Deutschland

Duell der ÖFB-Legionäre: SC Freiburg gewinnt gegen Werder Bremen

Der SC Freiburg stellt nach dem 1:0-Erfolg gegen die Norddeutschen und damit dem vierten Sieg im sechsten Bundesligaspiel den Vereinsrekord ein. Mit Junior Adamu, Philipp Lienhart (beide SC Freiburg), Marco Friedl, Romano Schmid, Marco Grüll (Werder Bremen) kamen beim Gastspiel des SC Freiburg gegen den SV Werder Bremen fünf ÖFB-Legionäre zum Einsatz. Michael Gregoritsch musste das Spiel seiner Landsmänner von der Bank aus verfolgen und kam nicht zum Einsatz.

Torlos-Werder und Freiburger Überlegenheit

Die Mannschaft von Julian Schuster wollte sich nach der überraschenden und deutlichen 0:3-Niederlage gegen St. Pauli mit einem anderen Gesicht präsentieren, während der SV Werder Bremen im dritten Heimspiel der Saison endlich zu einem Torerfolg kommen wollte. Die Breisgauer begannen druckvoll und konnten auch aufgrund zaghafter Werderaner ihr sicheres Kombinationsspiel aufziehen. Bremen stand mit dem Comebacker und Kapitän Friedl, der seine Rotsperre abgesessen hatte, tief in der eigenen Hälfte und überließ den Gästen den Ball. Ein großes Problem im Freiburger Offensivspiel waren Ungenauigkeiten im Passspiel, was es Bremen leicht machte, die Angriffsbemühungen von Adamu, Grifo und Co. abzuwehren.

Die Defensive der Bremer stand kompakt und machte das Spielfeld für die Gäste aus dem Breisgau eng. Früh wurde klar, dass die Bremer auf Umschaltmomente setzten und zunächst das eigene Tor zu verteidigen versuchten. Es dauerte 15 Minuten, ehe die Grün-Weißen die Freiburger Defensive rund um Lienhart prüften. Bezeichnend für die Anfangsphase war es, dass Werder Bremen nach einem schnellen Gegenangriff durch Felix Agu zur besten Torchance kam. Die Innenverteidigung Freiburgs ließ Bremens Torjäger Ducksch im Sechzehner unbewacht stehen, der den im Rückraum wartenden Agu bediente. Dessen Volley konnte Noah Atubolu mit etwas Glück entschärfen.

Starke Defensivreihen auf beiden Seiten

Die Zuschauer sahen in der Folge eine taktisch geprägte Partie ohne großen Offensivdrang. Diese Tatsache war den starken Abwehrreihen geschuldet, die das Spiel des Gegners schwer machten. Beide Mannschaften neutralisierten sich im Mittelfeld, ehe nach einer halben Stunde gleich zwei ÖFB-Legionäre im Mittelpunkt standen. Junior Adamu ließ bei seiner technisch hochwertigen Ablage auf Ritsu Doan seine Klasse aufblitzen. Werder-Kapitän Friedl stand aber genau richtig und konnte den Schuss für seinen Schlussmann zur Ecke abwehren. Insgesamt war der SC Freiburg das aktivere Team mit der Mehrzahl an Torabschlüssen, dennoch mussten sie auf die Mithilfe der Werderaner hoffen. Diese bekamen sie nach 75 Minuten durch Friedl, der sich zu Beginn der Woche noch über die Nominierung in den ÖFB-Kader freuen durfte. Einen Schuss von Doan fälschte Friedl unglücklich in das eigene Tor ab und sorgte für den 1:0-Entstand. Damit bleibt Werder in der laufenden Saison ohne eigenes Tor in der heimischen Arena. „Es ist extrem bitter, dass wir im dritten Heimspiel wieder kein Tor erzielt haben. Das müssen wir schleunigst ändern nach der Länderspielpause“, äußerte sich der Kapitän im Anschluss an die Partie zu dem negativen Vereinsrekord.

Nominierung nach der Kritik an ÖFB-Trainer Rangnick

Die Enttäuschung der Niederlage seiner Bremer wird bei Friedl nicht lange anhalten, denn die Vorfreude auf das ÖFB-Team überwiegt. Noch im September sorgte er mit seiner Kritik in Richtung von Ralf Rangnick für Aufsehen. „Ich bin sehr sauer“, war die Kernaussage, nach dem er wiederholt nicht für den Lehrgang des ÖFBs nominiert wurde. „Wenn ich richtig informiert bin, hat er sich zwei Tage später quasi entschuldigt und die Aussagen revidiert. Wenn ich nachtragend wäre und alles zu sehr auf die Goldwaage legen würde, hätte ich ihn nicht eingeladen“, erklärte Rangnick diplomatisch seine Entscheidung, Friedl ins Nationalteam zu berufen. Friedl gestand von der Nominierung, überrascht zu sein und nicht damit gerechnet zu haben, dennoch war es immer sein Ziel, „stetig dabei zu sein und Spiele zu bestreiten. Jetzt liegt meine volle Konzentration aber auf Freiburg, danach werde ich die Zeit bei der Nationalmannschaft genießen und versuchen, auf mich aufmerksam zu machen“. Aufmerksamkeit hat er mit seinem Eigentor sicher auf sich gelenkt, doch so ist die Aussage sicher nicht zu verstehen. Zu einem schnellen Wiedersehen beim Nationalteam kommt es zwischen Friedl, Freiburgs Lienhart, Adamu und Gregoritsch sowie seinem Werder-Kollegen Schmid. Marco Grüll der beim Heimspiel gegen den Freiburg eingewechselt wurde, steht beim ÖFB-Team auf Abruf.