Legionärs-Check DFL, 18. Spieltag
Ein gefühlter Fehlstart.
Aus Sicht unserer Legionäre war dieser Spieltag größtenteils ein Abschreibposten. Im negativen Sinn alles überstrahlend ist natürlich die 0:5-Schlappe des SV Werder, der sich vom regierenden Meister nach allen Regeln der Kunst zerlegen ließ. Auch die 2:0-Niederlage des VfB Stuttgart tut sehr weh – noch dazu, da es sich beim Gegener um den sympathischen VfL Wolfsburg handelte. Die Mainzer konnten daheim gegen Freiburg ebenfalls nicht gewinnen und so stehen auf der Habenseite lediglich das Torfestival auf Schalke, der vorherzusehende Erfolg des FC Bayern gegen Fürth und der Befreiungsschlag der Augsburger in Düsseldorf – ein tolles Debüt für Alex Manninger.
5:4 |
||
(1:0) |
Torreigen in Gelsenkirchen – immer wenn man gedacht hat, jetzt haben die Königsblauen den Sack zugemacht, kam Hannover 96 auf und erzielte entweder den Ausgleich oder den Anschlusstreffer. Letztendlich endete die Partie 5:4 und bescherte damit Coach Keller den ersten Sieg. Gleichzeitig war dies der erste Schalker Sieg in der Bundesliga seit dem 10.11.2012, wodurch nun wieder Rang 5 – der für einen Europa League-Fixplatz reichen würde – eingenommen werden konnte. Der erste Treffer der Rückrunde wurde von Christian Fuchs mit einem Einwurf vorbereitet. Leider war dies der einzige Scorerpunkt eines Österreicher in dieser Runde… Ansonsten blieb Fuchs nach vorne farblos, defensiv war seine Seite leider recht anfällig – beim zwischenzeitlichen Ausgleich zum 2:2 wurde er überrannt. Wie erwartet, war Samuel Radlinger auf Seiten der Niedersachsen nicht im Kader. (xandi)
2:0 |
||
(1:0) |
Es war kein glanzvoller Sieg, aber ein souveräner. Anscheinend probieren es die Gegner der Bayern in der Rückrunde mit dem selben Prinzip, wie der FCB die Herbstmeisterschaft geholt hat – man will in jedem Fall schauen, dass die Null steht. So begannen die Fürther mit einem gefühlten 8-1-1 System und versuchten, die anstürmenden Bayern zu hindern, ein Tor zu erzielen. Den Unterschied hat dann einmal mehr Mario Mandzukic gemacht, der mit einem Doppelpack den Sieg fixiert hat. Unser David Alaba hatte viel Raum nach vorne, schaltete sich auch immer wieder mit in die Angriffe ein und konnte die ein oder andere gute Flanke platzieren. Einen Freistoss aus 25 Metern platzierte er knapp unter dem Stadiondach. (kicknik)
3:1 |
||
(2:0) |
Mit einem Doppelschlag nach einer halben Stunde war dieses Spitzenduell sehr früh entschieden – spielerisches Feuerwerk gab es davor nicht, sondern nur auf den Rängen, wodurch die Partie einige Minuten unterbrochen war. Nach der 2:0-Führung bestimmte die Werkself die Partie und konnte dann mit dem 3:0 durch Schürrle den Sack endgültig zumachen. Der 12. Saisontreffer von Alex Meier in der 78. Minute war nur mehr etwas für die Statistik. Apropos Statistik: dies war nun der 5. Heimsieg in Folge für die Bayer-Elf – sie ist somit nach wie vor der erste Bayern-Verfolger, unverändert mit 9 Punkten Rückstand. Erwin Hoffer kam leider erneut nicht zum Einsatz, er begnügte sich an diesem Tag mit Bank- und Aufwärmen. (xandi)
2:0 |
||
(0:0) |
Dieser 2:0-Sieg brachte einen gelungenen Einstand für Wolfsburg-Trainer Dieter Hecking – gleichzeitig haben die Wölfe es geschafft, den Anschluss an die Tabellenmitte zu schaffen und gar eine Europa League-Platz ist mit 5 Punkten Rückstand nicht mehr außer Reichweite. Zu verdanken ist dies insbesondere Diego, der nicht nur das 1:0 nach einem starken Solo erzielte, sondern auch das 2:0 mit einem Freistoß vorbereitete. Die Stuttgarter hingegen starteten die Rückrunde wie sie die Hinrunde aufgehört haben: unkonstant. Nach einem Sieg folgt meist eine Niederlage und so fuhren die Labbadia-Elf dieses Mal ohne Punkte zurück ins Schwabenland. Martin Harnik durfte 90 Minuten lang ran, war sehr lauffreudig und konnte auch 5 Mal auf das Tor der Niedersachsen schießen – aber leider ohne Erfolg. Sein Landsmann, Raphael Holzhauser war dieses Mal nur mehr die letzte Viertelstunde im Einsatz, wo die Partie bereits mehr oder weniger entschieden war. Der dritte ÖFB-Legionär beim VfB, Kevin Stöger, wurde nicht im Kader berücksichtigt. (xandi)
0:0 |
||
(0:0) |
Ein eher schwaches 0:0 lieferten sich Hoffenheim und Gladbach am Samstagnachmittag. Trotzdem ist das Remis ein Lichtblick für Hoffenheim die zuvor sechs Spiele in Folge verloren hatten. Auch für Tim Wiese war das 0:0 eine Premiere in dieser Saison, spielte er doch das erste Mal zu Null. Gladbach bleibt damit seit sechs Spielen ungeschlagen.
