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Legionärs-Check DFL, 33. Spieltag

Der Abstiegskampf geht weiter – aber ohne Bremen!

Ein Trio kämpft hingegen weiterhin gegen den Untergang. In Hoffenheim trauert und bangt man, in Düsseldorf wird gelitten und in Augsburg wird gehofft. Und in Bremen? Nun, in Bremen wurde fast schon unglaublich gejubelt. Vor dem letzten Spieltag, hat sich der Abstiegskampf weiter zugespitzt. Eine Woche Nervenanspannung pur steht für die drei verbliebenen Kontrahenten bevor. Einer wird den bitteren Gang in die 2. Liga antreten, einer darf oder muss in die Relegation gegen Kaiserslautern und einer wird sich sofort retten. Den Bayern dürfte dieses Rennen ziemlich egal sein – es gab einen Sieg zur Meisterschale am Samstagnachmittag. Wir gratulieren David Alaba, dem ganzen Team in München und vor allem Trainerlegende Jupp Heynckes zur 23. Meisterschaft. 

 

 

fc_bayern_muenchen

3:0

fc_augsburg
01 (0:0) 16

Seit 6. April haben die Bayern in jeder Übungseinheit ein wenig Zeit dafür verwendet, um "Schale in die Höhe stemmen" zu trainieren. Anders wäre es nicht erklärbar, dass die Spieler des Rekordmeisters so souverän die Schale in Empfang nahmen, und für den Zuseher gefühlte 473 mal in der angelernten Bewegung dem Publikum präsentierten. Naja, zwei Jahre sind eine lange, schalenlose Zeit in der Zeitrechnung der Münchner. So hat es auch Kapitän Philip Lahm ganz klar kommuniziert am berühmten Meisterbalkon: "Die Schale ist wieder in München, dort wo Sie hingehört." – ob das alle in der Bundesliga so sehen, bleibt zu bezweifeln. Kurz zusammengefasst: die Bayern haben ihren Titel gebührend gefeiert und mehrmals betont, dass sie nicht umsonst trainiert haben und noch weitere Pokalte in die Luft stemmen wollen. Sehr erfreulich aus österreichischer Sicht: bei der Feier am Ratahausbalkon holte Superstar Frank Ribery "seinen Sohn" David Alaba zu sich ans MIkrofon, und die beiden feierten mit den Fans – ein weiterer Beweis für das Standing unseres Jungstars innerhalb der Mannschaft.

Ach ja: zuvor wurde auch noch Fußball gepsielt. Das Spiel plätscherte so vor sich hin, die Bayern hatten große Probleme, ihre Überlegenheit in Chancen umzumünzen. Die wenigen Chancen parierte Alexander Manninger im Tor der Augsburger mit wahren Glanztaten. Eine Zeit lang hatte man fast schon das Gefühl, als ob sich die Bayern mit einem Unentschieden zufrieden geben, und so ein wenig Nachbarschaftshilfe leisten. Dann konnte aber Thomas Müller fast gar nicht anders, als ins Tor zu köpfen, der Bann war gebrochen und die Bayern schossen noch zwei weitere Mal in Manningers Tor. Offen gestanden war der Schuss zum 3:0 nicht ganz unhaltbar. David Alaba spielte eine gewohnt solide Partie. Beim "Bierkrug-Nachlaufen-Spiel" in der Nachnachspielzeit gehörte er zu den eifrigsten und schnellsten.  (kicknik)

 

 

fc_schalke_04

1:2

vfb_stuttgart
04 (0:1) 11

Überraschung in der Veltins-Arena! Der VfB Stuttgart rehabilitiert sich für die letztwöchige Pleite und sammelte jede Menge Selbstvertrauen für den Saisonhöhepunkt, dem Pokalfinale gegen den FC Bayern am 1. Juni. Schalke tat sich ohne Julian Draxler sehr schwer, die Stuttgarter agierten sehr konzentriert und hatten Ibisevic wieder von der Gelbsperre zurück in der Startelf, der mit einem Doppelpack für die Treffer der Schwaben sorgte.

