Nationalteam

ÖFB-Personalprobleme vor den Nations-League-Partien

Am 3. September startet das Team von Ralf Rangnick im Wörthersee Stadion in die Vorbereitung auf die Nations-League-Spiele gegen Slowenien (6. September, 20:45 Uhr) und Norwegen (09. September, 20:45 Uhr). Dabei muss er kurzfristig auf zwei Innenverteidiger verzichten. Der deutsche Cheftrainer reagierte auf die Ausfälle und nominierte Flavius Daniliuc nach.

Danso und Lienhart fehlen, Daniliuc rückt nach

Kurz vor Beginn des Lehrgangs gab es eine Schock-Nachricht für Kevin Danso. Bei dem gesetzten Innenverteidiger wurde bei seinem Medizincheck vor seinem Wechsel zur AS Roma angebliche Herzprobleme festgestellt, weshalb er sich in der Zeit der Länderspiele bei seinem Klub RC Lens umfangreich untersuchen lässt. Auch Philipp Lienhart fehlt dem ÖFB-Team. Der Legionär in den Diensten des SC Freiburg verpasst den Lehrgang aufgrund einer bevorstehenden Geburt seines Kindes und steht als nächster Verteidiger nicht zur Verfügung.

Bekanntermaßen ist auch David Alaba wegen seines Kreuzbandrisses weiterhin nicht einsatzbereit und wird in diesem Kalenderjahr wohl nicht mehr für Rot-Weiß-Rot auflaufen können. Mit Flavius Daniliuc hat Rangnick bereits einen Ersatzmann nachnominiert. Der 23-Jährige, der kürzlich leihweise zum italienischen Klub Hellas Verona wechselte, stand auf der Abrufliste und bekommt nach den Ausfällen möglicherweise Einsatzzeit in der Nations League. Maximilian Wöber steht zwar nach einer überstandenen Verletzung wieder im Kader, doch der 26-Jährige hat durch die Zwangspause Trainingsrückstand und keine Spielpraxis sammeln können.

Stankovic: „Die ganze Nation war stolz“

Die Slowenen ereilte bei der Europameisterschaft in Deutschland ein ähnliches Schicksal wie der ÖFB-Auswahl bei ihrem Ausscheiden im Achtelfinale. Slowenien scheiterte denkbar knapp im Elfmeterschießen gegen Portugal. Für SK Sturm Mittelfeldspieler Jon Gorenc Stankovic ist das Scheitern in der Runde der letzten 16 seiner Mannschaft schmerzhafter zu bewerten als die Niederlage Österreichs gegen die Türkei. „Ich glaube, dass bei uns der Schmerz noch intensiver war, weil es bis ins Elferschießen gegangen ist“, teilte der 28-Jährige seine Enttäuschung mit.

Trotz des bitteren Ausscheidens im Elfmeterschießen spürte Stankovic den Stolz der gesamten Nation. Mit drei Unentschieden in der Gruppenphase gegen Dänemark, England und Serbien gingen die Slowenen in die KO-Phase der EM. Das gewonnene Selbstvertrauen aus dem Turnier wollen die Slowenen jetzt in die Nations League transportieren. Neben Österreich darf sich auch Slowenien Hoffnung auf den Gruppensieg machen.

Österreich im Direktvergleich Favorit

Stankovic geht bei seinem Heimspiel von einer ausverkauften Arena aus. Das Stadion Stozice in der slowenischen Hauptstadt Ljubljana fasst rund 16.000 Zuschauer und ist das größte Fußballstadion in Slowenien. „Die Unterstützung der Fans wird groß sein. Dieses Spiel ist für mich, aber auch für ganz Slowenien etwas Besonderes. Wir sind ja Nachbarn“, freut er sich auf die Partie gegen Österreich. Dabei gab es für die Slowenen in den direkten Duellen gegen Österreich nicht viel zu holen. Rot-Weiß-Rot gewann drei von vier Aufeinandertreffen mit dem Nachbarn. Zuletzt begegneten sich die Teams in der EM-Qualifikation 2019. Beide Spiele konnte Österreich für sich entscheiden.

Baumgartner mit Respekt vor dem Gegner

Beiden Mannschaften ist die Schwere der Aufgabe bewusst. ÖFB-Legionär Baumgartner, für den nach seiner Knieoperation ein Einsatz über 90 Minuten „unrealistisch“ ist, freut sich auf die Partie, geht aber von einer schweren Begegnung aus. „Slowenien war bei der EURO dabei und hat eine ordentliche Endrunde gespielt. Das sind nicht irgendwelche, die haben sehr, sehr gute Spieler in ihren Reihen“, äußert sich der Spielmacher von RB Leipzig. Trotz der vielen Ausfälle sieht der 25-Jährige seine Mannschaft aber gut aufgestellt. Er sieht sein Team in der Breite gut genug aufgestellt, um Ausfälle kompensieren zu können.

Ich freue mich, dass andere Spieler jetzt vielleicht die Chance kriegen, ein paar Minuten zu sammeln und zu zeigen, was sie draufhaben“, freut sich der Offensivmann für seine Mitspieler. Auch wenn die Nations League durchaus kritisch beäugt wird, hat sie für Baumgartner eine große Bedeutung. Für ihn geht es dabei auch darum, sich Selbstvertrauen für die WM-Qualifikation zu holen. „Fast noch wichtiger ist, diesen Schwung, diese Euphorie, die wir in den letzten Jahren erzeugt haben, mitzunehmen“, erklärt der Leipzig-Star. Das Team will wieder „geilen Fußball spielen und die Spiele gewinnen. Sollte dies gelingen, wird die Nations League seinen Reiz haben“, ist sich Baumgartner sicher.