Martin Stranzl musste aufgrund einer Grippe passen, für ihn spielte Alvaro Dominguez in der Innenverteidigung. (maha)
0:0 |
||
(0:0) |
Heißt so viel wie Tuchel gegen Streich, die beiden Hitzköpfe der Liga im direkten Duell. Aber nur zu einem 0:0 sollte es reichen im Duell der beiden Überraschungsteams der Hinrunde. In einer chancenreichen Partie waren es aber immer wieder die beiden Torhüter und die mangelnde Präzision der Stürmer, die Tore verhinderten.
Erfreulich aus österreichischer Sicht, Julian Baumgartlinger spielte trotz der Grippe in der Vorbereitung von Beginn an. Baumgartlinger erhielt in der 23. Spielminute seine 6. gelbe Karte. Wie schon in der Hinrunde, spielt Baumgartlinger gern die sicheren Pässe, trotzdem lässt sich seine Passqoute von 87 % sehen. Eine Zweikampf-Quote von 73 % ist ebenfalls ein Topwert. Die Website sportal.de analysiert den Defensivmotor folgendermaßen: "Bester Mann auf dem Platz. Der Österreicher war der lauf- und zweikampfstärkste Mann seines Teams und hatte insgesamt die meisten Ballkontakte. Sehr starke Partie."
Auch Andreas Ivanschitz spielte fast durch, er wurde in der 2 Minute der Verlängerung ausgewechselt. Ivanschitz leitete mehrere gute Aktionen durch sein genaues Passspiel (77% angekommene Pässe) ein, es war aber trotzdem ein eher unauffälliges Spiel der Nummer 25.
Freiburg ist nun seit 6 Auswärtsspielen ungeschlagen, für den SCF ist das die beste derartige Serie seit 12 Jahren. (maha)
0:5 |
||
(0:2) |
Es war ein gebrauchter Tag für den SV Werder. Das Spiel hatte kaum begonnen, schon liefen die Bremer einem Rückstand hinterher. Das Fehlen von Marko Arnautovic, der eine Gelb-Sperre absaß, machte sich zwar auf der rechten Seite bemerkbar, kann aber nicht der einzige Grund für dieses Debakel sein. Sebastian Prödl ging an diesem Tag scheinbar alles etwas zu schnell, einzig in Kopfballduellen konnte er sich größtenteils durchsetzen. Seine Überforderung hinsichtlich Geschwindigkeit, lässt sich auch an seiner Passquote (78,6%) ablesen, die für einen Innenverteidiger keineswegs ein Bestwert ist.
Von allen Werder-Akteuren war Zlatko Junuzovic noch einer der stärksten, er versuchte auch noch beim Stand von 0:3 eine gewisse Ordnung in den Spielaufbau zu bringen – einzig sein Mitspieler schienen da bereits nur noch auf "Standby" zu laufen. Seine Laufdistanz war mit 12,35 km einmal mehr der Bestwert aller Spieler am Platz – und das bei einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 8,2 km/h! Außerdem gewann Junuzovic auch die meisten Zweikämpfe (ingesamt 20).