Martin Harnik wurde – wie erwartet – wieder auf der rechten Offensiv-Seite eingesetzt, durch seine Defensivaufgaben konnte man aber nicht sehr viel nach vorne vom ÖFB-Legionär sehen, er zeigte aber läuferisch eine Top-Leistung. Durch die defensive Ausrichtung von Harnik wurde Christian Fuchs – dieses Mal wieder von Beginn an dabei – auf Schalker-Seite, kaum gefordert, offensiv gab es wenige Vorstöße. Raphael Holzhauser wurde in der 83. Minute eingewechselt, zu wenig Einsatzminuten, um Akzenze setzen zu können. (xandi)

 

 

sv_werder_bremen

1:1

eintracht_frankfurt
14 (1:0) 06

Eine ganze Region atmet auf – Werder Bremen hat am 33. Spietag mit dem zwölften sieglosen Spiel in Folge den Klassenerhalt geschafft. Klingt komisch, ist aber so. Wie schon in der Vorwoche arbeitete nicht nur die Mannschaft und der Verein, sondern ganz Bremen am Ziel Klassenerhalt. Phantastische Stimmung im Weser-Stadion und auch in kritischen Phasen ungebrochener Rückhalt durch das Publikum peitschten die Bremer nach vorne. Diesen Kredit der Fans muss die Mannschaft in der kommenden Saison aber zurückzahlen, so eine Rückrunde sieht man sich in Bremen sicher nicht noch einmal an.

Der SVW agierte von Beginn an wieder extrem druckvoll, in den ersten 20 Minuten war von der Eintracht so gut wie nichts zu sehen. Einzig die Passgenauigkeit und das rechtzeitige Erkennen von freistehenden Mitspielern waren (wieder einmal) der Grund, warum Bremen in dieser Phase nicht in Führung ging. In der 22. Minute klappte dies dann doch noch und der überragende Kevin de Bruyne schob nach gutem Zuspiel von Bargfrede den Ball am Frankfurter Torwart-Methusalem Nikolov vorbei. Ab diesem Moment übernahm jedoch die Eintracht zunehmend die Kontrolle des Spiels, Werder wurde immer weiter in die Defensive gedrückt. Kurz nach der Pause (51.) war es dann aber doch soweit, Lakic brachte nach toller Vorarbeit von Matmour den Ball im Bremer Gehäuse unter. In der Folge wurden die Bremer immer nervöser und gerieten gehörig unter Druck. Mit der Einwechslung von Zlatko Junuzovic für Felix Kroos kam aber auch die Stabilität im Mittelfeld zurück und der SV Werder konnte den Druck der Frankfurter deutlich entschärfen – nicht zuletzt durch Junuzovic' gutes Stellungsspiel. In Minute 64 brandete Riesenjubel aus, die Anzeigetafel im Weser-Oval blendete den Führungstreffer des 1. FC Nürnberg in Düsseldorf ein, durch den Werder zu diesem Zeitpunkt gerettet war.  Anders als gegen Hoffenheim spielte man diesmal das Ergebnis über die Zeit, und jeder konnte die unglaubliche Erleichterung spüren, die alle Bremer umfing. Sebastian Prödl spielte an diesem Tag eine seiner besten Partien im Werder-Dress (einzig ein Blockversuch wäre beinahe im eigenen Tor gelandet), großartige 76,47 % seiner Zweikämpfe gewann er und versucht auch häufig eine rasche Spieleröffnung aus der Innenverteidigung. Für Richard Strebinger hieß es auch an diesem Tag, von der Bank aus Daumen zu drücken – selbiges galt für Marko Arnautovic auf der Tribüne.

Was könnte Bremen aus den letzten Wochen für Lehren ziehen? Mannschaft, Verantwortliche und Fans sind in den vergangen zwei, drei Wochen zu einer verschworenen Einheit zusammengewachsen – und das hat mit Sicherheit nichts mit der Arnautovic/Elia-Suspendierung zu tun. Es gilt jetzt, die Saison sauber abzuschließen und anschließend die Vereinsstrategie neu zu definieren. Vielleicht kann man durch diese abgewandte Krise mehr mitnehmen, als man durch einen Platz im Mittelfeld hätte können.  (thelex)

 

 

 

