Countdown zur ADMIRAL Frauen Bundesliga: – 5 Tage
Der Countdown für den Start der ADMIRAL Frauen Bundesliga der Saison 2023/2024 läuft. 12teFrau hat dazu von jedem teilnehmenden Verein eine Spielerin zum Gespräch gebeten. Heute an der Reihe, Claudia Wasser, Kapitänin vom First Vienna FC 1894.
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12teFrau: Mit dem 5. Endrang habt ihr in der abgelaufenen Saison einen gesicherten Mittelfeldplatz erreicht. Wurden damit die gesetzten Ziele, einerseits von dir, als auch vom Verein, erreicht?
Claudia Wasser: Aufgrund einer ziemlich turbulenten Saison war es schön, dann doch noch den 5. Platz zu erreichen, jedoch war vor allem mein eigener Anspruch schon höher. Wir hatten vor der Saison auch innerhalb des Vereins Ziele definiert, die wir leider nicht alle erreicht haben.
12teFrau: Auf die Top 3 gab es einen großen Punkteabstand. Wie will man diesen schließen? Woran müsst ihr arbeiten, um die „Großen“ zu ärgern?
Claudia Wasser: Ich glaube das Wichtigste ist, dass wir noch mehr Konstanz in unser Spiel bekommen! Wir haben super Spielphasen, wo wir auch den Top3 das Leben schwer machen, jedoch konnten wir diese oft nicht über 90min halten. Trotzdem hat man beispielsweise im letzten Spiel der vergangenen Saison gesehen, dass wir auch Sturm Graz über weite Strecken dominieren können.
12teFrau: Die Vienna ist eine vom Altersdurchschnitt her gesehen sehr junge Mannschaft. Nach Martina Mädl bist du mit deinen 28 Jahren die zweitälteste Spielerin im Team. Seid ihr beide so etwas wie die „Teammamas“ und daher auch erste Anlaufstelle für die Jungen?
Claudia Wasser: Martina nennt sich selbst als „Teamoma“ & ich habe den Part der „Teammama“ übernommen😅 – klar sind wir zum einen eine Anlaufstelle für die Jungen, zum anderen ist es uns aber auch sehr wichtig, ihnen einfach mit unserer Erfahrung am und neben dem Platz weiterzuhelfen und sie zu unterstützen!
12teFrau: In der heurigen Sommertransferphase hat sich wieder einiges getan. Wert gelegt wurde, wie soll es anders sein, auf die Verpflichtung von jungen Talenten. Welch einen Eindruck haben die Neuzugänge bis dato hinterlassen?
Claudia Wasser: Die Neuzugänge haben sich bis dato super präsentiert und sind mittlerweile auch ein wichtiger Bestandteil unseres Teams geworden! Wir haben richtig starke junge Talente dazugewonnen, ebenso aber auch internationale Verstärkung bekommen! Ich glaube, dass wir jetzt eine optimale Mischung aus jungen Talenten & erfahrenen Routiniers in der Mannschaft haben!
12teFrau: Nach dem Bundesligaaufstieg in der Saison 2020/2021, dem 4. Tabellenplatz in der Aufstiegssaison und den bereits erwähnten 5. Platz in der vergangenen Saison verlief deine Zeit in Wien-Döbling durchaus erfolgreich. Zum Bundesligaauftakt bekommt ihr es mit dem USV Neulengbach zu tun. Was kann man in dieser Saison von der Vienna erwarten?
Claudia Wasser: Wir sind gerade dabei unsere endgültigen Ziele für die kommende Saison zu definieren, klar ist aber, dass wir weiter vorne mitmischen wollen & da werden 3 Punkte im Auftaktspiel gegen Neulengbach schon ein klares Ziel sein!
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12teFrau: Bevor du zur Vienna gekommen bist, hast du vier Saisonen lang beim Serienmeister aus St. Pölten gespielt. Auch heuer wird der SKN wieder der große Gejagte sein. Wie sieht dein Ausblick auf die Bundesliga-Saison 2023/2024 aus?
Claudia Wasser: Ich denke auch, dass der SKN weiterhin die klare Favoritenrolle besitzt, die dahinterliegenden Teams aber immer näher zusammenrücken. Für den österreichischen Frauenfußball wäre es natürlich spannend, wenn der Meister erst sehr spät in der Saison feststehen würde und der SKN noch ein Stück mehr als in der abgelaufenen Saison geärgert werden könnte!
12teFrau: Dein erstes Bundesligaspiel hast du vor nunmehr 13 Jahren (08.08.2010 – gegen den USC Landhaus) mit dem USV Neulengbach bestritten. Inwieweit hat sich der Frauenfußball in dieser doch langen Zeit (in Österreich) verändert?
Claudia Wasser: ENORM! Vor allem die Qualität im österreichischen Frauenfußball ist extrem gestiegen, aber auch die mediale Präsenz ist im Vergleich von vor 13 Jahren stark gewachsen! Trotzdem denke ich, dass Österreich gerade im internationalen Vergleich leider noch viel Potential nach oben hat.
12teFrau: Durch den Einstieg in den Frauenfußball von Profivereinen aus dem Männerbereich werden die Strukturen, das gesamte Umfeld, für Frauenmannschaft immer professioneller. Wie siehst du diese Entwicklung generell und bei der Vienna?
Claudia Wasser: Bis auf die Tatsache, dass es gerade in Österreich ein paar Jahre früher hätte passieren dürfen, ist es natürlich super, wenn in allen Belangen die Professionalität im Frauenfußball steigt! Trotzdem glaube ich, dass die Frauenabteilungen von den Profis der Männer durch Kleinigkeiten noch viel mehr profitieren könnten, beispielsweise mit Doppelveranstaltungen (Männer spielen vor den Frauen) – so würde auch die Zahl der Zuschauer nochmals ohne viel Mehraufwand gesteigert werden können! Aber grundsätzlich finde ich es gerade bei der Vienna schon richtig cool, dass wir jedes unserer Heimspiele im Stadion austragen dürfen. Auch ein Wiener Derby in der Generali Arena war ein richtig cooles Ereignis, das sollte aber kein einmaliges Erlebnis sein, sondern für die Frauen-Bundesliga ebenfalls zur Normalität zählen dürfen!
12teFrau: Anders als im Männerfußball müssen Frauen bereits früh in ihrer Karriere an der Karriere nach der Karriere arbeiten. Du hast zwar noch einige Jahre als Aktive vor dir. Gibt es deinerseits schon einen Plan für die Zeit nach dem Fußball?
Claudia Wasser: Nachdem ich es bis dato als aktive Fußballerin mit Arbeit & Fußball leider nicht unter einen Hut gebracht habe, wird es spätestens in der Karriere danach das Medizinstudium werden! Außerdem stehen danach auch einige längere Reisen mit der Familie am Plan, aber bis dahin genieße ich die Zeit noch als aktive Spielerin!
12teFrau: Abseits vom Fußball. Neben der Zeit auf dem Platz verbringt eine Claudia Wasser ihre Freizeit wie?
Claudia Wasser: Abseits des Platzes arbeite ich 30h im medizinischen Bereich, ansonsten genieße ich die freien Tage vor allem gerne mit meiner Familie!