Natürlich ist dieses Ergebnis für den Rückrundenstart fürchterlich, dennoch gab es in der ersten Halbzeit auch einige gute Ansätze zu sehen. Abgesehen davon spielte man gegen den regierenden Meister, der in Überform agierte und dem zusätzlich auch noch alles gelang. Nichts desto trotz, langsam sollte sich Werder stabilisieren, wenn man noch mit einem Auge auf die internationalen Startplätze schielen will. (thelex)
1:1 |
||
(0:0) |
Beim Premierenauftritt des neuen Nürnberger Trainers gab es nicht viele Highlights im Stadion des 1.FC Nürnberg. Ein Paul Scharner hatte ja "Halswirbel" und konnte somit das Spiel mit diversen Karten auch nicht bunter machen. Ähnlich steif wie sein Genick polterte dann das Spiel über den Rasen. Der wieder genesene Raphael van der Vaart konnte auch kaum Akzente setzen, wirkte das ganze Spiel über eher farblos. Wer so viel in den "buten Wahrheiten" der deutschen Medienwelt unterwegs und sich endlich wieder mit seiner Frau versöhnt hat, muss sich ja auch mal ausrasten. Trotzdem sagte er nach Spiel: "Fußball ist das Schönste, was es gibt. Ich bin froh, dass ich wieder fit bin" – da hast du vollkommen Recht lieber VdV – naja fast!
Ach Ja, Tore sind auch noch gefallen – zwei Tore innerhalb von 5 Minuten neutralisierten das Ergebnis wieder – Punkteteilung! (kicknik)
2:3 |
||
(0:2) |
Man merkt dass der Karneval bald die Oberherrschaft im Rheinland bekommt. Ein wirklich abwechslungsreiches Spiel mit allerhand Kuriositäen und auch noch Toren. Richtig gute (teilweise eher seichte) Sonntagnachmittag-Unterhaltung. Aus unserer Sicht sehr erfreulich: Alex Manninger feierte sein Startelfdebüt in der deutschen Bundesliga, dürfte also die Winterpause für sich genutzt haben und vorerst einmal seinen Arbeitsplatz auf dem Rasen sicher haben. Im Tor der erschreckend schwachen Fortuna aus Düsseldorf stand der wahre Clown des Abends: der in der Herbstrunde so souveräne Fabian Giefer spielte eine richtige Grottenpartie und trägt eigentlich an allen 3 Treffern eine Mitschuld. Sollte Ihm ein zweites ähnliches Spiel passieren, wird wohl Robert Almer die Chance bekommen, sich im Tor der Düsseldorfer zu behaupten. Für die Augsburger war es der erste Auswärtserfolg in dieser Saison. Projekt Klassenerhalt ist also gestartet. (kicknik)
Video-Highlights
Christian Fuchs (Quasi-Assist zum 1:0)
https://vimeo.com/57734440
Leistungsdaten
Legende:
Min (Einsatzminuten)
TS (Torschüsse)
TSV (Torschussvorlagen)
ZK (gewonnenen Zweikämpfe in Prozent)
PQ (erfolgreiche Pässe in Prozent)
BK (Ballkontakte auf 90 Minuten hochgerechnet)
Distanz (gelaufene Kilometer während der gesamten Einsatzminuten, auf 90 Minuten hochgerechnet)
Läufe (die Anzahl der intensiven Läufe auf 90 Minuten hochgerechnet)
Vavg. (Durchschnittsgeschwindigkeit während der gesamten Einsatzminuten in km/h)
90M (Werte auf 90 Minuten hochgerechnet, falls nicht über die volle Distanz im Einsatz, Einsätze < 15 Min. werden nicht hochgerechnet)
+/- (Wertung ähnlich wie Eishockey: -1 bei Gegentor am Feld / +1 bei Tor am Feld (zusätzlich +1 bei Assist, +2 bei Tor))
Farbcodes der Zellen: hellgrün (Bestwert innerhalb der Mannschaft) / dunkelgrün (Bestwert aller Spieler der Partie)
Legionärswertung
So sieht diese Woche unsere Wertung der Top-3-Legionäre aus ÖFB-Sicht aus:
- Julian Baumgartlinger
- Alexander Manninger
- Andreas Ivanschitz
(Autoren: xandi, kicknik, maha, thelex, kara)