mainz_05

2:4

borussia_moenchengladbach
12 (1:1) 08

Mainz verliert das letzte Heimspiel der Saison mit 2:4. Dabei begannen die Mainzer stark, zuerst vergibt Müller nach einem starken Lupfer von Julian Baumgartlinger allein vor Marc-Andre ter Stegen. Sechs Minuten später macht es Parker aber besser, nach einer Traumflanke von Pospech verwertet er eiskalt. Doch Gladbach kam stark zurück, kurz vor der Pause entschied der Unparteiische auf Strafstoß gegen Mainz. Der erst 20 Jahre alte Hrgota durfte bei seinem Starelf-Debüt antreten und verwertete trocken. In der zweiten Hälfte war es wieder Hrgota, der die Gladbacher zum Jubeln brachte. Nach einem Hanke-Kopfball, der an die Latte ging, brauchte Hrgota den Ball nur noch ins leere Tor zu drücken. Danach fand Mainz kein Rezept mehr und Hanke bzw. erneut der junge Hrgota erzielten die weiteren Treffer. Vor allem der Treffer zum 1:4 war sehr sehenswert, eine weitgeschlagene Flanke von Hanke verwertete Hrgota mit einem frechen Heber. Den Schlusspunkt setzte Andreas Ivanschitz, nach einem eindeutigen Handspiel zeigte der Schiedsrichter erneut auf den Punkt. Ivanschitzs' siebtes Saisontor – als Abschiedsgeschenk vor heimischem Publikum. Das Team vom Lucien Favre hat, trotz des Sieges, eine Runde vor Saisonende aber weiter drei Punkte Rückstand auf einen Europapokal-Platz. Für Mainz besteht keine Hoffnung mehr auf Europa.

Julian Baumgartlinger spielte, nach zuletzt eher schwächeren Leistungen, eine starke Partie. Von seinen Pässen kamen 93% zum Mann und er gewann 15 seiner 22 Zweikämpfe. Auch war er einer der aktivsten Mainzer mit 87 Ballkontakten. Ivanschitz konnte sich zumindest noch mit einem Treffer vor dem Heimkulisse verabschieden. Auch so bot er eine konstante Leistung, auch wenn er durch die langen Bälle aus der Abwehr phasenweise aus dem Spiel genommen wurde. Seine Leistungsdaten verdeutlichen dies, kam er doch nur in 9 Zweikämpfe von denen er nur 3 gewinnen konnte. Dafür bot er eine recht hohe Passgenauigkeit (80 %). 

Martin Stranzl spielte nach überstandenem Virus wieder in der Innenverteidigung durch. 97 % seiner Pässe kamen beim Mitspieler an und starke 70 % seiner Zweikämpfe konnte er für sich entscheiden. Einzig beim 1:0 leistete er sich einen Stellungsfehler, sonst ließ er wenig zu. (maha)

 

 

fortuna_duesseldorf

1:2

fc_nuernberg
15 (1:0) 13

Nach dem elften sieglosen Spiel in Folge wird die Luft für die Fortuna im Abstiegskampf immer dünner. Trotz Führung nach den ersten 45 Minuten verlor man noch 1:2. Nun muss man wahrscheinlich im letzten Match gegen Hannover 96 gewinnen um, in der Liga bleiben zu können. Auch der direkte Abstieg ist weiterhin möglich. Für die Tore sorgten Balitsch (23. per Eigentor), Mak (57.) und Plattenhardt (64.).

Österreicher kamen keine zum Einsatz. Robert Almer saß 90 Minuten auf der Bank. Muhammed Ildiz stand nach einer Blinddarm-OP nicht im Kader. (maha)

 


Video-Highlights

Andreas Ivanschitz, David Alaba, 12terMann in Bremen

http://vimeo.com/65999194


Leistungsdaten

20122013_33

Legende:
Min (Einsatzminuten)
TS (Torschüsse)
TSV (Torschussvorlagen)
ZK (gewonnenen Zweikämpfe in Prozent)
PQ (erfolgreiche Pässe in Prozent)
BK (Ballkontakte auf 90 Minuten hochgerechnet)
Distanz (gelaufene Kilometer während der gesamten Einsatzminuten, auf 90 Minuten hochgerechnet)
Läufe (die Anzahl der intensiven Läufe auf 90 Minuten hochgerechnet)
Vavg. (Durchschnittsgeschwindigkeit während der gesamten Einsatzminuten in km/h)
90M (Werte auf 90 Minuten hochgerechnet, falls nicht über die volle Distanz im Einsatz, Einsätze < 15 Min. werden nicht hochgerechnet)
+/- (Wertung ähnlich wie Eishockey: -1 bei Gegentor am Feld / +1 bei Tor am Feld (zusätzlich +1 bei Assist, +2 bei Tor)) 
Farbcodes der Zellen: hellgrün (Bestwert innerhalb der Mannschaft) / dunkelgrün (Bestwert aller Spieler der Partie) 


Legionärswertung

So sieht diese Woche unsere Wertung der Top-3-Legionäre aus ÖFB-Sicht aus:

  1. Alexander Manninger
  2. Sebastian Prödl
  3. Martin Harnik

 

(Autoren: kara, kicknik, maha, sami, thelex, xandi)

Alexander Doubek

Alexander DOUBEK (Gründer/Chefredakteur) Bei 12terMann seit: 09/2011 M: alexander.doubek@12termann.at T: @AlexanderDoubek  

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