thelex, xandi)