ÖFB-Legionäre so erfolgreich wie nie zuvor
Es gab eine Zeit im österreichischen Fußball, da ähnelte Legionärs-Berichterstattung der viel zitierten Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Heimische Kicker, die ihr Geld in ausländischen Topligen verdienten, waren Mangelware. Nur ein Beispiel: der EM-Kader von 2008 umfasste mit [spielerprofil spieler=„Alexander Manninger„] (AC Siena) und [spielerprofil spieler=„György Garics „](SSC Neapel) zwei Reservisten aus der Serie A und mit [spielerprofil spieler=„Ramazan Özcan„] (TSG Hoffenheim) und [spielerprofil spieler=„Martin Harnik„] (Werder Bremen) zwei Deutschland-Legionäre. Zwölf Jahre nach der Heim-Europameisterschaft umfasst der ÖFB-Kader 17 Legionäre, 14 von ihnen verdienen ihr Geld in der höchsten deutschen Spielklasse und drei sind seit gestern Champions-League-Halbfinalisten.
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Erstmal in der Historie stehen gleich drei Österreicher im Kampf, um die heißbegehrte Königsklasse in der Pole-Position. Trotz Eigentor dürfte [spielerprofil spieler=„David Alaba„] gestern allen Grund zum Jubeln gehabt haben, schließlich gelang es dem FC Bayern den großen FC Barcelona mit 8:2 ins Tal der Tränen zu schicken. Vollgepumpt mit Selbstvertrauen gilt der deutsche Rekordmeister nun als absoluter Topfavorit im Rennen, um den Henkelpott. Für Österreichs einstiges Fußball-Juwel Alaba wäre ein Champions-League-Sieg der Bayern gleichbedeutend mit dem bereits zweiten Triple seiner Karriere.
Während vor sieben Jahren, als die Bayern das letzte Mal den europäischen Thron bestiegen Alaba noch die Ausnahmeerscheinung im österreichischen Fußball war, schicken sich mittlerweile prominente Landsleute an ebenfalls international für Furore zu sorgen. Mit [spielerprofil spieler=„Marcel Sabitzer„] und [spielerprofil spieler=„Konrad Laimer„] gelang am Donnerstag-Abend zwei weiteren Team-Größen das Semifinale in Europas wichtigsten Turnier auf Vereinsebene zu erklimmen. Es ist längst kein Zufall mehr, dass österreichische Kicker bei internationalen Topvereinen hoch im Kurs stehen.
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Die drei genannten Protagonisten sind allesamt absolute und unverzichtbare Leistungsträger und dürfen zurecht von der Champions League träumen. Der österreichische Fußball hat in den letzten Jahren rasant an Fahrt aufgenommen und dürfte nur noch selten Gegenstand von Gelächter sein. Vom EM-Kader 2008 würde sich wohl niemand mehr anschicken, Bestandteil der kommenden Europameisterschaft zu sein. Das Niveau innerhalb des ÖFB-Teams ist individuell höher, denn je.
Während sich das Nationalteam unmittelbar vor der EM 2008 auf Rang 101 der FIFA-Weltrangliste zwischen Tansania und Syrien wiederfand, steht die rot-weiß-rote Truppe mittlerweile stabil in Top 30 (aktuell Rang 26).
Österreichs Fußball hat im vergangenen Jahrzehnt eine rasante Entwicklung genommen. Der Aufstieg dreier Teamspieler ins Champions-League-Halbfinale ist dabei nur ein weiteres Kapitel in einem erfolgreichen Weg. Bei der verschobenen EM 2021 sollte der Weg nun zu Ende gegangen werden, die Qualität wäre da.